“Wir brauchen eine besser abgestufte Regulierung” – Retail-Banken fordern ‘Small and Simple Banking Box’
Ein deutliches Signal an die Politik, doch nun endlich zu handeln, senden DSGV und BVR zusammen mit dem Weltinstitut der Sparkassen (WIS) und der Europäischen Vereinigung der Genossenschaftsbanken (EACB). Die gemeinsame Forderung: Eine angemessene Regulierung abgestuft nach Risikogehalt und Größe, die ihrer Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft gerecht wird. Zusätzlich solle man bereits auf internationaler Ebene die Weichen für eine angemessene Regulierung kleiner Institute und solcher mit einfachen Geschäftsmodell richtig stellen. Das Anliegen soll zur G20-Präsidentschaft Deutschlands vorgelegt werden.
Wir brauchen eine besser abgestufte Regulierung. Internationale Großkonzerne gehören auch weiterhin engmaschig kontrolliert, denn von ihnen können große Ansteckungsgefahren ausgehen. Bei klassischen Retailinstituten mit überschaubarer Größe und einfachem Geschäftsmodell reichen abgespeckte Regeln, um das gleiche Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Wir fordern daher eine Small and Simple Banking Box für die Bankenregulierung.”
Georg Fahrenschon, DSGV-Präsident
Die Institute fordern für kleine, regional ausgerichtete Banken eine andere Regulierung als für international tätige, weltweit vernetzte Großbanken. Auf wen dieser Vorstoß zielt ist klar – Namen wurden aber nicht genannt. Auf Seite der Retail-Banken ist man sich einig, dass die Bankenregulierung in Europa zu wenig zwischen ‘kleinen’ Retailbanken und internationalen Großbanken unterscheide. So sind beispielsweise die Baseler Regeln in der Kritik: Diese sind für internationale Banken entworfen worden, aber Europa wendet diese unterschiedslos für alle Banken an. Dagegen wehren sich die deutschen Retail-Banken nun deutlich.
Stabilität durch Vielfalt ist unsere Devise. Bei den anstehenden Regulierungsvorhaben wie etwa der Umsetzung von Basel III im CRR/CRD Review muss Proportionalität für kleine und mittlere Banken einen zentralen Ansatz bilden.”
Uwe Fröhlich, Präsident des BVR“Wenn es um nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung vor Ort geht, spielen die rund 6.000 Sparkassen und Retailbanken im Weltinstitut der Sparkassen eine maßgebliche Rolle. Bei der wirtschaftlichen Teilhabe in weltweit 80 Ländern sind sie ein wichtiger Treiber, und zwar sowohl bei Bankverbindungen mit privaten Haushalten als auch mit lokalen Geschäftsleuten”, sagte Heinrich Haasis, Vorsitzender des Weltinstituts der Sparkassen und Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung der internationale Kooperation.
Gerhard Hofmann, Präsident der European Association of Co-operative Banks (EACB) betont: “Regeln für Banken müssen wirksam sein, aber die EU muss auch die Effizienz in der Regulierung stärker gewichten. Es wäre viel gewonnen, wenn es gelänge, Finanzstabilität zu geringeren administrativen Aufwendungen für die Institute und damit zu geringeren Kosten für die Volkswirtschaften zu erreichen.”aj
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