„Künstliche Intelligenz wird auch das Bankgeschäft nachhaltig verändern“
Eine GfK-Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes zeigt: Künstliche Intelligenz (KI) wird immer bekannter – für die Mehrheit überwiegen aber die Risiken. Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, fordert deshalb, auch die Chancen zu sehen. Denn KI werde das Bankgeschäft nachhaltig verändern.
Mit Blick auf die Berliner Veranstaltung „Gespräch in der Burgstraße: Künstliche Intelligenz – Wird die Maschine der bessere Banker?“ stellte der Bankenverband eine repräsentative Umfrage vor, die das Verhältnis der Deutschen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) beleuchtet. Drei Viertel der Menschen hierzulande kennen inzwischen den Begriff „Künstliche Intelligenz (KI)“ oder haben ihn zumindest schon einmal gehört. Die meisten verbinden damit selbstfahrende Autos (83%), Spracherkennung mittels eines Sprachassistenten (70%) und Gesichtserkennung (54%). Bankdienstleistungen wie Voice-Banking (24%) und Finanzberatung via Robo-Advice (16%) werden seltener genannt.Zurückhaltung bei Künstlicher Intelligenz
Von fünf ausgewählten KI-Anwendungen würden die Deutschen am ehesten einen Pflegeroboter für einfache Servicedienstleistungen (55% sicher, wahrscheinlich, vielleicht) nutzen wollen, oder einen „intelligenten Kühlschrank“, der Produkte automatisch nachbestellt (43%). An dritter Stelle folgt mit 40% Voice-Banking per Sprachassistent, während selbstfahrende Autos nur von 36% und ein digitaler Finanzberater (Robo-Advice) von 23% präferiert werden.
Insgesamt stehen die Deutschen den Weiterentwicklungen im Bereich der „Künstlichen Intelligenz“ eher mit Befürchtungen als mit hohen Erwartungen gegenüber: Zwar sehen 37 % der Befragten die Chancen, die KI bieten kann, doch für 63 % überwiegen die Risiken.
Generell ist das Misstrauen der Deutschen in digital gesteuerte Prozesse weiterhin groß: Wenn es um die Erledigung wichtiger Aufgaben geht, haben sie erheblich weniger Zutrauen in einen Roboter (3%) als in einen Menschen (77%).
Bedenken ernst nehmen
Künstliche Intelligenz (KI) gilt als eine der aussichtsreichsten Technologien des digitalen Wandels. Mit ihr lassen sich riesige Datenbestände in Bruchteilen von Sekunden verwerten. Deshalb sei es wichtig, das Unbehagen der Kunden gegenüber KI ernst zu nehmen. Zwar sollte man die Risiken bedenken, vor allem aber die großen Möglichkeiten sehen, so sein Plädoyer.
„KI ist der nächste bedeutende Entwicklungsschritt in unserer zunehmend datengetriebenen Welt. Er wird auch das Banking nachhaltig weiter verändern – nicht nur mit Voice Banking oder Robo Advice.“
Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes
Für die Finanzindustrie seien insbesondere Kriterien wie Verbrauchervertrauen und Datensouveränität wichtig. Hier brauche es politischen Gestaltungswillen, um mit europäischen Standards der Technologie zu größerer gesellschaftlicher Akzeptanz zu verhelfen und nicht Ländern wie China oder den USA das Feld zu überlassen. Der Bankenverband selbst hat kürzlich gemeinsam mit FinTechs ein Positionspapier zur Datennutzung vorgelegt, das nicht nur in Hinblick auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), sondern auch für die Anwendung von Künstlicher Intelligenz relevant ist. hj
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