Sparkassen-Kunden verdoppeln Umsatz im Mobile Payment
Die deutschen Sparkassen melden einen erheblichen Zulauf für ihre mobilen Bezahlverfahren. Im Schnitt würde alle 20 Sekunden eine neue Karte in einer Sparkassen-App digitalisiert. Insbesondere die Integration der girocard in ApplePay hat demnach einen ordentlichen Schub gebracht.
Rund 6 Millionen Sparkassen-Cards und Sparkassen-Kreditkarten waren bis Ende des vergangenen Jahres in der App „Mobiles Bezahlen“ freigeschaltet, die sowohl für Android-Smartphones als auch iPhones von Apple erhältlich ist. Laut Deutschem Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wird im Schnitt alle 20 Sekunden eine neue Karte in der App digitalisiert. Jeder dritte App-Nutzer setze diese auch für Mobile Payment ein, sei es mit dem Smartphone oder einer Smartwatch.
Die Nachfrage nach Mobile Payment ist in den letzten Monaten enorm gestiegen. Insbesondere die Integration der girocard in Apple Pay hat hier der Nutzung noch mal einen ordentlichen Schub gegeben.“
Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV
Umsätze glatt verdoppelt
Der DSGV-Vorstand betont, dass die Zahlverfahren vor allem entlang der Wünsche von Kundinnen und Kunden weiterentwickelt würden. Dazu gehörte neben einem flächendeckenden Bargeldangebot eben auch der Ausbau digitaler Zahlverfahren. Dies werde von den Kunden honoriert.
So konnte der DSGV (Website) im vergangenen Jahr 309 Millionen mobile Bezahlvorgänge verbuchen, fast 850.000 pro Tag. Der dabei generierte Umsatz summierte sich auf 8,5 Mrd. Euro – eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2021. Daneben war im vergangenen Jahr die Funktionalität der App erweitert worden. Mit „Mobiles Bezahlen“ können Nutzerinnen und Nutzer seit März 2022 mit der digitalen Sparkassen-Card an NFC-fähigen Geldautomaten Bargeld abheben, einzahlen oder wechseln.
Apple-Nutzer mehrheitlich dabei
Der Verband gab darüber hinaus auch ausgewählte Zahlen getrennt nach Betriebssystem bekannt. Die Android-Version der App „Mobiles Bezahlen hatten Ende des Jahres rund 1,6 Mio. Sparkassen-Kundinnen und -Kunden installiert. Das waren 400.000 mehr als 2021, also ein Zuwachs von 33 Prozent in Jahresfrist. Großer Beliebtheit erfreue sich auch Apple Pay. Mehr als 60 Prozent der Sparkassen-Kunden, die ein iPhone besitzen, nutzen bereits Apple Pay.
Bei der Integration der girocard in Apple Pay waren die Sparkassen im Sommer 2020 vorangegangen. Seitdem waren Kundinnen und Kunden nicht mehr auf eine Kreditkarte beim digitalen Bezahlen am PoS angewiesen. Im Juli 2021 folgte die Ausweitung auf Bezahlvorgänge per Smartphone in Online-Shops und Apps. Und seit November 2021 ist die Kombination aus girocard und Apple Pay auch unter iPadOS und MacOS nutzbar, also beispielsweise beim Online-Shopping am Desktop (IT-Finanzmagazin berichtete).
Entwicklung schreitet voran
Die Sparkassen-Finanzgruppe will mit dem Ausbau ihres digitalen Payment-Angebots maßgeblich dazu beitragen, Einsatzfelder und Reichweite für das mobile Bezahlen zu erhöhen. Jüngstes Beispiel ist die Kooperation mit der Deutschen Tamoil. Die fillibri-App des Tankstellenbetreibers ermöglicht seit kurzem ebenfalls den Einsatz der Sparkassen-girocard gemeinsam mit Apple Pay.
Der DSGV verweist auf eine Marktprognose von Statista, wonach das mobile Bezahlen in Deutschland in den kommenden Jahren signifikant steigen wird. Bis Ende 2025 würden sich die Nutzerzahlen auf 19 Millionen erhöhen, so die Marktforscher. Nach Berechnungen von S-Payment sollen davon mehr als 9 Millionen – also knapp die Hälfte – Sparkassen-Kunden sein, die mobil mit ihren Smartphones, Smartwatches oder anderen Devices bezahlen. hj
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