SWIFT-Machtbarkeitsstudie untersucht Potenzial der Blockchain zur globalen Optimierung von Liquidität
SWIFT stellt im Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie (Proof of concept – PoC) die Verbesserung des Echtzeit-Abgleichs der Nostro-Datenbanken unter Verwendung der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) dar – und zeigt die ersten Sandbox-Ergebnisse. Die Studie erfolgt mit 33 globalen Transaktionsbanken als Teil der Initiative SWIFT GPI Service.
Kann die Blockchain den Banken helfen, Nostro-Konten effizienter und in Echtzeit abzugleichen und zugleich Kosten und operative Risiken zu vermindern? Der Zwischenbericht der Machbarkeitsstudie von SWIFT gibt einen Überblick zum heutigen Stand einschließlich technischer Ziele, erster Ergebnisse zu den potenziellen geschäftlichen Vorteilen sowie den wichtigsten Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um branchenweite Akzeptanz zu erreichen.Unter dem derzeitigen Korrespondenzbank-Modell müssen Banken die Gelder in ihren ausländischen Konten über Aktualisierungen von Soll und Haben sowie mittels Tagesabschlüssen überwachen. Die Wartung und damit verbundene operative Arbeit macht einen erheblichen Anteil der Kosten im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr aus.
Laut dem Global Payments Report von McKinsey beliefen sich diese Kosten einer internationalen Zahlungstransaktion im Jahr 2016 auf etwa 25-35 Dollar, wovon ein erheblicher Anteil auf die Nostro-Vostro-Liquidität entfällt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten diese Kosten um mindestens 90% gesenkt werden.
Laut vorläufiger Ergebnisse soll die von SWIFT entwickelte DLT-Anwendung die Geschäftsfunktionen und nötige Datenfülle liefern können, um eine Liquiditätsüberwachung sowie einen Abgleich in Echtzeit zu unterstützen. Die Blockchain-Technologie (DLT) sorgt für eine Sichtbarkeit in Echtzeit für den Konteninhaber und seinen Dienstleister bezüglich der verfügbaren und prognostizierten Liquidität im Nostro-Konto und unterstützt den Zahlungsabgleich sowie Abklärungen durch ein angereichertes Datenmodell basierend auf dem Standard ISO 20022.Die DLT-Machbarkeitsstudie bekräftigt das Ziel von SWIFT, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr effizienter zu gestalten – eine Aufgabe, für die wir uns bereits seit langem mittels SWIFT GPI einsetzen, womit wir Kunden schnelle, transparente und nachvollziehbare grenzüberschreitende Zahlungen anbieten.”
Wim Raymaekers, Leiter Bankenmarkt und SWIFT GPI bei SWIFTDie DLT-Sandbox von SWIFT demonstriere den Fortschritt der DLT-Technologie und helfe beim Ermitteln der noch anstehenden Aufgaben, um eine branchenweite Akzeptanz zu erzielen. Spezielle Herausforderungen umfassen die Notwendigkeit, als Antwort auf die unterschiedlichen Stufen der Ausgereiftheit, Automatisierung und vergangene Investitionen von Banken einzigartige Leistungsversprechen zu entwickeln. Zudem ist es wichtig, die Integration mit Legacy-Anwendungen im Back-Office und die Koexistenz mit bestehenden Prozessen zu berücksichtigten.
Vorläufige Ergebnisse der DLT-Machbarkeitsstudie sind positiv für diesen Anwendungsfall. Es wurden bedeutende Fortschritte erzielt, aber die neueste Generation der Blockchain-Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Es wird Zeit brauchen, bis diese für unternehmenskritische Anwendungen genügend ausgereift und skalierbar ist.”
Damien Vanderveken, Leiter Forschung und Entwicklung, SWIFTLab und Nutzererfahrung bei SWIFTDie Machbarkeitsstudie von SWIFT zur Distributed-Ledger-Technologie läuft seit April 2017 und wird im November abgeschlossen sein. Die Endergebnisse sollen dann im Dezember veröffentlicht werden. Der Zwischenbericht kann hier per E-Mail angefordert werden.pp
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