S-Hub der Sparkassen ganz vorne: Capital-Studie bewertet die besten Innovationslabore
Das Wirtschaftsmagazin Capital hat zum zweiten Mal die besten Digitallabore deutscher Konzerne unter die Lupe genommen und einem ausführlichen Test unterzogen. Ganz vorne dabei ist aus dem Bereich der Banken und Versicherungen der Sparkassen Innovation Hub, der es in der Kategorie Beste Company Builder auf Platz drei schafft. Doch auch in diversen anderen Kategorien belegen Innovationslabore von AXA bis R+V sowie von Deutsche Bank bis Comdirect die oberen Plätze.
Gute Ideen entstehen in Deutschland nicht nur bei jungen Gründern und in den Lofts und Garagen der Start-ups. Auch Mittelständler und Konzerne leisten sich heute Innovationslabore, in denen an neuen Produkten getüftelt, Prozesse digitalisiert und ganze Geschäftsmodelle neu erfunden werden. Über 100 solcher Ideenschmieden gibt es zwischenzeitlich in Deutschland. Knapp 60 dieser Teams haben an der zweiten Studie über digitale Pioniere der Zeitschrift Capital und der Beratung Infront Consulting teilgenommen. Die Ergebnisse erscheinen exklusiv in der aktuellen Juli-Ausgabe der Capital (seit 21. Juni 2018 am Kiosk).Erfolgreich nach 18 Monaten: Sparkassen Innovation Hub auf Platz 3
Der Sparkassen Innovation Hub (S-Hub) schaffte nur 18 Monate nach der Gründung den Sprung auf den dritten Platz der Kategorie Beste Company-Builder nach dem Daimler Lab1886 und dem WATTx genannten Gründungslabor des Heiztechnikunternehmens Viessmann. Der S-Hub überzeugte die Experten von Infront besonders in den Bereichen Steuerung durch das Management, bei der Themenauswahl, der effektiven Verzahnung mit anderen Geschäftseinheiten und mit seiner guten Vernetzung mit Partnern und Kunden.
Insgesamt wurden die Innovationslabore in acht Kategorien bewertet, neben einem Fragebogen gehörten in diesem Jahr auch Besuche vor Ort sowie ausführliche Gespräche mit den Mitarbeitern zum Evaluationsprozess. Insgesamt erreichte der S-Hub eine Gesamtnote von 3,9 von maximal 5 Punkten und lag damit nur 0,2 Punkte hinter dem ersten Platz.
Das gute Ergebnis ist eine tolle Bestätigung des S-Hub-Konzepts als Testlabor der Sparkassen-Finanzgruppe für Start-ups und ihre Ideen. Es ist ein Kompliment an das gesamte S-Hub-Team, das mit Kreativität, Einsatz und Know-how an innovativen Plattform- und Produktideen arbeitet.“
Jens Rieken, Leiter des Sparkassen Innovation Hub
Sein Ziel ist es, Konzepte zu entwickeln und zu testen, aus denen langfristig Mehrwerte sowohl für die Sparkassen und ihre Kunden als auch für die beteiligten FinTechs entstehen können.
Der Hamburger Sparkassen Innovation Hub entwickelt und betreibt neuartige Digitallösungen für die komplette Sparkassengruppe. Uns haben die Größe, die Arbeitsbeispiele und die Integration der noch recht jungen Einheit in die S-Gruppe sehr gut gefallen. Das Team um Bernd Wittkamp, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Star Finanz und verantwortlich für den Bereich Sparkassen Innovation Hub, bringt außerdem viel Erfahrung und eine Menge Leidenschaft mit ein – zwei wichtige Bausteine für noch mehr Erfolg.“
Thomas Sindemann, Partner und Studienleiter bei Infront Consulting & Management
Preisträger: Von R+V bis AXA, von Deutsche Bank bis Comdirect
Dabei unterscheidet die Studie nach Innovation Labs, Company Buildern und Acceleratoren. Während der Sparkassen Innovation Hub Platz 3 in der Kategorie der Company Builder belegte, gab es noch einige weitere Unternehmen der Banken- und Versicherungswirtschaft, die ebenfalls mit einem Total Score von 3.0 und mehr zu den Top-Adressen in Deutschland zählen. Das R+V Innovation Lab MO14 der R+V-Versicherungsgruppe belebte in derselben Kategorie Platz 8. Zu den besten Innovation Labs in der Kategorie Service zählen das Ergo Digital Lab (Platz 5) sowie die Deutsche Bank Innovation Labs (Platz 7). Zu den besten Acceleratoren schließlich zählen die Comdirect Startup Garage (Platz 6) sowie der AXA Innovation Campus (Platz 11).
Deutlich wird hier der enorme Nachholbedarf der deutschen Wirtschaft im Bereich der Kooperationen mit kleinen, schnellen Beibooten, die das eigene Unternehmensgeschäft beschleunigen und erweitern können. Dennoch können die Innovations- und Digitalisierungseinheiten der Unternehmen, die in vielen Fällen übrigens in Sachen Workflows und Unternehmensphilosophie so gar nicht den Mutterunternehmen gleichen, die digitale Transformation erfolgreich vorantreiben.
Nur ein Drittel der Innovationslabore hat konkrete KPIs und Zielvorgaben
Deutschlandweit gibt es 150 Corporate Digital Innovation Units. Berlin (28 Prozent) ist dabei der wichtigste Standort, gefolgt von München (15 Prozent), der Region Rhein-Ruhr (13 Prozent), Hamburg und der Region Rhein-Main (jeweils 9 Prozent) sowie Stuttgart (5 Prozent). Mehr als 60 Prozent der Innovation Labs sind dabei geographisch vom Mutterunternehmen getrennt, was auch nicht schadet. Denn noch wichtiger als der „Stallgeruch“ des Mutterhauses ist es, innovative und zum Geschäftsmodell passende Mitarbeiter zu finden, die naturgemäß eher in den Großstädten und Universitätsstädten zu finden sind.
Einige weitere Erkenntnisse der Infront-Studie sind ebenfalls bemerkenswert: So hat nur etwa ein Drittel aller Innovationslabore inhaltliche und zeitliche Zielvorgaben, die anhand konkreter KPIs gemessen werden. Immerhin in der Hälfte aller Innovation Labs existieren Workflows für die Übergabe von Innovationen an die Kernorganisation, wobei 80 Prozent der untersuchten Company Builder frei in der Gestaltung ihrer eigenen Prozesse sind.
Acceleratoren haben indes bisher nur einen begrenzten Beitrag zur digitalen Transormation des Mutterunternehmens beigetragen. Und die Bereitschaft der Mitarbeiter, vom Digitallabor ins Haupthaus zu wechseln, ist aktuell noch gering, was aber auch mit der regionalen Entfernung zum Mutterhaus zu tun haben kann.tw
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