ANWENDUNG13. Dezember 2024

KI in der Versicherungsbranche: Effizienzsteigerung als wichtigster Antrieb

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Die Versicherungsbranche treibt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) voran, steht dabei jedoch vor entscheidenden Herausforderungen. Während KI-Technologien bereits heute zur Optimierung von Prozessen genutzt werden, zielt die Branche langfristig auf eine umfassende Skalierung ab. Eine aktuelle Untersuchung von Deloitte und dem InsurTech Hub Munich (ITHM) zeigt, dass Versicherer insbesondere im Schaden- und Vertragsmanagement ungenutztes Potenzial sehen: Nahezu die Hälfte (47 %) investiert aktuell in diesen Bereichen.

Laut der Studie “Von der Pilotierung zur Skalierung: KI in Versicherungsunternehmen” ist die Prozessoptimierung für 94 % der befragten Unternehmen der wichtigste Treiber für KI-Initiativen. Weitere Ziele sind die Verbesserung der Kundenzufriedenheit (59 %) und eine Umsatzsteigerung (41 %). Um dies zu erreichen, fokussieren sich die Unternehmen auf Investitionen in IT-Infrastruktur und Daten (53 %), Kundenservice (47 %) sowie Marketing und Vertrieb (41 %).

Herausforderungen bei der Skalierung

Deloitte

Die größte Hürde bei der breiten Einführung von KI liegt in der Integration in bestehende Prozesse und Systeme – dies gaben 59 % der Befragten an. Weitere Hemmnisse sind mangelnde KI-Expertise im Unternehmen (41 %), eine noch nicht ausgereifte technologische Infrastruktur (35 %) sowie Datenschutz- und Compliance-Bedenken (35 % bzw. 29 %).

Die Versicherer verzeichnen bereits erste Erfolge mit KI-Projekten. Für die erfolgreiche Skalierung müssen nun die Bedürfnisse der Kunden sowie der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt gestellt werden.”

Jörg Günther, Partner und Insurance Lead Consulting bei Deloitte

Günther betont, die Skalierung von KI-Lösungen stehe aktuell noch vor erheblichen Herausforderungen. Umso wichtiger sei es, eine Veränderungskultur im Unternehmen zu etablieren sowie Mitarbeitende über gezielte Weiterbildung bestmöglich zu qualifizieren.

Investitionen in Weiterbildung und Kooperationen

Deloitte

Um diese Hürden zu überwinden, setzen die Versicherer auf gezielte Maßnahmen. 71 % der befragten Unternehmen planen verstärkte Investitionen in die KI-Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden, etwa durch maßgeschneiderte Trainings oder den Aufbau von Wissensnetzwerken in Zusammenarbeit mit Partnern. Auch strategische Kooperationen spielen eine entscheidende Rolle: 88 % der Unternehmen arbeiten bereits mit Start-ups im KI-Bereich zusammen, 75 % mit großen Technologieunternehmen. Zudem nutzen viele Versicherer die Unterstützung durch Beratungsfirmen und lagern spezifische IT-Funktionen aus.

Mit den Ergebnissen der Studie sehen wir unseren Fokus auf KI und ihre Skalierung bestätigt. Mithilfe der Programme des InsurTech Hub Munich öffnen wir nicht nur die Tür zu Spitzentechnologie, sondern ermöglichen durch strategische Partnerschaften und ein starkes Netzwerk gezielt die Zusammenarbeit von Start-ups, Versicherern und Technologieunternehmen.”

Klaus Driever, Vorstand InsurTech Hub Munich 

Driever betont, so So stärke man Deutschland als Zentrum für zukunftsweisende Versicherungslösungen und beschleunige die Implementierung neuer Technologien in der Branche.

Deloitte

Für die Studie wurden 16 der nach Beitragsvolumen größten Versicherungsunternehmen in Deutschland befragt, darunter zehn der Top 30 (Quelle: BaFin, 2023). Die teilnehmenden Unternehmen, sowohl regional als auch international tätig, repräsentieren kleine, mittlere und große Akteure der Branche. Befragt wurden Geschäftsführende, Vorstände sowie KI-Verantwortliche im Zeitraum von Juni bis Juli 2024.

Die Ergebnisse (die hier als kostenloser Download gegen Angabe persönlicher Daten bereit stehen) zeigen in der Zusammenfassung: Die Versicherungsbranche hat erkannt, dass KI ein Katalysator für Wachstum und Innovation sein kann. Gleichzeitig verdeutlichen sie, dass eine erfolgreiche Skalierung von KI eine strategische Verzahnung von technologischen, organisatorischen und kulturellen Maßnahmen erfordert.tw

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