FINTECH11. Juli 2024

JenID-Projekt soll Echtheitsprüfung von Ausweisdokumenten-Scans ermöglichen

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jenID hat das Forschungsprojekt „Technologie zur Erkennung von Manipulationen an Scans von Identitätsdokumenten“ gestartet. Ziel sei es, Manipulationen an Ausweisdokumenten in Echtzeit zu erkennen, welche als Einzelbild durch handelsübliche Scanner aufgenommen wurden. Der Freistaat Thüringen unterstützt das Projekt zusammen mit der EU mit rund 400.000 Euro. Das Projekt soll bis 2026 laufen.

Bei der Kontoeröffnung, beim Mieten eines Autos, beim Glücksspiel, bei Grenzkontrollen, am Flughafen, bei der Prüfungsanmeldung oder bei Behördengängen: An vielen Stellen sind Überprüfungen der Identität notwendig. Ziel des gestarteten Forschungsprojektes sei es, alle Anwendungsfälle, bei denen Flachbettscanner verwendet werden, zu vereinfachen und trotzdem höchste Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten. Dabei genüge ein handelsüblicher Multifunktionsprinter oder Scanner, der das Ausweisdokument als Einzelbild mit Weißlicht aufnimmt.

So wird die neue Lösung funktionieren

Das Scanbild des Ausweisdokumentes werde an die bestehende jenID-Softwarelösung Genuine-ID gesendet. Diese sei über eine Schnittstelle mit Servern verbunden, die in Deutschland stehen und DSGVO-konform seien. Hier werde das Scanbild auf Sicherheitsmerkmale und Manipulationsversuche hin kontrolliert.

Die Überprüfung werde unter anderem durch folgende Punkte erweitert:

  • Überprüfung auf evtl. erfolgte Entwertung des Dokuments
  • Copy Detection: Schließe aus, dass es sich um das Scanbild einer Kopie handelt
  • Prüfung auf Veränderungen des Bildes (bspw. aufgeklebtes Bild oder digitale Manipulation)

Die Gesamtlösung soll am Ende eine Import-Funktion zur Auswertung enthalten. Die Ergebnisse der Überprüfung würden dann über eine Schnittstelle an das Unternehmen, welches die Überprüfung durchführt, überspielt. Die Daten auf dem Server werden gelöscht.

KI erkennt Manipulationsversuche

Im Rahmen des Forschungsvorhabens baue jenID (Website) eine Datenbasis auf, die aus Dokumentenkopien bekannter Manipulationsversuche bestehe. Mittels Machine Learning würden die Algorithmen trainiert, so dass sie zuverlässig Manipulationsversuche erkennen.

Mit der Erweiterung unserer Lösung wird die Prüftiefe erheblich verbessert, so dass die automatisierte Prüfung nicht nur mit dem Scanner, sondern bspw. auch mit dem Smartphone an Sicherheit gewinnt.”

Michael Weisbach, CEO von jenID

Die Legitimierung mit Genuine-ID erfolge in allen Schritten voll automatisiert und sei deshalb deutlich schneller, sicherer und nutzerfreundlicher als die Authentifizierung von Dokumenten durch untrainiertes Personal. Bei Banken und Sparkassen könne das neue Verfahren mit Scannern dann von Bestandskunden von zuhause aus angewendet werden, wenn sie bspw. Kredite oder neue Konten beantragen. Für Neukunden sei nach dem Geldwäschegesetz eine biometrische Verifikation zwingend.ft

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