TechQuartier Frankfurt: FinTechs aus Irland wollen für frischen Wind bei deutschen Finanzdienstleister sorgen
Die Finanzbranche agiert zunehmend internationaler, Geschäftsmodelle werden digitaler. Vor diesem Hintergrund leistet der internationale Austausch im FinTech-Sektor einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Innovation. Startup Hubs wie das TechQuartier in Frankfurt spielen für FinTechs aus Irland eine entscheidende Rolle.
FFinTechs setzten regelmäßig neue Maßstäbe in puncto Digitalisierung. Besonders in den Bereichen KI, Deep Learning, Big Data, Cloud Computing und die Blockchain. Dennoch stehen die FinTechs vor großen Herausforderungen. In Deutschland z. B. durch sehr umfassende Regulierung und einen fragmentierten Markt. Derweil ist der Markt in Irland klein und daher in der Pflicht, ein hohes Export-Volumen zu erzeugen.Landing Pad Programm des TechQuartiers
Der Einsatz von Hubs soll nun den internationalen Austausch zwischen FinTechs unterstützen. Im Rahmen von Hub-Partnerschaften erhalten Unternehmen die Option, für ihre Angebote zu werben und Jobs zu akquirieren. Ein gutes Beispiel dafür ist das “Landing Pad Programm” des TechQuartiers in Frankfurt. Dort hat sich ein Start-up mit dem sogenannten KYC-Modell eines FinTechs auseinandergesetzt. Es eitnhält die Prüfung der persönlichen Daten und Geschäftsdaten von Neukunden eines Kreditinstituts zur Prävention vor Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung auf der Grundlage des Geldwäschegesetzes 2008. Anschließend wurde geprüft, ob und wie das Modell mit dem eigenen System verknüpft werden könnte.
Um den Austausch zu fördern, haben wir eine Willkommenswoche für internationale FinTechs aus dem Ausland ins Leben gerufen, die sich den deutschen Markt anschauen. Für das TechQuartier und unsere Partner ist dies immer sehr spannend, da alle Beteiligten andere Geschäftsmodelle, Technologien und technologische Lösungsansätze kennenlernen. Neue Ideen, die so entstehen, müssen sich anschließend unter den regulatorischen Rahmenbedingungen als praktikabel erweisen.“
Dr. Sebastian Schäfer, Geschäftsführer TechQuartiers
Best Practice: N26 und Touchtech
Ein Beispiel, wie gut die Kooperation zwischen einer deutschen FinTech-Bank und irischem FinTech funktionieren kann, bietet die Zusammenarbeit von N26 und Touchtech. N26 integriert die MasterCard 3DS-Lösung und vollbrachte die erste native App-Integration des Mastercard SecureCode. 3D Secure ist ein Protokoll für Online-Kartenzahlungen. Es enthält eine dritte Domain, die vom FinTech Touchtech payments bereitgestellt wird, und ein zusätzliches Sicherheitslevel bei Kartenzahlungstransaktionen schafft. Hier zeigte sich, dass das FinTech aus Irland im sicherheitssensiblen Bereich des elektronischen Zahlungsverkehrs die Anforderungen von N26 ein greifbarer Mehrwert über Ländergrenzen hinweg zu verdanken ist.
Mit diesen und weiteren Beispielen will nun die irische FinTech-Branche in Deutschland punkten.
Starkes Interesse an deutschen Finanzdienstleistern
Um die Herausforderungen zu meistern, ist es clever, auf internationalen und transeuropäischen Austausch zu setzen. Denn: Finanzdienstleistungen sind ein globales Geschäft und Unternehmen sind ebenfalls auf unterschiedlichsten Märkten tätig. Da ist die Harmonisierung der Finanzbranche in Europa besonders wichtig. Geltende regulatorische Anforderungen sind vielfach Wachstumshürden. Deshalb ist der internationale Austausch eine zentrale Voraussetzung dafür, Produkte auch global anbieten zu können, solange der Finanzmarkt noch nicht harmonisiert ist.
Mit mehr als 2.000 Banken ist Deutschland ein spannender Markt. Den wollen nun irische FinTechs erobern und die Banken als Kooperationspartner gewinnen. Die Basis scheint interessant: Irland ist immerhin der viertgrößte Exporteur von Finanzdienstleistungen in der EU und Sitz der meisten der größten Finanzdienstleistungs- und Technologieunternehmen der Welt. Und: Kooperativer Charakter wird in Irland seit jeher großgeschrieben, heißt es.aj
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