Microsoft und Mastercard wollen digitalen Identitätsdienst starten – BigTech-Konkurrenz für Yes & Verimi
Microsoft und Mastercard wollen Zugang zu einer allgemein anerkannten digitalen Identität schaffen. Das werde “neue und verbesserte Benutzererfahrungen ermöglichen, wenn Menschen online mit Unternehmen, Dienstleistern und ihrer Community interagieren”. Damit bekommen Verimi und YES – noch bevor sie richtig loslegen – eine erste ernstzunehmende BigTech-Konkurrenz.
Derzeit ist der Online-Identitätsnachweis meist noch von physischen oder digitalen Überprüfungen abhängig, die jeweils von einer zentralen Stelle durchgeführt werden, egal ob es sich um die Passnummer, die Adresse, den Führerschein, Anmeldeinformationen oder ähnliches handelt.Das Problem: Da es noch keinen vernünftigen Ident-Dienst gebe, müssten sich Anwender teils Hunderte von Passwörtern merken, um sich auf den verschiedenen Plattformen zu identifizieren und ihre Daten zu verwalten.
Gemeinsam wollen nun Mastercard und Microsoft eine Möglichkeit bieten, die Nutzer-Identität in Echtzeit digital nachzuweisen, egal gegenüber wem und wann immer sie möchten. Die Antwort auf solche Herausforderungen ist ein Service, der es einzelnen Personen erlaubt, ihre Identitätsdaten auf ihre bevorzugte Art und Weise einzugeben, zu überprüfen und freizugeben – auf den Geräten, die sie täglich verwenden.
Die Initiative sei das Fundament für neue Mastercard-Services mit Microsoft Azure, die in Zusammenarbeit mit Banken, Mobilfunknetzbetreibern und Behörden eingesetzt werden.”
Dafür würden Microsoft und Mastercard ihre jeweiligen Stärken bündeln: So werde Microsoft sein Know-how im Bereich der Identitätstechnologie einbringen und von Mastercard komme die Erfahrung bei der “Orchestrierung digitaler Interaktionen mit unterschiedlichsten Interessengruppen”.
Die heutige digitale Identitätslandschaft ist uneinheitlich und inkonsistent. Was in einem Land funktioniert, funktioniert in einem anderen Land oft nicht. Wir haben nun die Möglichkeit, ein System zu entwickeln, das die Menschen an die erste Stelle rückt, ihnen die Kontrolle über ihre Identitätsdaten gibt und darüber, wo diese verwendet werden. Die Zusammenarbeit mit Microsoft bringt uns wieder einen Schritt näher an die Einführung eines weltweit interoperablen digitalen Identitätsdienstes und wir freuen uns darauf, schon sehr bald weitere Details hierzu bekanntzugeben.”
Ajay Bhalla, President Cyber- and Intelligence Solutions bei Mastercard
Microsoft und Mastercard zielen nicht nur auf Finanzdienstleistungen
Gerade bei Finanzdienstleistungen sehen die Partner einen interessanten Ansatz: Der Identifizierungsprozess des Antragstellers für die Einrichtung eines neuen Bankkontos, Beantragung eines Kredits oder Nutzung von Bezahllösungen solle verbessert und beschleunigt werden. Darüber hinaus will man den Zahlungsbetrug senken und Identitätsdiebstahl reduzieren. Aber auch im Handel will man mit personalisiertem und effizienteren Einkaufserlebnissen punkten. So werde es im Geschäft möglich, unabhängig von der Zahlungsart, dem Gerät oder dem Dienstleister zu bezahlen. Weitere Ansatzpunkte gebe es im öffentlichen Dienst, bei Steuererklärungen, Passbeantragung.
Die digitale Identität ist ein Grundpfeiler, wenn es darum geht, wie Menschen jeden Tag leben, arbeiten und spielen. Wir glauben, dass die Menschen die Kontrolle über ihre digitale Identität und ihre Daten haben sollten. Wir freuen uns sehr auf die erstmalige Zusammenarbeit mit Mastercard und darauf, neue, dezentrale Identitätsinnovationen zum Leben zu erwecken.”
Joy Chik, Corporate Vice President Identity Microsoft
Diese Initiative zur „Digitalen Identität“ solle auch zur Lösung gemeinsamer Herausforderungen beitragen:
Integration von Identitäten: Mehr als eine Milliarde Menschen, eine Mehrheit davon Frauen, Kinder und Flüchtlinge, werden nicht offiziell anerkannt. Eine digitale Identität kann ihren Zugang zu Gesundheits-, Finanz- und Sozialleistungen verbessern.
Identitätsprüfung: Eine einzige, wiederverwendbare digitale Identität kann Menschen dabei helfen, mit höherer Effizienz, sicher und reibungsloser mit einem Händler, einer Bank, einer Regierungsbehörde und unzähligen anderen digitalen Dienstleistern zu interagieren.
Betrugsprävention: Die Interaktionen mit Behörden wird deutlich vereinfacht – z. B. bei Steuererklärungen, bei der Beantragung von Pässen oder bei Unterstützungszahlungen (z. B. Sozialversicherung) .Digitale Dienste: Die Nutzung von E-Mail, sozialen Medien, Film- und Musikstreaming-Diensten sowie z.B. Transportation-Plattformen wird optimiert und vereinfacht.aj
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