Neue InsurTech-Studie zeigt: Deutschland hinkt bei Versicherungs-Start-ups hinterher
Das InsurLab Germany, die Maschmeyer Group und Astorya.io veröffentlichen eine neue Studie ‚10 Years of InsurTech in Germany‘ zum Stand des deutschen InsurTech-Ökosystems im europäischen Vergleich. Dabei wird klar, dass Deutschland im Vergleich etwa zu Frankreich und Großbritannien Nachholbedarf beim Reifegrad der InsurTech-Unternehmen hat. Noch dominiert nicht-deutsches Kapital den Großteil der Investitionen in InsurTechs – ein Umstand, der der Branche in den nächsten Jahren noch auf die Füße fallen könnte.
Eine gemeinsame Studie zum Stand des deutschen InsurTech-Ökosystems haben das Insurlab Germany, die Maschmeyer Group und Astorya.io veröffentlicht. Diese zeigt auf, dass gerade in Deutschland noch erhebliches Entwicklungspotenzial in diesem Bereich besteht. Die Studie ‚10 Years of InsurTech in Germany‘ gibt Einblicke in den Status quo des deutschen InsurTech-Ökosystems und vergleicht diesen mit Großbritannien und Frankreich.Insbesondere im Hinblick auf Investitionen und deren Rahmenbedingungen werden Unterschiede in den europäischen Marktstrukturen aufgezeigt. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Ergebnisse zur Skalierung, zum Fundraising und zu den Erfolgen deutscher Startups vorgestellt. Auch die Relevanz öffentlicher und privater Aktivitäten, Initiativen und Anreize im Zusammenhang mit Venture-Capital-Investitionen ist Gegenstand der Studie.
Wenige Start-ups und außer Wefox kaum hochvolumige Deals
Obwohl die größte europäische Volkswirtschaft, hinkt Deutschland mit 128 InsurTechs deutlich hinter Großbritannien mit 224 und Frankreich mit 194 InsurTechs hinterher. Zu den InsurTechs zählen Startups, deren Kerngeschäft Versicherungen sind.
Auf den ersten Blick scheinen in Deutschland im Vergleich zu den beiden anderen Ländern die höchsten Finanzierungssummen in die Start-ups investiert zu werden. Es zeigt sich aber bei näherem Hinsehen, dass 62 Prozent der Investitionen seit 2019 in ein einziges Startup, nämlich Wefox, geflossen sind. Ohne dieses Unternehmen sind die deutschen InsurTech-Finanzierungen der letzten vier Jahre nur halb so hoch wie in Frankreich und 42 Prozent der Finanzierungen in Großbritannien.
Auch bei der Anzahl der bekannten Deals zwischen Investoren und Start-ups zeigen sich deutliche Unterschiede: Deutschland ist seit 2019 mit 46 Deals deutlich hinter Großbritannien und Frankreich zurückgefallen, das sind 55 Prozent bzw. 36 Prozent weniger.
Gezielte InsurTech-Investitionen und spezifische Initiativen
Die Studie zeigt, dass diese Entwicklung zum Teil auf die geringere Zahl an Start-ups zurückzuführen ist, zum Teil aber auch auf einen Mangel an spezifischen Finanzierungen, die sich auf InsurTech konzentrieren. Im Vergleich zu den hohen IT-Budgets und den großen Vermögenswerten der deutschen Versicherungsunternehmen machen die gezielten InsurTech-Investitionen nur einen sehr geringen Anteil aus. Der überwiegende Teil der Investitionen in deutsche Start-ups ist dabei ausländischen Investoren zuzuordnen.
Die deutsche InsurTech-Szene hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, wie zahlreiche innovative Startups in unserem eigenen Ökosystem belegen. Unsere Studie macht allerdings deutlich, dass Deutschland noch Nachholbedarf hat und im internationalen Vergleich hinterherhinkt.”
Sebastian Pitzler, Geschäftsführer der InsurLab Germany
Vor allem zeigt sie, dass es hierzulande – insbesondere unter Berücksichtigung der regulatorischen Besonderheiten – einen klaren Bedarf im Markt für InsurTech-fokussierte Initiativen und ergänzend zielgerichtete Venture-Capital-Investments gibt.”
Anna Kessler, Ecosystem & Program Director InsurLab Germany
Und Stefan Lemper, InsurTech-Investor und Partner bei der Maschmeyer Group, fügt hinzu: „Unsere Studie offenbart, dass Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft bei Venture Capital Investments Startups generell und InsurTechs im Besonderen noch nicht auf Augenhöhe mit UK und Frankreich ist.“
Die Studie ‚10 years of InsurTech in Germany‘ ist ab sofort hier kostenlos zum Download verfügbar.tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/150006
Schreiben Sie einen Kommentar