Erneut Rekordrückgang bei Geldautomaten in Deutschland
Die Geldautomaten in Deutschland verzeichneten in den Jahren 2021 und 2022 nach Angaben der EZB erneut einen Rekordrückgang. Ein Grund dafür ist die starke Zunahme von Raubüberfällen mit hohen Schäden sowie ein verändertes Bargeldnutzungsverhalten. Dafür hat die Bargeldabhebung in Geschäften deutlich zugenommen. Das zeigen zwei Berichte von Barkow Consulting und American Express.
Laut Barkow Consulting (Website) liegen für das Jahr 2023 bisher weder von der EZB noch von der Bundesbank Zahlen vor. Allerdings haben sowohl der Volksbanken- als auch der Sparkassensektor inzwischen die Anzahl ihrer Geldautomaten veröffentlicht. „Da beide zusammen rund 3/4 aller deutschen Geldautomaten betreiben, können wir eine erste Schätzung beziehungsweise Hochrechnung für das vergangene Jahr vornehmen“, ist bei Barkow Consulting zu lesen. Und die sieht wenig erfreulich aus:Sparkassen und Volksbanken haben 2023 zusammen 4,7 % oder ca. 1.800 der Geldautomaten abgebaut.”
Sollte sich diese Zahl auch für den Gesamtmarkt bestätigen, wäre dies ein erneuter Rekordrückgang auf rund 50 Tausend Einheiten, bereinigt um Doppelzählungen vermutlich sogar auf nur 45 Tausend.
Rekordrückgang und widersprüchliche Zahlen zu Anzahl der Automaten
Laut dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband betrieben die Sparkassen Ende 2023 nur noch 21.000 Geldautomaten im ganzen Land, verglichen mit 25.500 Automaten im Jahr 2018, berichtet wiederum American Express (Website). Eine ähnliche Entwicklung wurde laut Amex bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken beobachtet: Die Zahl ihrer Geldautomaten sank von etwa 18.100 im Jahr 2018 auf knapp 14.700 im vergangenen Jahr.
„Auch wenn sich die Anzahl der Abhebungen an Sparkassen seit dem Jahr 2016 verringert hat, so ist doch der durchschnittliche Abhebebetrag gestiegen. Allerdings konnten aus Sicherheitsgründen keine detaillierten Angaben gemacht werden, die Rückschlüsse auf Befüllmengen zulassen“, berichtet American Express.
Bargeldabhebungen in Geschäften
Es wird immer beliebter, Bargeld in Supermärkten und anderen Geschäften abzuheben. Im Jahr 2023 wurden laut American Express mehr als 12,3 Milliarden Euro an Kunden ausgezahlt, gegenüber 2,23 Milliarden Euro im Jahr 2019. Dieser Service wird unter anderem von Lebensmitteleinzelhändlern wie Rewe und Edeka sowie Drogerien wie DM und Rossmann und Baumärkten angeboten.
Besonderheit: Hohe Anzahl an ausgegebenen 50-Euro-Scheinen
Diese Banknote ist im Eurosystem deutlich häufiger vertreten als alle anderen Noten. Laut einem Bericht der Bundesbank gab es im Jahr 2022 rund 14,4 Milliarden 50-Euro-Scheine, verglichen mit nur etwa 2,1 Milliarden 5-Euro-Scheinen und etwas über drei Milliarden 10-Euro-Noten.
Hinweis: Daten für den Gesamtmarkt werden sowohl vom BVR als auch von der Bundesbank bzw. der EZB veröffentlicht. Sie enthalten zum Teil Doppelzählungen und weichen teilweise erheblich voneinander ab. An der Klärung der Differenzen wird weiter gearbeitet.dk
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