SECURITY9. April 2025

Revolut-Report: Meta bleibt Hauptquelle für Online-Betrug – welche Plattformen aufholen

SW-EviL / Bigstock.com

Cyberkriminelle nutzen zunehmend verschlüsselte Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram, um Verbraucher im digitalen Raum zu betrügen. Das zeigt der aktuelle “Consumer Security Insights Report” des Finanzdienstleisters Revolut.

Der aktuelle Bericht beschreibt die sich rasant entwickelnden Taktiken von Betrügern sowohl weltweit als auch in Deutschland und hebt hervor, wie Kriminelle zunehmend auf verschlüsselte Messenger-Dienste zurückgreifen, um ihre Opfer finanziell auszubeuten.

Im zweiten Halbjahr 2024 stieg die Zahl der über Telegram gemeldeten Betrugsfälle in Deutschland um 151 Prozent, bei WhatsApp um 91 Prozent.”

Damit machen diese beiden Plattformen mittlerweile die Hälfte aller Betrugsfälle in Deutschland aus, die bei Revolut registriert wurden.

Trotz dieser deutlichen Verschiebung bleibt der Meta-Konzern mit seinen Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp weiterhin weltweit die Hauptquelle für Online-Betrug. 55 Prozent aller weltweit von Revolut gemeldeten Betrugsfälle im zweiten Halbjahr 2024 lassen sich auf Meta-Plattformen zurückführen – zum dritten Mal in Folge. In Deutschland entfielen rund 43 Prozent der Fälle auf Meta, wobei Facebook mit 16 Prozent inzwischen hinter Telegram (29 Prozent) und WhatsApp (21 Prozent) liegt.

Revolut

Das FinTech-Unternehmen mit weltweit über 50 Millionen Kunden, davon mehr als zwei Millionen in Deutschland, sieht in der Entwicklung eine alarmierende Dynamik. Die zunehmende Nutzung verschlüsselter Dienste erschwert die Strafverfolgung und ermöglicht es Betrügern, ihre Aktivitäten weitgehend unbeobachtet zu organisieren und durchzuführen. Revolut betont, dass Verschlüsselung nicht automatisch Sicherheit bedeute – weder für Nutzer noch für deren finanzielle Daten.

Besonders be­trof­fen sind jun­ge Er­wach­se­ne: Die meis­ten ge­mel­de­ten Be­trugs­fäl­le ent­fal­len auf 17- bis 24-Jäh­ri­ge und 25- bis 34-Jäh­ri­ge. Hauptmasche ist der Kauf­be­trug, bei dem un­ter an­de­rem nicht exis­tie­ren­de Wa­ren oder Ti­ckets über ver­meint­lich ver­trau­ens­wür­di­ge Ka­nä­le an­ge­bo­ten werden.

Revolut fordert strengere Verifizierung und nimmt Plattformen ins Visier

Revolut appelliert erneut an Betreiber sozialer Netzwerke, über symbolische Maßnahmen und Pilotprojekte hinauszugehen und sich stärker in die Verantwortung zu nehmen. Das Unternehmen fordert unter anderem strengere Verifizierungsprozesse für Werbetreibende, den konsequenten Einsatz von KI-gestützter Inhaltsüberwachung sowie eine enge Kooperation mit Finanzdienstleistern und Strafverfolgungsbehörden. Darüber hinaus erneuert Revolut seine Forderung nach finanzieller Entschädigung für Opfer von Betrugsfällen auf Social-Media-Plattformen. Der aktuelle Zustand sei aus Sicht des Unternehmens nicht länger tragbar.

Die Betrüger passen ihre Taktik schnell an und nutzen zunehmend vermeintlich sichere, verschlüsselte Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram. Trotz wiederholter Aufforderungen von Revolut und anderen Finanzinstituten haben es die Social-Media-Plattformen versäumt, etwas gegen die Betrügereien zu unternehmen, die ihre Nutzer heimsuchen. Wir brauchen sofortige und entschlossene Maßnahmen, keine leeren Versprechungen.”

Woody Malouf, Head of Financial Crime bei Revolut

Revolut

Um seine Kunden besser zu schützen, baue Revolut seine hauseigene Sicherheitslösung „Revolut Secure“ weiter aus. Neue Funktionen ermöglichen es Nutzern, bei Verlust ihres Geräts schnell Karten und Zugänge zu sperren, sich über Anmeldeversuche auf neuen Geräten benachrichtigen zu lassen und individuelle Transaktionslimits festzulegen. Letztere sollen durch eine biometrische Bestätigung vor Missbrauch durch Dritte schützen lassen. Revolut plant in den kommenden Wochen Kunden die Möglichkeit zu geben, Tageslimits für Kontobewegungen, Kartenzahlungen und Überweisungen festzulegen, die sich alle 24 Stunden zurücksetzen. Das Überschreiten dieser Limits erfordert eine biometrische Sicherheitsprüfung, um zu verhindern, dass Betrüger im Falle eines Kontozugriffs schnell Gelder abheben können.

Allein im Jahr 2024 konnte Revolut eigenen Angaben zufolge potenziellen Betrug an seinen Kunden im Wert von über 700 Millionen Euro verhindern. Dennoch sieht das Unternehmen erheblichen Handlungsbedarf auf Seiten der Plattformbetreiber, um die wachsende Bedrohungslage im digitalen Raum wirksam einzudämmen. Den vollständigen Consumer Security Insights Report können Sie hier herunterladen.

Den vollständigen Consumer Security Insights Report können Sie kostenlos hier herunterladentw

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