Wo Mitarbeiter am meisten verdienen: Hamburger Privatbank Berenberg löst Deutsche Bank ab
Zum ersten Mal führt die Hamburger Privatbank Berenberg die Liste der bestzahlenden Geldinstitute mit einem durchschnittlichen Personalaufwand von rund 140.000 Euro pro Mitarbeiter an – meldet eFinancialCareers in seinem jährlichen Ranking. Zusätzlich habe Berenberg im vergangenen Jahr 80 neue Stellen geschaffen. Damit überholt das Institut die Deutsche Bank, die trotz Rekordverlusten von rund 6,8 Milliarden Euro durchschnittlich 131.000 Euro für jeden Angestellten zahlte.
Im Deutsche Asset & Wealth Management liegt der durchschnittliche Personalaufwand mit rund 142.000 Euro sogar höher als im Investment Banking. Die HypoVereinsbank (HVB) gibt hingegen am meisten Geld für ihre Investmentbanker aus. Im Durchschnitt liegt der Personalaufwand ohne das Back Office-Personal in dem Bereich bei knapp 184.000 Euro.Sparkassen sind Schlusslichter
Im unteren Bereich des Rankings liegen die DZ Bank Gruppe (53.700 Euro pro Mitarbeiter) und die Sparkassen (37.800 Euro pro Mitarbeiter). Der Personalaufwand dürfte in Realität allerdings höher ausfallen, da die Angaben auch die Tochtergesellschaften der DZ Bank Gruppe wie die R+V Versicherung einbeziehen und die Mitarbeiterzahlen der Sparkassen durch Auszubildende und Teilzeitbeschäftigte nach oben verzerrt sind.
Zu beachten ist, dass der Personalaufwand nicht mit den Bruttovergütungen gleichzusetzen ist, denn hier fließen auch Nebenkosten (wie Arbeitgeberbeiträge zu Sozialversicherungen) mit ein. Deutlich wird der Unterschied am Beispiel der HypoVereinsbank (HVB): Während laut dem Geschäftsbericht der Personalaufwand für 2015 bei insgesamt 1,82 Mrd. Euro liegt, betragen die Ausgaben für Löhne und Gehälter vergleichsweise nur 1,48 Mrd. Euro und damit 20% weniger.
Wo Mitarbeiter am meisten Geld generieren
Während die Aarealbank mit einem durchschnittlichen Personalaufwand von rund 116.000 Euro im mittleren Bereich liegt, führt sie die Liste der Vorsteuerergebnisse pro Kopf an: Durchschnittlich 164.000 Euro hat jeder Mitarbeiter zum Vorsteuergewinn des Immobilienfinanzierers beigetragen. Knapp dahinter folgen die Investmentbanker der HVB mit rund 150.000 Euro. Bei der Deutschen Bank erwirtschafteten vor allem die Mitarbeiter im ‚Global Transaction Banking‘ und ‚Asset & Wealth Management‘ hohe Summen (133.000 und 111.000 Euro pro Mitarbeiter). Im Investmentbanking und im Filialgeschäft haben die Mitarbeiter hingegen Vorsteuerverluste zu verzeichnen (- 72.000 und – 66.900 Euro pro Mitarbeiter). Beschäftigte der Sparkassen erwirtschafteten durchschnittlich 14.000 Euro. Zusammengerechnet kommen insgesamt 409 Sparkassen mit über 325.000 Mitarbeitern so auf einen Vorsteuergewinn von 4,6 Milliarden Euro.
Anhand des Vorsteuergewinns pro Kopf wird sichtbar, dass die Leistung der Mitarbeiter häufig nicht mit den Personalaufwendungen im Einklang steht. Im Idealfall würden diejenigen Mitarbeiter am besten verdienen, die auch den größten Gewinn für die Bank oder die jeweilige Sparte erwirtschaften. In der Realität ist dies allerdings nicht immer ganz einfach.“
Tanja Apel-Mitchell, Director EMEA eFinancialCareers
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