STUDIEN & UMFRAGEN20. Januar 2020

Typologie der Bankkunden: So sehen Ihre Kundentypen im Jahr 2020 aus

YouGov

Als Antwort auf den Wandel in der Bankenwelt hat das Marktforschungsunternehmen YouGov eine neue Bankkunden-Typologie erstellt, die zeigt, wie Kunden von Banken im Jahr 2020 in einer digitalisierten Welt aussehen. Die Kundentypen reichen dabei von den digitalen Finanzexperten bis hin zu argwöhnischen Offlinern. Doch eine solche Typologie nur am IT-Nutzungsverhalten festzumachen, würde zu kurz greifen.

Die Bankenwelt befindet sich durch die fortschreitende Digitalisierung im stetigen Umbruch. Neue Player wie die FinTechs, aber auch Direktbanken, kontaktlose Bezahlverfahren und mobiles Banking spielen für die Verbraucher eine immer größer werdende Rolle. Dabei sind die Bankkunden zunehmend digitaler und experimentierfreudiger als noch vor fünf Jahren. Um diesen Änderungen gerecht zu werden, hat das internationale Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov mithilfe des Zielgruppensegmentierungstools YouGov Profiles eine neue Typologie von Bankkunden gebildet. Diese Analyse der Bankkunden-Typen in 2020 basiert auf den Einstellungen und dem Verhalten der Befragten in Bezug auf Banking und Digital-Affinität.

Das sind die sechs Bankkunden-Typen, die in Zukunft relevant sind

YouGov

Die größte Gruppe innerhalb der Bankkunden-Typologie bilden die „Digitalen Finanzexperten“ mit 21 Prozent. Es folgen die „Ängstlichen Onliner“ (20 Prozent), die „Sorglosen Konsumfreudigen“ (18 Prozent) und die „Traditionellen Finanzexperten“ (17 Prozent). Knapp jeder siebte Bankkunde (15 Prozent) kann als „Argwöhnischer Offliner“ bezeichnet werden, und 9 Prozent lassen sich den „Digitalen Enthusiasten“ zuordnen.

Wo die „Sorglosen Konsumfreudigen“ zwar kreditaffin sind, aber in darüberhinausgehenden Finanzangelegenheiten eher unsicher, bezeichnen sich die „Digitalen Finanzexperten“ als sachkundig und sind sehr anlagebereit. Sie nehmen neue (digitale) Technologien an und nutzen die Möglichkeiten des Internets intensiv. Die „Traditionellen Finanzexperten“ hingegen haben eine geringe Digital-Affinität, sind zuversichtlich für die finanzielle Zukunft und verbleiben in klassisch konservativen Anlagestrategien. Die „Argwöhnischen Offliner“ haben dagegen eher ein geringes Vertrauen in den Bankensektor, sind daher bei Investments eher unsicher und haben eine geringe Digital-Affinität. Die Finanzexpertise der „Ängstlichen Onliner“ ist eher überschaubar. Sie verlassen sich zunehmend auf neue Technologien, lassen dabei jedoch den „Digitalen Enthusiasten“ den Vortritt.

Digitale Enthusiasten neu hinzugekommen

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Eine für Banken besonders attraktive Zielgruppe sind die „Digitalen Enthusiasten“. Sie sind die Early Adopter unter den Bankkunden, intensive Internetnutzer, finanziell zuversichtlich und gut aufgestellt – 42 Prozent dieses Segments haben ein Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro. Die Gruppe zeigt eine höhere Risikobereitschaft bei Investitionen und ist an Gewinnen und Rendite interessiert. So sind fast drei Viertel (73 Prozent) der „Digitalen Enthusiasten“ im Besitz von Geldanlageprodukten. Auch haben 72 Prozent des neuen Segments Wohneigentum.

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Klar ist, dass traditionelle Bankkunden nicht mehr alleine am Markt sind und dass Banken und Finanzdienstleister dieser höheren Digitalaffinität gerecht werden sollten. Während Vor-Ort-Banking hier zunehmend weniger wichtig ist, spielen automatisierte Services, ein 24/7-Support und Chatbots eine zunehmend wichtigere Rolle. Die digitalen Enthusiasten sind übrigens seit der letzten derartigen YouGov-Studie völlig neu entstanden – für sie spielen FinTechs von N26 bis Revolut eine wichtige Rolle, während klassische Direktbanken gar nicht so relevant sind wie etwa bei anderen Kundensegmenten.

Sven Runge, YouGov
YouGov

Um in die­sem dy­na­mi­schen Pro­zess ei­ge­ne und po­ten­ti­el­le Kun­den nicht zu ver­lie­ren, müs­sen Fi­nanz­in­sti­tu­te kon­ti­nu­ier­lich die Wün­sche und An­sprü­che ih­rer Ziel­grup­pen im Au­ge be­hal­ten. Wir sehen die Ver­än­de­rung des Nut­zungs­ver­hal­tens auf un­ter­schied­li­chen Ebe­nen. Dies stellt neue Her­aus­for­de­run­gen an die Mar­ke­teers: Nur durch Mar­ke­tin­gent­schei­dun­gen, die nach stets ak­tu­el­len In­sights ge­trof­fen wer­den, können die re­le­van­ten As­pek­te iden­ti­fi­ziert wer­den, um mit klaren Mar­ken­bot­schaf­ten, Pro­duk­ten und Ser­vices zu über­zeu­gen so­wie Wer­bung ef­fek­tiv in die re­le­van­ten Ka­nä­le zu leiten.“

Sven Runge, Senior Consultant Custom Research bei YouGov

Ein Gesamtüberblick über die Bankkunden-Typen lässt sich kostenfrei unter der Angabe von Kontaktdaten bei YouGov herunterladen.tw

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