PayPal-Umfrage: 80 Prozent nutzen Girocard, Mobile Payment muss sich am POS erst noch beweisen
PayPal hat von Forsa eine repräsentative Umfrage zum Bezahlen am POS erstellen lassen. Ein Ergebnis: Die Deutschen bezahlen im Alltag mehrheitlich bereits bargeldlos. Beim Einkaufen im stationären Handel bekommen bargeldlose Bezahlmittel wie Kreditkarte oder Girocard den Vorzug vor Bargeld.
So gaben bei der Umfrage 54 Prozent der Befragten darin an, beim Einkaufen überwiegend bargeldlos zu zahlen. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen läge dieser Anteil mit 67 Prozent sogar noch deutlich höher, so Forsa.Die Nutzung der Girocard ist etabliert; Mobile Payment noch nicht
Mehr als 80 Prozent geben an, die girocard regelmäßig zu nutzen. Dagegen hat sich das Mobile Payment, (Bezahlen mit dem Smartphone) noch nicht etabliert. Besonders deutlich wird dies daran, dass zwar neun von zehn Befragten ein Smartphone besitzen, jedoch nicht einmal jeder zehnte Smartphone-Besitzer bereits im Ladengeschäft (POS/ Point of Sale) damit bezahlt hat: Das trifft nur auf sieben Prozent zu. Auch hier liegt der Männeranteil mit zehn Prozent höher als der Frauenanteil mit lediglich vier Prozent. Bei der Frage nach der Bereitschaft, mobil zu bezahlen, zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Insgesamt können sich 40 Prozent der Befragten vorstellen, mit dem Smartphone an der Ladenkasse zu zahlen, jedoch nur 30 Prozent der Frauen gegenüber knapp 50 Prozent der Männer.
Jedoch dauert es, bis die Deutschen neuen Bezahloptionen wie dem Mobile Payment Vertrauen schenken: Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, neuen Zahlungsmitteln gegenüber aufgeschlossen zu sein, wenn diese sich über eine gewisse Zeit bewährt haben. 42 Prozent bleiben auch dann bei ihren bevorzugten Zahlungsmitteln, wenn die Auswahl an POS-Optionen zunimmt. Männer stehen neuen Zahlungsmitteln allerdings mit 57 Prozent deutlich offener gegenüber als Frauen, die sich selbst nur zu 48 Prozent als aufgeschlossen gegenüber neuen Optionen sehen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Verbraucher einfach und vor allem flexibel bezahlen möchten – egal, ob online oder offline, mit Bargeld oder ohne. In vielen Gesprächen, die wir sowohl mit Verbrauchern als auch mit Händlern führen, wird immer wieder deutlich, dass es beim Thema Bezahlen nicht um ein entweder oder geht, sondern vielmehr um Auswahlmöglichkeit. Verbraucher wollen selbst entscheiden, in welchen Situationen und bei welchem Betrag sie zum Bargeld, zur Girocard oder zum Mobiltelefon greifen.“
Michael Luhnen, Managing Director, PayPal DACH
Bargeld und bargeldlos – am POS gilt “Sowohl als auch”
71 Prozent der Befragten wissen bereits vor dem Bezahlen, ob sie mit Bargeld oder bargeldlos zahlen werden. Für mehr als zwei Drittel ist diese Entscheidung am POS von der Höhe des Betrages abhängig. Entsprechend empfinden die Befragten es regelmäßig als störend, wenn sie mit Bargeld zahlen müssen, da nur diese Möglichkeit angeboten wird. Insbesondere zwei Aspekte sind hierbei entscheidend: Erstens möchten Verbraucher unabhängig davon, wie viel Bargeld sie dabei haben, auch spontan einkaufen können. Zweitens antworten knapp zwei Drittel der Befragten, dass sie selbst entscheiden möchten, wie sie bezahlen. Insbesondere bei Ämtern und Behörden, in Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Straßenbahn stört es sie, dass ihnen diese Entscheidungsfreiheit fehlt, wenn sie nur mit Bargeld zahlen können.
Bezahlen in der Zukunft: Wie zahlen die Deutschen in fünf Jahren?
Beim Blick in die Zukunft zeichnet die Forsa-Umfrage ein ambivalentes Bild. Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist sicher, dass in den nächsten fünf Jahren in Deutschland seltener mit Bargeld bezahlt werden wird. Knapp 80 Prozent sind dieser Ansicht. Befragt nach ihrem persönlichen künftigen POS-Bezahlverhalten, geben jedoch lediglich 43 Prozent an, in den nächsten fünf Jahren seltener mit Bargeld zu bezahlen als heute.
Mit 51 Prozent geht etwas mehr als die Hälfte davon aus, Bargeld genauso häufig einzusetzen wie heute. Entsprechend halten fast zwei Drittel eine Entwicklung zum bargeldlosen Alltag wie in Schweden nicht für wünschenswert.”
Besonders in der Altersgruppe ab 50 Jahren ist diese Meinung mit über 70 Prozent stark verbreitet.
Über die Studie
Forsa befragte 3.213 Personen in ganz Deutschland, etwa 200 pro Bundesland, zwischen 18 und 69 Jahren. Die Befragung fand zwischen dem 14. November und dem 7. Dezember 2018 statt. Befragungsmethode: Online-Befragung im forsa.Omninet Panel sowie computergestützte Telefoninterviews (CATI) anhand eines strukturierten Fragebogens.aj
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