Western Union plant Pilotprojekt mit Ripple Labs
Western Union zählt im Banking zu den häufig mit negativem Zungenschlag erwähnten “Dinosauriern”. Das Unternehmen, das 1851 in den USA gegründet wurde, war seitdem an fast jeder größeren technologischen Neuerung im Bereich Nachrichtenübermittlung und Zahlungsverkehr beteiligt. Jetzt plant Western Union ein Pilotprojekt mit Ripple Labs.
von Ralf Keuper, Blogger und Kolumnist
Schon im Jahr 1861 errichtete Western Union die erste transkontinentale Telegrafenlinie, lancierte 1871 einen auf dem Telegrafennetz basierenden Service für Geldüberweisungen und führte 1884 den ersten Börsenfernschreiber ein. Es folgten im Jahr 1914 die erste Kreditkarte für Verbraucher sowie 1964 die Einrichtung transkontinentaler Funkverbindungen.Insofern überrascht es nicht, wenn das Unternehmen neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet des elektronischen Zahlungsverkehrs gegenüber aufgeschlossen ist, wozu die Meldung passt, wonach Western Union ein Pilotprojekt mit Ripple Labs plant. Einige Kommentatoren sprechen im Zusammenhang von Ripple auch vom “Supergeld“; das Unternehmen selbst spricht dagegen lieber von einer “Brückenwährung”. Über Ripple ist der Tausch verschiedener Währungen, egal ob gesetzliche oder virtuelle, sowie digitaler Vermögenswerte möglich. Die Vorteile des Ripple-Protokolls bestehen in schnelleren Transaktionen, geringeren Transaktionskosten wie überhaupt einer Erleichterung des internationalen Zahlungsaustauschs. Anders als bei den “klassischen” digitalen Währungen, wie Bitcoin, die einen betont dezentralen Ansatz verfolgen, wäre unter Ripple weiterhin Platz für Finanzintermediäre wie Banken.
Als weltweit erste Bank kündigte die Fidor AG im vergangenen Jahr eine Zusammenarbeit mit Ripple Labs an. Vor wenigen Wochen bot der Head of Business Development bei Ripple Labs, Patrick Griffin, facebook Unterstützung bei dem Ausbau des facebook messenger zur dominierenden Zahlungsplattform im Netz an.
Gut möglich, dass Western Union diese Meldung verfolgt hat.rk
Ralf Keuper ist Bank- und Diplomkaufmann und seit rund 15 Jahren in verschiedenen Positionen beratend im Bankenumfeld tätig. Er gehört zudem mit seinem Blog bankstil zu den Top10-Bloggern im FinTech-Bereich und berät Banken bei der digitalen Transformation sowie FinTech-Startups bei ihrem Markteintritt. Keuper hat unter anderem als Senior Consultant Banking bei der COR&FJA AG und Senior Consultant Banking & Financing bei Steria Mummert Consulting AG gearbeitet.
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