Marktanalyse Depot-Onboarding 2023: So unterscheiden sich Neobroker und traditionelle Banken

Neobroker ziehen Kunden mit günstigen Ordergebühren und guter UX an, bieten aber längst noch nicht alle Funktionen digital an, wie Digit Cologne in seiner aktuellen Studie feststellt. Direkt- und Geschäftsbanken hingegen punkten mit schneller Depoteröffnung. Die Marktanalyse “Depot-Onboarding 2023” schafft Überblick über die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Digit Cologne hat von Januar bis März 2023 insgesamt 17 Geschäftsbanken, Direktbanken oder -broker und Neobroker in Deutschland im digitalen Depot-Onboarding analysiert und die Ergebnisse in der Marktanalyse Depot-Onboarding 2023 zusammengefasst. Untersucht haben sie dabei, wie schnell Kunden zum Produkt kommen, ob Neu- und Bestandskunden adressiert werden und ob das Onboarding automatisiert und digitalisiert wurde. Da Anbieter erst mit Ordergebühren oder Bestandsprovisionen Geld verdienen, wurden außerdem die Maßnahmen zur Depotaktivierung betrachtet.

Einfache Depoteröffnung … gibt es nicht bei Geschäftsbanken

Bei Geschäftsbanken benötigen Kunden doppelt so viele Klicks wie bei Neobrokern, bis sie das Depot digital eröffnen können. Fast die Hälfte der untersuchten Geschäftsbanken bieten zudem die digitale Depoteröffnung nur für Bestandskunden an, Neobanken hingegen nur für Neukunden.

Keine Geschäftsbank und nur jede vierte Direktbank oder -broker bietet eine Depoteröffnung in der App an, während alle Neobroker damit junge Kunden ansprechen.”

Zu viele Fragen und Hürden vermeiden

Bei Geschäftsbanken müssen Kunden fast doppelt so viele Angaben machen wie bei Neobrokern.”

Bei der Dau­er bis zur ers­ten Or­der un­ter­schei­den sich die An­bie­ter sehr deut­lich: Bro­ker mit di­gi­ta­lem On­boar­ding und in­ter­ner De­pot­ver­wal­tung er­mög­li­chen ei­ne tag­g­lei­che Nut­zung, Bro­ker mit De­pot­füh­rung bei ei­ner Part­ner­bank oder Bro­ker mit se­mi-di­gi­ta­len Pro­zes­sen und Post­lauf­zei­ten be­nö­ti­gen teil­wei­se über 4 Ta­ge, bis das De­pot ak­tiv ge­nutzt wer­den kann.

Die Ordergebühren und Zinsen auf das Verrechnungskonto unterscheiden sich signifikant. Mit kostenlosen Sparplanausführungen und attraktiven Zinsen für Neu- und Bestandskunden heben sich Neobroker ab.

Trading-Tipps, Podcasts und Webinare sowie Freundschaftswerbung und Depotwechsel werden übergreifend angeboten, wobei einige Anbieter auf beschreibbare PDFs statt digitaler Prozesse zurückgreifen.”

Fazit

Neobroker punkten mit günstigen Odergebühren und attraktiver Guthabenverzinsung für Neu- und Bestandskunden. Sie fokussieren die Neukundengewinnung und ux-optimierte Apps. Einige Funktionen wie der Depotwechsel sind (bewusst) noch nicht digital möglich. Nachteilig wirkt die Dauer bis zur Depotnutzung.

Direktbanken oder -broker sowie Geschäftsbanken dagegen legen den Fokus deutlich weniger auf junge Kunden. Nachteile liegen bei den Ordergebühren. Attraktive Zinsen setzten sie meist nur zur Neukundengewinnung ein. Bestandskunden sind damit schlechter gestellt. Punkten könnten Direktbanken oder -broker und Geschäftsbanken mit der Schnelligkeit der Depoteröffnung, da sie die Depotführung selbst übernehmen.

Die Marktanalyse Depot-Onboarding 2023 kann hier gegen Angabe von Name, Firma und Email heruntergeladen werden.ls