Studie: Banken wollen sich mit Know-how als künftige Anbieter von Blockchain-Plattformen positionieren
Banken, Versicherer und Finanzdienstleister in Deutschland haben wenig Sorge, durch die Blockchain-Technologie verdrängt zu werden. Nur zwölf Prozent der für eine Studie befragten Institute befürchten, dass durch die Blockchain ihr Geschäft obsolet werde. Etwas kritischer wird dagegen das Risiko einer neuen Konkurrenz durch Technologie-Startups gesehen. Das ergibt die Studie „Potenzialanalyse Blockchain“ von Sopra Steria Consulting, für die 204 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen verschiedener Branchen befragt wurden.
Dass Banken, Versicherer und andere Finanzdienstleister, beispielsweise Clearingstellen, durch die Blockchain-Technologie ihre Daseinsberechtigung verlieren, glauben in der Branche die wenigsten.Etwas ernster bewerten die befragten Institute die aufkommende Konkurrenz durch Startups:
Rund 18 Prozent fürchten, dass ihnen unter anderem FinTechs mit eigenen Blockchain-Diensten das Geschäft streitig machen.”
Das Berliner Startup Bitwala vereinfacht beispielsweise mit seinem Blockchain-Angebot den Geldtransfer ins Ausland und positioniert sich damit gegenüber etablierten Anbietern wie Western Union.
49 Prozent der befragten Finanzdienstleister sehen sogar eher die Chance, selbst neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die eigenen Angebote effizienter zu gestalten. Die Axa Versicherung hat beispielsweise als Vorreiter eine automatisierte Versicherung gegen Flugausfälle und Verspätungen auf Blockchain-Basis eingeführt.
Banken wollen sich mit ihrem fachlichen Know-how eher als künftige Anbieter von Blockchain-Plattformen positionieren und sich nicht von Technologieunternehmen und Startups verdrängen lassen.“
Mustafa Cavus, Sopra Steria Consulting
Anders als bei anderen Technologien, beispielsweise Online-Bezahlverfahren, wollen die Institute diesmal zu den Vorreitern gehören. Wichtig sei, dass sich die etablierten Branchen intensiv mit dem Potenzial der Blockchain beschäftigen und mögliche Anwendungsfälle systematisch prüfen. Die Studie zeige, dass unter Finanzdienstleistern bereits viel Blockchain-Know-how existiert und aufgebaut wird: 89 Prozent der Befragten sind mit dem Grundprinzip vertraut. 49 Prozent geben an, bereits mit einer Blockchain-Plattform gearbeitet zu haben, zehn Prozentpunkte mehr als der Durchschnitt der insgesamt Befragten.
Für die „Potenzialanalyse Blockchain“ wurden im Auftrag von Sopra Steria Consulting im Juli und August 2017 mehr als 200 (n=204) Geschäftsführer, Vorstände, Führungskräfte sowie fachliche Experten aus Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Befragten kommen aus Unternehmen der Branchen Banken, Versicherungen, sonstige Finanzdienstleister, Energieversorger, Automotive und sonstiges verarbeitendes Gewerbe, Telekommunikation und Medien sowie Öffentliche Verwaltung.
Die Studie kann hier nach Adressangabe heruntergeladen werden.aj
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