Open Banking & Innovations­kultur beim FinTech ISX Financial: CEO Nikogiannis Karantzis im Interview

Schwerpunkt: Innovationskultur

Auch wenn das Thema Open Banking aufgrund anderer aktueller Entwicklungen im Bereich Banking (EPI/Wero etc.) derzeit nicht ganz so intensiv diskutiert wird, es bleibt ein Megatrend. Nikogiannis Karantzis, CEO ISX Financial im Interview über Open Banking, RegTech-Lösungen zur starken Kundenauthentifizierung und Innovationskultur.

von Dunja Koelwel

Herr Karantzis, eine kleine Einführung: Was unterscheidet ISX von anderen FinTechs, von etablierten Playern?

ISX ist meines Wissens nach der einzige Open-Banking-Anbieter, der eine vollständige Zahlungsorchestrierung bietet von der Kasseneinleitung über den sofortigen Zahlungsfluss bis hin zum Empfang und der Abwicklung der Gelder durch den Händler auf einem ISX-Konto, das unter dem ISX Bank Institution Code ausgestellt wird. Zudem bietet ISX API-basierte Benachrichtigungen über die Abwicklung der Gelder an.

Das bedeutet, dass der gesamte Zahlungszyklus vom Zahlungsempfänger bis zum Zahler von ISX kontrolliert wird und vollständig und gänzlich Online-Kartenzahlungen ersetzt.”

Darüber hinaus kann unser Open-Banking in Großbritannien und der EU Währungsunterstützung bieten, sodass ein britischer Zahler eine Zahlung an einen EU-Händler leisten kann, wobei ISX den Währungsumtausch transparent und sofort abwickelt, genau wie große Kartensysteme.

Wie laufen Innovationsprozesse im Unternehmen ab? Wer ist beteiligt?

Wir verfügen über ein Produktteam, das von dem Chief Product Officer Dominic Melo und mir geleitet wird. Beide sind wir erfahrene Fachleute, die Startups geleitet und innovative Ideen bis zur Marktreife entwickelt und umgesetzt haben.

Unsere Kernbank-, Identitäts- und Zahlungsplattformen wurden beispielsweise alle intern entwickelt. Außerdem verfügen wir über eine Reihe von europäischen, US-amerikanischen, kanadischen, chinesischen und anderen Patenten in den Bereichen Zahlungen, Authentifizierung und Identitätsüberprüfung, von denen mehrere noch ausstehen.

Woher kommen die Ideen für Innovationen? Aus dem Unternehmen oder angeregt von Kunden?

Beides. Unsere Innovationen entstehen hauptsächlich dadurch, dass wir unseren Kunden zuhören, Probleme analysieren, die für sie gelöst werden müssen. Wir betrachten dann unsere Kundenbasis und prüfen, ob dasselbe oder ein ähnliches Problem bei einem oder mehreren Kunden oder in einem oder mehreren Sektoren gelöst werden muss, bewerten den Marktstand und entwerfen auf dieser Basis innovative Lösungen.

Wie realistisch sind Kundenwünsche?

Wir haben eine Reihe von anspruchsvollen Kunden, die genau wissen, was sie wollen. Jedoch, wie Henry Ford sagte: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde.“ Wir sind nicht im Pferdegeschäft, sondern bieten Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge an, die eine große Nutzlast tragen können.

Was wünschen sich Ihre Kunden derzeit?

Geschwindigkeit der Abwicklung mit Zuverlässigkeit. Wir erreichen sofortige Zahlungen und Abwicklungen durch unsere Verbindungen zu Zentralbanken.

Was sind hier derzeit die Probleme?

Da wir darauf abzielen, unsere eigenen Schienen und Infrastrukturen zu besitzen, ist die Schnittstelle zu Zentralbanken komplex und zeitaufwändig. Die Belohnungen dafür sind jedoch Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit, was ISX von Unternehmen wie Adyen unterscheidet, die Kartensysteme weiterverkaufen, oder Truelayer, die nur einen Teil der ISX Open-Banking Lösung anbieten.

Herr Karantzis, vielen Dank für das Interview.dk