Künstliche Intelligenz macht jedem Vierten in Deutschland Sorgen um seinen Job
Wird Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft die Arbeit erleichtern oder Arbeitnehmer ersetzen? Fast jeder vierte Beschäftigte (23 Prozent) in Deutschland macht sich laut einer aktuellen Befragung von Ernst & Young Sorgen, von Maschinen oder Technologien ersetzt zu werden. Weltweit sagt dies sogar mehr als jeder Dritte (35 Prozent). Das sind Ergebnisse des „Future Consumer Index“ von Ernst & Young. In der weltweiten Umfrage unter mehr als 21.000 Menschen – 1.000 davon in Deutschland – wurden erstmals auch die möglichen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt thematisiert.
In Deutschland machen sich 23 Prozent Sorgen vor dem Verlust des Jobs aufgrund technologischer Entwicklungen. Diese Angst ist in Saudi-Arabien (56 Prozent), Indien (52 Prozent) und China (48 Prozent) am stärksten ausgeprägt. Am geringsten ist dieser Anteil in Italien. Hier hat nur einer von sechs Arbeitnehmern (15 Prozent) die Befürchtung, dass Maschinen in Zukunft seinen Job übernehmen können.
An grundsätzlichem Hintergrundwissen zum Thema KI mangelt es den Menschen in Deutschland dabei laut eigener Aussage nicht: 76 Prozent sagen, dass sie mindestens ein grundsätzliches Verständnis von Künstlicher Intelligenz haben. Weltweit sind 68 Prozent dieser Meinung.
Die Fülle von Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz und vor allem die Geschwindigkeit, mit der diese entstehen, konkreter und komplexer werden, sind größer als alles Bisherige in der Geschichte der Technik, und sie haben das Potenzial, die Arbeitswelt zu revolutionieren. Es bieten sich zahlreiche Chancen für Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kunden. Aber es ist auch klar, dass sich Arbeitsprofile verändern werden: Neue Jobs entstehen, andere werden überflüssig.“
Es ist wichtig, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und frühzeitig Maßnahmen zur Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ergreifen. Die Erfahrung zeigt, dass technologische Neuerungen – wie auch die Digitalisierung als Ganzes – nicht zu weniger, sondern zu mehr Arbeitsplätzen geführt haben.“
Olaf Riedel, EY-Partner und Technologie Sektor Leader Deutschland, Österreich und Schweiz
Beschäftigte in Deutschland haben nicht nur Befürchtungen, was intelligente Technologien angeht: Zwei von drei Befragten (67 Prozent) sind überzeugt, dass KI-Anwendungen sie niemals vollständig werden ersetzen können. Dass Maschinen und Technologien mit KI-Bezug den eigenen Job leichter machen werden, sagen in Deutschland 43 Prozent. International sind es sogar 63 Prozent.
Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) hierzulande ist der Meinung, dass KI-optimierte Automatisierung in der Zukunft Fehler verringern und Personalkosten senken wird. Eine kürzere Wochenarbeitszeit durch Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz hält fast jeder dritte Befragte (29 Prozent) hierzulande für möglich, weltweit sind es 42 Prozent.
Schon jetzt kann Künstliche Intelligenz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkret bei ihren Aufgaben unterstützen. Dies gilt sowohl für einfache Tätigkeiten als auch für komplizierte Aufgaben, die von intelligenten Anwendungen schneller gelöst werden können. Ob dies nicht nur die Arbeitsleistung erhöht, sondern beispielsweise auch dazu führt, dass Firmen ihren Angestellten neue Arbeitszeitmodelle, wie etwa eine Vier-Tage-Woche anbieten können, wird sich zeigen. Fest steht aber: KI hat das Potenzial, die Effizienz zu steigern, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und so dem Wohl aller zu dienen.“
Programmen wie Chatbots vertrauen die Nutzer in Deutschland allerdings insgesamt kaum. Nur 9 Prozent hält sie für seriös. Ihre Passwörter lassen sich Nutzer in Deutschland dagegen gerne von Künstlicher Intelligenz erstellen: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) hält automatisch erstellte Sicherheitsschlüssel für seine Daten für zuverlässig. Weltweit ist der Anteil geringer und liegt bei 39 Prozent.
Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland (48 Prozent) findet, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz reguliert werden sollte – weltweit unterstützen sogar 61 Prozent diese Aussage.
ppKünstliche Intelligenz wird unser Leben für immer verändern – auch die Art, wie wir arbeiten. Manche Bereiche wird dies deutlich stärker betreffen als andere, bestimmte Aufgaben werden aller Voraussicht nach nicht mehr von Menschen bearbeitet werden müssen. Dafür werden aber neue Arbeitsfelder entstehen. Es ist daher wichtig, den Strukturwandel, der durch KI erfolgen wird, sinnvoll durch Weiterbildung und Qualifizierung zu begleiten.“
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