STUDIEN & UMFRAGEN22. August 2024

Vertrauensverlust in Generative AI und Bedeutung von Deep Observability

Gigamon

Die anfängliche Begeisterung für Generative AI wie ChatGPT nimmt allmählich ab und der Blick von Unternehmensverantwortlichen wird kritischer. Während viele deutsche Unternehmen noch vor einem Jahr bedenkenlos auf diese Technologien setzten, zeigt eine aktuelle Studie von Gigamon (Website), dass das Vertrauen deutlich abgenommen hat. Immer mehr Unternehmen hinterfragen den Einsatz von KI-Tools – unter anderem rücken Sicherheitsbedenken in den Fokus. 

Viele Unternehmen stellten sich inzwischen die Frage, wie sicher und vertrauenswürdig die Technologie Generative AI überhaupt ist. Schließlich wird sie im öffentlichen Diskurs besonders in Sachen Sicherheit eher kritisch hinterfragt. Gigamon hat auch in diesem Jahr wieder 150 deutsche CIO/CISOs zu diesem Thema befragt. Sie beantworteten dabei Fragen rund um das Thema Sicherheit moderner Technologien und Umgang mit Risiken. Im Vergleich zur letztjährigen Untersuchung lassen die aktuellen Ergebnisse eine deutliche Veränderung in der Wahrnehmung vermuten.

Kritischerer Blick auf Generative AI

Im Jahr 2023 sahen 75 Prozent der befragten CIO/CISOs keinen Grund, ChatGPT nicht zu nutzen. Der Rest hatte das Tool entweder bereits aus dem Unternehmen verbannt (fünf Prozent) oder beschäftigte sich mit den Risiken, um eine baldige Entscheidung zu treffen (20 Prozent). Mittlerweile hat diese Einstellung eine 180-Grad-Wende gemacht. Heute setzen deutlich weniger deutsche Unternehmen die Technologie bedenkenlos ein (31 Prozent). 25 Prozent haben die Initiative ergriffen und ChatGPT und Google Gemini abgeschafft (25 Prozent); 44 Prozent werten die möglichen Sicherheitsrisiken derzeit noch aus. Somit scheint das Vertrauen in Generative AI im Laufe der letzten zwölf Monate abgenommen zu haben.

Vertrauen in Instant Messaging Apps steigt

Eine gänzlich andere Entwicklung ereilt WhatsApp. Im letzten Jahr stieß die Instant Messaging App auf mehrheitliche Ablehnung von Seiten der CIO/CISOs. Damals gaben 67 Prozent an, den Einsatz der Anwendung unterbunden zu haben. Kein einziges der befragten Unternehmen erlaubte WhatsApp innerhalb der geschäftlichen Grenzen. Aus der aktuellen Umfrage geht jedoch hervor, dass sich der Umgang mit der App gelockert hat. Nur noch 22 Prozent der CIO/CISOs haben sie aus Sicherheitsgründen verboten; 34 Prozent gaben an, dass sie keine Bedenken haben, wenn Mitarbeiter WhatsApp nutzen. Geht es um TikTok, hat sich die Lage ebenfalls geändert. Während die Kurzvideo-App 2023 bei zehn Prozent der Befragten nicht sonderlich positiv in deren Gunst stand, 89 Prozent potenzielle Sicherheitsrisiken prüften und nur ein Prozent kein Problem mit ihr hatte, ist der Standpunkt deutscher Unternehmen heute weniger eindeutig. Zwar verbieten mehr von ihnen die Nutzung von TikTok (47 Prozent), aber auch der Anteil derjenigen, die die App erlauben, ist um 23 Prozent gestiegen.

Gigamon

Deutsche Unternehmen realisieren langsam, dass Generative AI nicht so harmlos ist wie viele von ihnen anfangs gedacht haben. Womöglich sind sie selbst Opfer einer Phishing-Attacke gewesen, bei der täuschend echt wirkende E-Mails generiert wurden oder sie haben andere Nachteile durch die Technologie erfahren.

Jedenfalls nehmen mehr Unternehmen die Risiken ernst, die mit ChatGPT, Google Gemini und Co. einhergehen, stellen die Anwendungen eingehend auf den Prüfstand und entscheiden sich zunehmend gegen den bedenkenlosen Einsatz. Doch auch wenn Generative AI genauer unter die Lupe genommen wird, steigt interessanterweise die Akzeptanz anderer Anwendungen wie WhatsApp und TikTok, die bislang unter den wachsamen, skeptischen Augen von CIO/CISOs standen.

Umso wichtiger ist es, die Sichtbarkeit der IT-Umgebung zu erhöhen, um möglichen Blind Spots entgegenzuwirken.“

Ali Moniri, Technical Lead EMEA bei Gigamon

Unternehmen erkennen die Bedeutung von Deep Observability

IT-Verantwortliche in Deutschland erkennen zunehmend die Bedeutung von Sichtbarkeit bis hinunter auf Netzwerkebene (Deep Observability), um sich vor Bedrohungen zu schützen, die sich über Blind Spots einschleichen könnten. Im Vergleich zum Vorjahr haben viele die Transparenz ihrer Infrastrukturen gefördert. 55 Prozent der Befragten berichten von Sichtbarkeit, die von der Netzwerk- bis zur Anwendungsebene reicht (2023: 28 Prozent). 53 Prozent geben an, dass sie bessere Einblicke in den bislang stark vernachlässigten verschlüsselten Datenverkehr haben (2023: 21 Prozent). Diese Schritte haben dazu geführt, dass sich weniger CIO/CISOs um Blind Spots sorgen als zuvor (31 Prozent; 2023: 52 Prozent). Denn sie sind nun in der Lage, Schwachstellen und aktive Angriffe schneller zu erkennen und zu bekämpfen. Daher ist Deep Observability beim Einsatz von Technologien wie ChatGPT und WhatsApp, die sich als potenzielle Schlupflöcher herausstellen können, ein absolutes Must-have.pp

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