Payment Exchange 2016: wenn sich das Who’s Who der deutschen Payment Branche trifft
Als sich vorigen Donnerstag (21. Januar) in Berlin die deutsche Fintech und Payment Branche auf Einladung von RatePAY traf, wurde schnell klar: Diese Konferenz ist anders als die üblichen Business-Veranstaltungen. Das lag zum einem am Veranstaltungsort, dem Soho-Haus in Berlin, und zum anderem am Format. Die Payment Exchange war kein Frontalunterricht und statt der üblichen Präsentationen gab es ausschließlich Diskussionsrunden.
von Gerd Reinkimm
Diskutiert wurde auf der PEX2016 auf Du-und-Du, was zusätzlich zur durchweg freundlichen Atmosphäre beitrug. In insgesamt sechs Diskussionsrunden wurde über die Situation im Zahlungsverkehr, der Rolle der Regulatorik, Fraud und über die richtige Auswahl von Payment Service Providern diskutiert. Zu den Gästen und Gesprächspartnern zählten Vertreter von myToys, Payback, Zalando, TUI, Visa Europe, SIXT und viele andere mehr.Den Auftakt machte das Rat Pack, der Zusammenschluss der Branchenexperten André M. Bajorat, Killian Thalhammer, Rafael Otero, Jochen Siegert und Maik Klotz. Letzterer führte als Moderator eloquent und kurzweilig alle Diskussionen, was für einen hohen Unterhaltungswert sorgte.
Weiter ging es mit dem Thema “Auf der Suche nach dem richtigen Payment Service Provider”. So war der Kieler Payment Service Provider PAYONE nicht nur Partner der Veranstaltung, sondern unterstützte das Panel mit Jan Kanieß – dem Co-‐CEO und Mitgründer von Payone. In der Diskussionsrunde gab es interessante Einblicke. Unter anderem von Zalando, vertreten von Martin Lawrence. Er erklärte, wie zweitrangig das Paymentverfahren und wie wichtig stattdessen der Prozess für Kunde ist. Ein auf den Kunden optimierter Bezahlprozess führt bei Zalando dazu, dass ein Großteil der Transaktionen intern abgewickelt wird und man neuen Bezahlverfahren wie Paydirekt eher kritisch gegenüber steht. Ganz anderes als bei Rakuten, die ihren Kunden den ganzen Blumenstrauß an Bezahlverfahren anbieten und neuen Bezahlverfahren wie Paydirekt tendenziell offen gegenüber stehen.
Paydirekt: nicht persönlich vertreten und trotzdem allgegenwärtig
Überhaupt war Paydirekt, obwohl leider nicht persönlich vertreten, immer wieder mal ein Thema. Man hätte von kostenlosem Marketing sprechen können, wenn denn die Meinungen positiver gewesen wären. Insgesamt stand man dem neuen Onlinebezahlverfahren skeptisch gegenüber, Dr. Georg Wittmann von ibi research der Universität Regensburg erklärte 2016 zum Entscheidungsjahr für Paydirekt und auch sonst wollte niemand so Recht an den Erfolg glauben.
Regulatorik – mal nicht langweilig und dröge
Selbst vermeintlich sperrige Themen wie die Rolle der Regulatorik waren überraschend kurzweilig, was nicht zuletzt an den Diskutanten lag. So sorgten der Rechtsanwalt Peter Frey, der Kanzlei Aderhold, oder Erik Meierhoff von Rakuten für interessante wie unterhaltsame Momente. Durch die bevorstehende Neuregelung des Zahlungsverkehrs kommen neue Herausforderungen beispielsweise auf die Händler zu. Einhellige Meinung war, dass es Sinn macht, sich jetzt schon mit der Neuregelung zu beschäftigen, auch wenn diese noch nicht in nationales Recht umgesetzt wird. In weiteren Diskussionsrunden wurde über Betrugsprävention, alternative und außergewöhnliche Projekte im Payment oder die Situation der Payment Service Provider diskutiert. In der letzten Diskussionsrunde gaben sich dann auch Vertreter der Payment Service Provider die Ehre und zeigten, obwohl im Wettbewerb stehend, überraschend viele Gemeinsamkeiten und Einigkeit. Für deutsche Verhältnisse ein Einzigartig.
So müssen Konferenzen sein: Know-How statt Langerweile
Die Payment Exchange in Berlin endete mit der Gewissheit, dass Payment erwachsen ist und Konferenzen auch unterhaltsam sein können. Es war eine gelungene Veranstaltung. Einzig die Zeit für die jeweiligen Diskussionsrunden war zu kurz bemessen, was etwas schade war aber beim gemeinsamen Dinner nachgeholt werden konnte. Am Ende zeigte sich Miriam Wohlfarth Gründerin von RatePAY und Organisatorin der Payment Exchange zufrieden und zuversichtlich auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.gr
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