ANWENDUNG4. Februar 2025

So soll die Kombination aus Blockchain und KI neues Vertrauen in Anwendungen schaffen

AAW / Bigstock

Der Blockchain Bundesverband („Bundesblock“) will mit einem neuen Positionspapier zum Zusammenwirken von Blockchain und Künstlicher Intelligenz die Diskussion um die Rolle der exponentiellen Technologien voranbringen. Gerade im aktuell laufenden Wahlkampf und der danach anstehenden Phase der Koalitionsverhandlungen sei es von besonderer Bedeutung, der zu lange vernachlässigten Innovationspolitik durch solide Argumente neues Leben und neue Qualität einzuhauchen, so der Verband.

Gleichzeitig setzt die rapide Geschwindigkeit technischer Weiterentwicklung in diesen Bereichen und die Leitplanken-Bildung durch regulatorische Gesetzgebung von der anderen Seite beide Branchen unter Druck; Start-ups müssen ebenso wie Großunternehmen laufend Schritt halten, und so bleibe – ohne politische Unterstützung – häufig zu wenig Zeit für fundamentale Überlegungen über die gesellschaftlichen Auswirkungen. Vor allem Unternehmen auf internationaler Ebene könnten sich diese Zeit durch große Finanzierungsrunden erkaufen, viele deutsche Lösungsanbieter müssen sich aber darauf verlassen können, dass die in Europa entstehende Regulierung auch Klarheit schafft. Die Gefahr bestünde, dass es zwar Regeln gibt, diese aber wesentliche Fragen offenlassen und dadurch die Ausrichtung der Unternehmen und deren Produkt-Entwicklung einschränken oder gar ad absurdum führen, befürchtet der Bundesblock.

Der Blockchain Bundesverband ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Start-ups und Experten, die sich für die Förderung und Verbreitung der Blockchain-Technologie in Deutschland einsetzen. Ziel des Verbandes ist es, die rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Nutzung dieser Zukunftstechnologie und damit auch technischer Innovation insgesamt zu verbessern.

Vier Prämissen rund um die Blockchain-Entwicklung

Deshalb wolle der Bundesblock frühzeitig auf relevante Diskussionspunkte an der Schnittstelle zwischen Blockchain-Technologie und AI-Anwendungen hinweisen und rechtzeitig Überlegungen zu den strategischen und regulatorischen Folgen anstoßen. Ausgehend von der Analyse, dass der vorgelegte EU AI Act einige Bereich wie die fehlende Verzahnung von Technologien oder die Prüfung der Datenquellen für KI-Systeme nicht ausreichend abdeckt und wichtige Fragen zu Grundrechten und der generellen Gefahreneindämmung offen bleiben, sind es einige Punkte, die dem Verband am Herz liegen: Es geht dabei zum einen um die nachweisbare Datenintegrität, da die Blockchain zur manipulationssicheren Dokumentation von kritischen KI-Prozessen zum Einsatz kommt. Auch geht es um die Ausbildung sicherer, selbstverwalteter digitaler Identitäten für Menschen und Maschine. Weitere Punkte betreffen transparente Audits, sodass die Blockchain die Rückverfolgbarkeit von KI-Entscheidungen sicherstellen könne, sowie den Einsatz von Tokens zum Nachweis und Abschluss von Compliance-Checks

Um in diesen Bereichen branchenübergreifend, also auch im Banken-, Versicherungs- und Finance-Kontext voranzukommen und die vorhandene Expertise insbesondere im technischen Grundlagenbereich besser zu nutzen, schlägt der Bundesblock Maßnahmen vor und geht selbst Schritte, um mit der Politik und benachbarten Verbänden die Gespräche zu vertiefen und auch das Vertrauen in die Beherrschbarkeit der vor uns stehenden Innovation zu schaffen.

Die Kombination von KI und Blockchain ist kein Zukunftsszenario, sondern wird bereits Realität. Die Entscheidungen, die in diesem Bereich in den nächsten beiden Jahren getroffen werden, werden für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft mitentscheidend und für die Ausprägung unserer Gesellschaft auf Jahrzehnte hinaus weichenstellend sein.”

Sebastian Becker, Geschäftsführer des Blockchain Bundesverbandes

Er ergänzt, es werde nicht ausreichen, diese Transformation hin zu einem möglichst souveränen Backend aus exponentiellen Technologien in Deutschland und Europa wesentlich durch den Parteien genehme Experten oder Karriere-orientierte Manager steuern zu lassen, sondern es brauche eine breite, strategische Diskussion. Dies müsse sich möglichst rasch auch praktisch niederschlagen, etwa in der Förderung orchestrierender Innovation – und der nachhaltigen Begleitung und Fortschreibung solcher Programme. Hier verlaufen viele Initiativen nach Auslaufen einer Förderung im Sande, obwohl die Ansätze und verwendeten technologischen Bausteine vielversprechend sind. Auch im Bildungssektor müsse vieles neu aufgestellt und mit diesen neu zu fassenden strategischen Zielen in Einklang gebracht werden.tw

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