SocialCard bekommt Zuschlag für die Bezahlkarte für Flüchtlinge in 14 Bundesländern
Nur Bayern und Mecklenburg-Vorpommern gehen in diesem Punkt eigene Wege. Die Einführung der Zahlkarte für Flüchtlinge hatten die Ministerpräsidenten der Länder im November vergangenen Jahres beschlossen. In Bayern kommt die Bezahlkarte seit rund zwei Monaten zum Einsatz. In Mecklenburg-Vorpommern erhielt am Donnerstag das niederländische Unternehmen Yoursafe den Zuschlag – hier will man binnen drei Monaten starten.
Das zentrale Produkt der Kooperation, die „SocialCard“, soll insbesondere für Geflüchtete genutzt werden. Die Karte basiert auf einer Visa-Debitkarte und ist sowohl physisch als auch digital verfügbar. Sozialleistungen werden per SEPA-Überweisung auf die Karte geladen. Dieses Verfahren soll den Verwaltungsaufwand in den Kommunen verringern und die Auszahlung effizienter gestalten.
Reduzierung des Verwaltungsaufwands angestrebt
Die Publik GmbH, ein Unternehmen spezialisiert auf die Digitalisierung von Auszahlungen im öffentlichen Sektor, hat die SocialCard entwickelt und arbeitet eng mit den anderen Projektpartnern zusammen. Secupay ist für die Ausgabe der Karten und die Zahlungsabwicklung verantwortlich, während Visa sein weitreichendes Zahlungsnetzwerk mit über 1,3 Millionen Akzeptanzstellen in Deutschland bereitstellt. SAP sorgt für den IT-Betrieb und bietet den Kommunen multifunktionale Auswertungsmöglichkeiten. Nortal, das über umfangreiche Erfahrung in der Durchführung großer Projekte verfügt, verantwortet die Einführung der SocialCard und ist Ansprechpartner für die Kommunen. Giesecke+Devrient übernimmt die Produktion und Personalisierung der Karten sowie die Bereitstellung sicherheitstechnischer Lösungen für den Zahlungsverkehr.
Die SocialCard ersetzt die bisherige Ausgabe von Sozialleistungen in Form von Bargeld, Schecks oder Gutscheinen. Behörden können die Gelder direkt auf die Karte überweisen. Da keine zusätzliche Hardware oder Software benötigt wird, können Kommunen die Lösung kurzfristig umsetzen. Die SocialCard ist außerdem skalierbar und flexibel anpassbar, um auf die unterschiedlichen Anforderungen der Bundesländer und Kommunen reagieren zu können. Ob und in welchem Umfang Einschränkungen für den Einsatz der Karte gelten, liegt in der Entscheidung der jeweiligen Bundesländer oder Kommunen.
Sicherheitsmerkmale und breite Nutzung
Die SocialCard ist optisch vergleichbar mit einer herkömmlichen Bankkarte und wird ohne auffällige Merkmale ausgegeben, um eine Stigmatisierung der Leistungsempfänger zu vermeiden. Bei Verlust oder Diebstahl kann die Karte gesperrt und das verbleibende Guthaben auf eine neue Karte übertragen werden. Die Inhaber der SocialCard können die Karte sowohl für kontaktloses Bezahlen als auch zum Abheben von Bargeld nutzen. Durch die Einbindung in das Visa-Netzwerk ist eine breite Akzeptanz in Deutschland gewährleistet.
Seit Juli wird die SocialCard im österreichischen Bundesland Oberösterreich in einem Pilotprojekt erprobt. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Karte dort effizient funktioniert und an lokale organisatorische und rechtliche Anforderungen angepasst werden kann. Außerdem kommt die SocialCard bereits in Hannover seit Ende vergangenen Jahres zum Einsatz.
Das europaweite Vergabeverfahren hatte sich verzögert, da einer der unterlegenen Bieter vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe gegen die ergangene Entscheidung Beschwerde eingelegt hatte, wie der öffentliche Dienstleister Dataport mitteilte, der das Vergabeverfahren für die Bezahlkarte organisiert hatte.tw
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