Warburg Bank-Praxisbericht: In wenigen Wochen zu einer echten digitalen Vermögensverwaltung
Der Warburg Navigator wurde 2017 als erste digitale Vermögensverwaltung einer Privatbank lanciert. Doch seitdem hat sich technisch nur wenig getan. Mit einem Dienstleisterwechsel im Frühjahr 2023 wurde das Produkt innerhalb kürzester Zeit um neue technische Features ergänzt.
von Dr. Christian Jasperneite,
CIO M.M.Warburg & CO
Doch mit der Zeit mehrten sich die Nachfragen der Kundinnen und Kunden nach weiteren Features: Sparpläne sollten auch per Lastschriftverfahren möglich sein, Reportings als PDF-Dokument generierbar. Die Eröffnung von Gemeinschaftsdepots und von Depots für Minderjährige wurde gewünscht. Und last but not least: Was ist eine digitale Vermögensverwaltung ohne eine Applikation (App) für das Smartphone?
Für die Umsetzung der Kundenwünsche hat der Warburg Navigator den technischen Dienstleister gewechselt: Seit einigen Monaten kooperiert die Vermögensverwaltung mit Investify Tech.”
Entscheidend für die Wahl war deren erprobter Blick auf die Kundenbedürfnisse sowie die Erfahrung durch die bisherige Zusammenarbeit mit anderen Vermögensverwaltern, Privat- und Großbanken. Und diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen.
Die Lösung basiert auf einem Plattformansatz, der vergleichbar mit der Autobranche ist. Das technische Grundgerüst ist bei allen Partnern identisch. Hierdurch entstehen Stabilität, Kosteneffizienz und Compliance. Darauf aufbauend werden kundenindividuelle Anpassungen vorgenommen, die die Vermögensverwaltungsleistung des jeweiligen B2B-Partners einzigartig machen. Betrieben wird das ganze System in einer sicheren Cloud-Infrastruktur in Deutschland. Besonders hervorzuheben:
Investify Tech sorgt kontinuierlich dafür, dass die Technik und Prozesse den modernsten Anforderungen der Kunden und der aktuellen Regulatorik entspricht – ohne Mehraufwand für die Warburg Bank.”
Innerhalb kürzester Zeit konnte das Team von Investify Tech die Migration auf den neuen Dienstleister umsetzten. Das Aufgabenspektrum war dabei schnell umrissen, denn auf beiden Seiten herrschte von Anfang an Klarheit über die zu leistenden Arbeitspakete. Hilfreich war in dem Zusammenhang, dass Investify Tech in ähnlichen Projekten schon viel Erfahrung gesammelt hat, sodass auf mehr oder weniger perfekt durchdachte „Checklisten“ zurückgegriffen werden konnte.
Genau an dieser Stelle trennt sich in der IT-Branche oft die Spreu vom Weizen. Nicht selten werden bei kleineren Abweichungen vom Plan „Schuldige“ gesucht und wertvolle Kapazitäten und Zeit dafür verschwendet, zusätzlich benötigte Ressourcen zu planen.
Nur so konnte es gelingen, die extrem kurze Zeit vom Start der Migration bis zum Go-Live fast immer auf den Tag genau einzuhalten. Neben IT-technischen Fähigkeiten kommt es hier auch auf die gelebte Unternehmenskultur an, die darüber entscheidet, wie konstruktiv mit unerwarteten Herausforderungen umgegangen wird, die zwangsläufig immer auftreten. Hier spielt auch das Vertrauen eine Rolle, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einen muss die Geschäftsleitung den Mitarbeitenden des IT-Unternehmens vertrauen. Das erleichtert und beschleunigt Prozesse ungemein, da diverse Kontroll- und Feedbackschleifen entfallen können. Allerdings muss der IT-Dienstleister auch darauf vertrauen, dass der Kunde seine Aufgaben ebenfalls korrekt und zeitnah wie besprochen erfüllt. Und schließlich muss der Kunde dem IT-Anbieter vertrauen, dass Zusagen eingehalten werden. Wenn dieses Grundvertrauen auf allen Seiten vorliegt, kann die Zeit deutlich effizienter in echte Wertschöpfung und weniger in überbordende Dokumentationen und Abstimmungsschleifen gesteckt werden. Das ist vermutlich – neben den originären IT-Fähigkeiten – der tatsächliche Schlüssel zum Erfolg.Effizienter ist es zumeist, die knappen Ressourcen einfach gleich der Problemlösung zuzuführen, statt auf der Metaebene zu verbleiben und mit komplexen Planungstools und einer überbordenden Kommunikation Zeit zu verlieren.”
Das Ergebnis zeigt:
Mit schlanken Teams, einer effizienten Kommunikation auf Augenhöhe, konkreten Vorgaben und einer ergebnisorientieren Zusammenarbeit kann eine digitale Vermögensverwaltung innerhalb weniger Wochen noch digitaler werden – und so den Kundenwünschen Rechnung tragen.”
Und vielleicht noch viel wichtiger: Die in der Migration gewonnenen Erfahrungen können genutzt werden, die angedachten Erweiterungen der Fähigkeiten des Warburg Navigators ebenfalls schlank und schnell umzusetzen. Schon jetzt profitieren die Nutzer des Warburg Navigators von einer App, die ihnen einen transparenten Überblick über die Wertentwicklung, das Depot und sämtliche Transaktionen ermöglicht. Zudem können darüber leicht Sparpläne eingerichtet sowie Ein- und Auszahlungen veranlasst werden. Auch die Vertragsdokumente sind mit einem Klick einsehbar. Mittelfristig ist geplant, die App weiter auszubauen.Dr. Christian Jasperneite, M.M.Warburg & CO
Was ist eigentlich die größte Sorge von Banken und Vermögensverwaltern, wenn es um IT-Projekte geht? Dass sich diese Projekte, einmal angestoßen, zu einer Never Ending Story entwickeln.
von Dr. Harald Brock,
Geschäftsführer Investify Tech
Wir haben daher eine modulare Wealth-Management-Plattform entwickelt, die als White-Label-Lösung von verschiedenen Kunden genutzt werden kann.”
Sie wird natürlich an die Bedürfnisse des Kunden angepasst. Das betrifft nicht nur Farben und Schriften, sondern bezieht das Geschäftsmodell, die DNA und die Werte des Kunden mit ein. Denn schließlich lautet das Ziel: die Geschäftsmodelle der Banken und Vermögensverwalter smarter und effizienter machen, sodass sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können – Asset Management, Beratung und Vertrieb. Die Bausteine und Prozesse steuert die Plattform bei: vom digitalen Onboarding über Portfoliomanagement-System und das tägliche Doing bis zum Reporting. Darüber hinaus können wir als reguliertes Unternehmen sogar das komplette Backoffice übernehmen.
Der Vorteil solcher Plattformlösungen liegt auf der Hand. Der B2B-Partner erhält bewährte Lösungen, die rechts- und zukunftssicher sind und laufend an neue Rahmenbedingungen angepasst werden. Zudem wird das Implementierungsrisiko deutlich reduziert. Wir nennen diesen Ansatz: Smooth Tech.”Autor Dr. Harald Brock, Investify Tech
Dr. Harald Brock ist seit März 2019 einer von drei Geschäftsführern des Technologie- und Regulatorik-Dienstleisters Investify Tech (Website). Das Unternehmen unterstützt Finanzdienstleister bei der Digitalisierung und Automatisierung des Investmentgeschäftes. Der 39-Jährige war zuvor bei der Sparkassen-Finanzgruppe tätig, wo er Vertriebssteuerung, Marketing und Digitalisierung verantwortete. Er hat an der RWTH Aachen Betriebswirtschaftslehre studiert und dort promoviert. Brock ist Herausgeber und Autor diverser Veröffentlichungen zum Thema Multi- und Omni-Channel-Management.
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