Revolut und Upvest kooperieren bei Einführung von ETF-Handel
Revolut, das international agierende FinTech mit Finanz-App mit über 29 Millionen Nutzern, und das Berliner FinTech Upvest haben eine Zusammenarbeit zur Einführung des Handels mit Exchange Traded Funds (ETFs) in Europa bekanntgegeben. Nach der Einführung der European Trading Entity und der in den USA notierten Aktien im März 2023 baut Revolut damit sein Anlageangebot im Europäischen Wirtschaftsraum mit ETFs weiter aus. Kunden sollen so eine einfache und flexible Möglichkeit erhalten, ihr Portfolio zu diversifizieren. Mit an Bord ist das Berliner Investment-as-a-Service-FinTech Upvest.
Die Neobank Revolut, ursprünglich als reine Zahlungs-App für Geldtransfers und Währungsumtausch in Großbritannien gestartet, hat in den letzten Jahren sein Produktangebot konsequent erweitert und arbeitet daran, sich zu einer Finanz-Super-App nach dem Vorbild etwa von Klarna zu entwickeln.Upvest, das sich auf API-basierte Infrastrukturen für Anlageprodukte spezialisiert hat, wird nun bei der Implementierung der ETFs eine entscheidende Rolle spielen. Upvest hatte im März 2022 fünf Lizenzen unter anderem für den Wertpapierhandel und die Verwahrung von Kryptowährungen von der deutschen Finanzaufsicht Bafin erhalten. Als Kunden wurden bereits der digitale Vermögensverwalter Ginmon sowie die Berliner Neobank Vivid gewonnen – und nun eben auch Revolut. Die Kooperation mit Revolut stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Berliner Start-ups dar, wie das Unternehmen betont:
Mit unserer Investment-API war es noch nie so einfach, Anlageprodukte europaweit anzubieten und unseren Kunden die maximale Freiheit zu geben, die API nach ihren Bedürfnissen zu programmieren. Die Kooperation mit Revolut markiert ein neues Kapitel für unser Unternehmen.”
Martin Kassing, CEO und Mitbegründer von Upvest
ETF-Angebot: Dünn, aber alle gängigen Märkte abgedeckt
Damit bietet das Angebot eine ETF-Abdeckung für aufstrebende Branchen wie künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Wasserstoff und Big Data, aber auch für etablierte Sektoren sowie für traditionelle Branchen wie Technologie, Gesundheitswesen, Energie, Tourismus und Biotechnologie. Das Angebot wird die meisten globalen Indizes abdecken, darunter S&P 500, NASDAQ, DAX und FTSE. Nutzer können ihre Portfolios diversifizieren, indem sie in ETFs investieren, die nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen und Rohstoffe abdecken. Dennoch ist im Vergleich zu anderen Banking- und Handelsplattformangeboten die Zahl natürlich erstaunlich gering.
ETFs können bei Revolut teilweise gebührenfrei gehandelt werden. Je nach Abo können die Nutzer einen (Standard), drei (Plus), fünf (Premium) oder zehn (Metal) kostenlose Trades pro Monat durchführen. Sobald das kostenlose Limit überschritten ist, zahlen die Kunden eine variable Gebühr von 0,25 % (mindestens 1 Euro) für jeden weiteren Handel. Revolut erhebt außerdem eine Verwahrungsgebühr in Höhe von 0,12 % der Vermögenswerte jeden Nutzers, die monatlich berechnet wird.
Unser Ziel ist es, das Angebot im Bereich Wealth & Trading weiter auszubauen. Darüber hinaus werden wir in Kürze ein umfassendes Angebot an weiteren Anlageprodukten auf den Markt bringen – darunter an den EWR-Märkten notierte Aktien, aber auch Investmentfonds, Anleihen, Robo-Advisory-Services und eine anspruchsvollere Handelsplattform für erfahrene Händler.”
Rolandas Juteika, Head of Wealth and Trading (EWR) bei Revolut
Große Bedeutung des deutschen Marktes für Revolut
Upvest sei aus Sicht der Revolut als Partner geeignet, weil man so binnen kurzer Zeit den Kunden einen Marktzugang bieten konnte. Die bestehende Infrastruktur habe einen zügigen Launch von ETFs in der Revolut App ermöglicht. In den kommenden Monaten plant Revolut, eine Reihe weiterer Anlageprodukte in Zusammenarbeit mit Upvest anzubieten, darunter auch in EWR-Märkten notierte Aktien. Dieser Schritt unterstreicht Revoluts Bemühungen, den Zugang zu Anlageprodukten zu demokratisieren und Finanzdienstleistungen für alle zugänglich zu machen.
Die Kooperation zwischen Revolut und Upvest könnte den Neobankenmarkt in Europa verändern. Immerhin wird die Erweiterung des Produktangebots durch ETFs und die geplante Einführung weiterer Anlageprodukte andere Plattformen, No-Frills-Broker und Finanzdienstleister einmal mehr in Zugzwang bringen, ihre eigenen Angebote zu diversifizieren und zu digitalisieren.
Welche Bedeutung der deutsche Markt für die Entwicklung hat, zeigen die weiteren Pläne für 2023: Bereits in einigen Monaten will Revolut den Kunden eine deutsche IBAN zur Verfügung stellen – bislang erhalten sie lediglich eine litauische IBAN, da Revolut dort über eine Banklizenz verfügt. Wie das Handelsblatt berichtet, will Revolut zudem im zweiten oder dritten Quartal eine neue Sparlösung exklusiv für den deutschen Markt vorstellen.tw
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