PAYD-Umfrage: 43 Prozent der Deutschen würden auf Datenschutz verzichten – wenn die Kosten sinken
Für günstige Kfz-Tarife würden sich 43 Prozent der sich Autofahrer auf die Finger schauen lassen und den Einbau einer Telematikbox akzeptieren. Damit sei Telematik in Zukunft zweitwichtigstes Zubehör beim Autokauf – nach Elektronische Sicherheitssystemen, sagt die Creditplus Bank, in deren Auftrag das Marktforschungs-institut Toluna die Umfrage “Automobilität 2015” bei 1.009 Bundesbürger durchgeführt hat.
Vier von zehn Deutschen seien bereit, die eigene Fahrweise von ihrem Versicherer mittels Telematikboxen überwachen zu lassen. Hauptgrund ist ein günstigerer Tarif, dahinter folgt die Hoffnung, spritsparender zu fahren. Jeder Zweite lehnt Telematiksysteme allerdings aus Datenschutzgründen ab.Diebstahlsicherung und automatischer Notruf
Erste Versicherer bieten Kunden vergünstigte Tarife an oder planen die Einführung solcher Preismodelle. Nach der CreditPlus-Studie würden derzeit 43 Prozent der Deutschen von ihrem Versicherer eine Telematikbox in ihr Auto einbauen lassen. Dabei geht es nur ums Geld: 30 Prozent fordern als Gegenleistung eine günstigere Police. Weitere 12 Prozent der Telematikfans erhoffen sich Tipps für spritsparendes Fahren. Jeder Zehnte befürwortet grundsätzlich alle Formen der Datenvernetzung.
48 Prozent lehnen Telematiklösungen ab
Auf der anderen Seite lehnen 48 Prozent der Deutschen Telematiklösungen mit Datenübermittlung an Versicherer ab, weil sie Datenschutzbedenken haben, weitere zwei Prozent aus anderen Gründen.
Die Verbraucher sehen in den modernen Vernetzungstechniken zunehmend Vorteile. Das wird Datenschutzbedenken mittelfristig in den Hintergrund rücken – vor allem dann, wenn die beteiligten Unternehmen seriöse und transparente Lösungen anbieten”
Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender CreditPlus Bank
Auch unabhängig von Telematikboxen, die für viele noch Zukunftsmusik sind, zeigt sich eine zunehmende Nachfrage der Autofahrer nach cleveren Lösungen der Datenverarbeitung und Vernetzung. So zeigt die CreditPlus-Studie, dass elektronische Sicherheitssysteme, wie zum
Beispiel Spurhalteassistent oder Verkehrsschilderkennung, nach der Klimaanlage inzwischen zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen eines Autos gehören. 44 Prozent der Autofahrer sind demnach bereit, für elektronische Sicherheitssysteme beim Autokauf mehr Geld in die Hand zu nehmen – sechs Prozent mehr als im Vorjahr. 39 Prozent der Autofahrer setzen auf integrierte Navigationssysteme (2014: 29 Prozent).
Bereits für jeden vierten Autofahrer ist eine intelligente Vernetzung von Smartphones und Bordelektronik eine wichtige Zusatzfunktion, für die sie ihr Budget beziehungsweise den Finanzierungrahmen erhöhen würden (2014: 19 Prozent). “Zählten beim Autokauf früher Ledersitze und die PS unter der Motorhaube, stehen mittlerweile vor allem moderne Techniken zur Datenverarbeitung bei den Autokäufern hoch im Kurs”, so Wagner.
Die Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.aj
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