“Trusted Names”: Fehlende Datenschutzregeln im Handel sind eine Chance für Banken
Komplizierte Datenschutzregelungen und fehlende Anreize für die Weitergabe persönlicher Daten sind die größten Hindernisse für vernetzte Verbraucher in Europa. Das ist das Ergebnis der Studie Studie “The connected consumer: a life lived online” von Osborne Clarke unter 4000 Verbrauchern in Deutschland, England und den Niederlanden. Die Studie untersucht das Nutzer- und Kaufverhalten des vernetzten Kunden und benennt die wichtigsten Herausforderungen für den Handel – aber die Ergebnisse sind ein deutlicher Fingerzeig für die Chancen die sich für Banken und Versicherer auftun!
Das Kauf- und Nutzerverhalten in Europa hat sich in vergangen Jahren rasant verändert. Allein 2014 haben rund 45 Millionen Deutsche Waren und Dienstleistungen über das Internet gekauft. In Deutschland liegt der Anteil der Verbraucher, die ihre Einkäufe überwiegend mobil tätigen, bei 27 Prozent.Die Umfrageergebnisse belegen eine wachsende Bereitschaft zur Nutzung kontaktloser Zahlungsverfahren und tragbarer elektronischer Geräte (Wearable Devices).
Abbrücke wegen Sicheheitsbedenken: Eine Chance für Banken als Trust-Partner
Die Unsicherheit hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit ist nach wie vor groß – beim Sammeln von Gesundheitsdaten über Wearables wie bei der Weitergabe persönlicher Informationen während eines Einkaufs. Für 76 Prozent der Befragten ist die Sicherheit einer Website der wichtigste Faktor bei Online-Käufen. Weitere 31 Prozent geben ihre persönlichen Daten nur ungern während eines Einkaufs preis. Über die Hälfte der Verbraucher hat einen Kaufvorgang aufgrund von Sicherheitsbedenken sogar bereits abgebrochen.
Datenweitergabe für Gegenwert
Dennoch sind Konsumenten durchaus bereit, Unternehmen ihre persönlichen Daten zur Verfügung zu stellen, sofern sie dafür einen entsprechenden Gegenwert erhalten. 43 Prozent der Befragten erklären sich zur Angabe persönlicher Daten bereit, wenn ihnen im Gegenzug ein personalisierter, maßgeschneiderter Service zugesichert wird. 45 Prozent der Befragten legen großen Wert auf kontaktlose Zahlungsabwicklung.
Neben dem personalisiertem Service ist der richtige Umgang mit sensiblen Daten der wesentliche Faktor für die Entwicklung langfristig stabiler Kundenbeziehungen.”
Ulrich Baumgartner, Partner bei Osborne Clarke
Machtverschiebung zugunsten der Konsumenten
Vernetzte Verbraucher profitieren vermehrt von den neuen Möglichkeiten technischer Innovationen. Sie entscheiden, mit wem sie interagieren und ob sie ihre persönlichen Daten Unternehmen zugänglich machen wollen. Die Dynamik des Online-Handels setzt den stationären Handel unter Druck und verdeutlicht, dass das Wachstumspotenzial einer datengetriebenen Wirtschaft nur ausgeschöpft werden kann, wenn auch das Konsumentenvertrauen gewährleistet ist.
Unternehmen müssen vermehrt auf das Sicherheits- und Komfortbedürfnis der Verbraucher eingehen. Es werden künftig vor allem jene Unternehmen und Konzepte Erfolg haben, die es schaffen, die richtige Kombination aus beiden Faktoren herzustellen.“
Matthias Terlau, Partner bei Osborne ClarkeOsborne Clarke erstellte die Studie in Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin Retail Week. Die Studie “ The connected consumer: a life lived online” können Sie hier nach Registrierung herunterladen.aj
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