Unzer One: Neue Zahlungsplattform verknüpft stationären und digitalen Handel
Der Zahlungsdienstleister Unzer hat eine Plattform entwickelt, die digitales und stationäres Einkaufserlebnis miteinander vernetzt – auch Unified Commerce genannt. Die modulare Plattform Unzer One soll dabei Vertriebs- und Marketingaktivitäten über alle Kanäle und Anwendungen hinweg in einem zentralen System zusammenführen. Dadurch können Händler von effizienteren Prozessen und Kunden von einer nahtlosen Kauferfahrung profitieren.
Wie Niv Liran, Chief Product and Technology Officer bei Unzer, erläutert, nutzen vele Händler immer noch ein Sammelsurium an Anwendungen, die nicht oder nur unzureichend integriert sind. Gleichzeitig fallen im Handel immer mehr Daten an. Doch nur wer diese Daten strukturiert aufbereite, könne daraus Erkenntnisse ziehen, um das Erlebnis für den Kunden zu verbessern. Hier ist vor allem die IT gefragt. Der Grund: In den letzten Jahren hat sich das Kaufverhalten der Menschen stark verändert. Kunden erwarten mittlerweile eine individualisierte Ansprache und eine einheitliche Kauferfahrung, und zwar unabhängig davon, wo und wie sie bezahlen oder die Ware entgegennehmen.
Zentrales Dashboard für Echtzeit-Umsätze
Unzer One führt nun alle Daten an einem zentralen Ort zusammen, und das in Echtzeit. Über ein Dashboard können Händler ihre Umsätze sowie Informationen zum Bestand und Bestellungen, zu den Produkten und den Zahlungspräferenzen der Kunden einsehen und auf dieser Basis ihren Waren- und Personaleinsatz zielgerichtet planen. Die Plattform wird damit zum Kristallisationspunkt für Kunden-, Verkaufs- und Produktdaten sowie für verhaltensbezogene Daten.
Für Händler bedeutet das: Ganz gleich, ob sie online, mobil oder offline verkaufen – die gesamte Abwicklung läuft über ein einziges Datensystem. Und über den angebundenen Online-Shop können Unternehmen auf verschiedensten Marktplätzen interagieren und ihre Produkte und Dienstleistungen via Facebook, Instagram, Amazon, Google Shopping oder weiteren Kanälen anbieten – ohne dass dafür ein Update mehrerer Systeme nötig ist. Das vereinfache, so das Unternehmen, die Abläufe und spart Zeit und Kosten.
Viele reden von Unified Commerce, doch nur wenige sind technisch dazu in der Lage. Mit Unzer One gehen wir in diese Richtung. Von der Schnittstelle zur Steuerkanzlei über datengetriebene Inventurplanungen bis zum personalisierten Newsletter für Kunden – mit nur einem Klick wird Händlern eine enorme Bandbreite an Vereinfachungen fürs tägliche Geschäftsleben geboten.”
Niv Liran, Chief Product and Technology Officer bei Unzer
Mobiles Kassensystem als erste Anwendung
Das erste Produkt, das vollständig auf der eigenen technischen Infrastruktur läuft, ist eine mobile Kasse, die Unzer im September eingeführt hat. Das Gerät POS Go (wir berichteten) bündelt Kassensystem, Bondrucker und Scanner und erlaubt es Händlern, ortsungebunden Zahlungen zu akzeptieren. Über die Cloud mit der Plattform verbunden, können Händler Umsätze und weitere Statistiken einsehen, Belege digital speichern oder neue Bindungsprogramme aufsetzen. Auch Rabatte lassen sich so direkt anwenden und Selbstabholungen und Retouren abbilden.
Unzer One synchronisiert alle On- und Offline-Transaktionen und gewährleistet einen verlässlichen Datenaustausch, sodass Unternehmen wissen, welche Produkte Kunden bereits gekauft haben, was ihr favorisiertes Zahlverfahren ist und welches Treueprogramm sie nutzen. Ein weiterer Vorteil: Neue Kanäle, Services oder Zahlmethoden lassen sich problemlos hinzufügen. Die Zahlungsplattform macht damit anschaulich, welches Potenzial darin liegt, wenn alle Daten gebündelt vorliegen.
Bis Jahresende soll eine weitere Lösung für kleine und mittelständische Unternehmen auf den Markt kommen – und in Zukunft will Unzer über die Plattform zusätzliche Services anbieten, die Händler wie in einem Appstore flexibel hinzubuchen können. Im Interview mit IT-Finanzmagazin erklärt Niv Liran, warum Unzer den Hauptsitz nach Berlin verlegt, welche Rolle Unified Commerce für den Zahlungsspezialisten in Zukunft spielen wird und warum das neue System als wichtiger Meilenstein zu bewerten ist.tw
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