Privatkundenbanken rüsten sich mit Innovationen gegen ‑ und mit ‑ Startups (Studie)
In den letzten zwölf Monaten haben 84 Prozent der Retail-Banken ihre Investitionen in disruptive Technologien und innovative Services erhöht. Damit reagieren sie auf neue Konkurrenz und den steigenden Druck am Markt. Die jetzt vorgestellte Studie “Innovation in Retail Banking 2015” wurde von Infosys Finacle, einem Tochterunternehmen von Infosys Limited, und der globalen Non-Profit-Organisation Efma durchgeführt.
Laut der Studie, an der mehr als 100 Privatkundenbanken weltweit teilnahmen, schätzen fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten die Bedrohung durch Technologiefirmen, Startups, Retailer und Unternehmen der Telekombranche als hoch oder sehr hoch ein. Hervorzuheben sind Startups, deren neue Technologien und Geschäftsmodelle im Widerspruch zu den etablierten Praktiken von Retail-Banken stehen. Sie stellen für Banken Herausforderung und Chance gleichermaßen dar.Die diesjährige weltweite Studie zum Retail-Banking zeigt, dass Banken bestrebt sind, Neuerungen einzuführen, formale Voraussetzungen für Innovationen zu schaffen und verstärkt Startups einzubeziehen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Retailbanken müssen in ihre Investitionen in Startups vertrauen, um wirklich mit ihnen zusammenarbeiten zu können.“
Patrick Desmarès, Secretary General, Efma
Sechs zentrale Ergebnisse:
1. Über zwei Drittel der Banken (69 Prozent) sprechen Startups einen hohen oder sehr hohen Einfluss auf Innovationen zu und sehen in ihnen Möglichkeiten, die bei der Entwicklung innovativerer Lösungen behilflich sein können 2. Startups stehen für neue Geschäftsmodelle, wie etwa Peer-to-Peer-Banking. Damit umgehen sie die typischen Transfermechanismen zwischen den Banken und agieren kostensparender. Über 40 Prozent der Befragten bescheinigen solchen Geschäftsmodellen einen signifikanten Einfluss auf die Branche. 3. Trotz der Auswirkungen neuer Technologien auf den Bankensektor zeigen sich 60 Prozent der Banken nur wenig erfreut über die Herausforderer und Partner aus der Startup-Szene. Bedenken hinsichtlich Regulierung und Sicherheit sind hoch: Die Hälfte der Banken erkennt darin die größte Herausforderung in der Arbeit mit Startups. 4. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) stufen sich als innovativer im Vergleich zu den Vorjahren ein; 84 Prozent investieren verstärkt in die verschiedenen Kanäle und 82 Prozent erhöhen ihre Ausgaben, um das Kundenerlebnis zu verbessern 5. Advanced Analytics und Big Data stellen für die Banken den wichtigsten Technologietrend nach Mobility dar. 57 Prozent der befragten Banken messen diesen Trends eine hohe oder sehr hohe Bedeutung bei. Dahinter reihen sich mit 53 Prozent offene Schnittstellen (APIs) und das Internet der Dinge (47 Prozent) ein. 6. Angeführt wird die Prioritätenliste von mobilen Technologien. Diese werden von 59 Prozent der Befragten als wichtig oder sehr wichtig erachtet – von ihnen werden die größten Auswirkungen auf die Branche erwartet.Zunehmender Trend: Händler und Banken gehen Partnerschaften ein
Weiterhin hebt der Report die Initiativen multinationaler Händler wie Tesco und Walmart hervor: Diese nehmen eigenständig oder in Partnerschaft mit Banken – so zum Beispiel der GoBank – Bankprodukte in ihr Portfolio auf und greifen damit etablierte Finanzdienstleister an. Außerdem analysiert die Studie den Erfolg von TransferWise und dessen P2P-Modell, das die Zahlungsweisen und –methoden der traditionellen Banken und Wettbewerber unterläuft.
Die 2015´er-Studie kann hier (nach Adresseingabe) heruntergeladen werden. Um einen Vergelich zum Vorjahr ziehen zu können hier die Studie 2014.aj
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