IT in Versicherungen: steigende Anforderungen, steigende Relevanz
Wie mache ich meine IT-Architektur zukunftsfähig?
… fragte Dr. André Köhler in der Eröffnungskeynote. Egal ob make or buy, Serviceorientierung oder 24/7-Verfügbarkeit: Wichtig ist, die IT-Architektur so aufzubauen, dass sie auch in einigen Jahren noch fähig ist, die sich ändernden Herausforderungen zu bewältigen. Anhand von acht Thesen stellte Dr. Köhler zur Diskussion, wie eine solche IT-Architektur aussehen könnte. Sein Rat: Die wichtigsten Themen ins IT-Strategiepapier einfließen lassen und sukzessive in den darauffolgenden Jahren umsetzen. Denn selbst eine agile und flexible IT könne nicht im Monatsrhythmus auf Techniktrends reagieren.
Prof. Dr. Eckard Minx, Vorstandssprecher der Daimler und Benz Stiftung sowie Honorarprofessor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, riet in seiner Keynote, resiliente Strategien für die Zukunft der Unternehmens-IT zu finden. Da Zukunft nicht vorhersagbar ist, müsse mit „Nicht-Wissen“ gearbeitet werden. Der immer schnellere Wandel und kürzere Lebenszyklen, zum Beispiel von IT-Anwendungen, stellen besondere Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit von Administratoren, die auch in anderen Vorträgen des Kongresses unter dem Stichwort „agile IT“ lebhaft diskutiert wurden.
Endgeräte und hybride IT-Ansätze
Eine zunehmende Herausforderung der Versicherungs-IT sind auch die verschiedenen verfügbaren Endgeräte und hybride IT-Ansätze. Kunden und Vermittler, aber auch die eigenen Mitarbeiter stellen zunehmend Ansprüche an die Verfügbarkeit von Systemen, zum Beispiel im Antragsmanagement oder in der Leistungsbearbeitung. Dies beeinflusst sowohl die Systemarchitekturen als auch die alltäglichen Verwaltungsaufgaben der IT-Teams. Beim Entwickeln neuer Anwendungen zeigt sich dies zum Beispiel beim Testen, das auf verschiedener Hardware und unterschiedlichen Betriebssystemen durchgeführt werden muss. Testautomatisierung wird daher im spezifischen Fachforum als „Sahnehäubchen“ des Testprozesses bezeichnet. Auch Cloud-Anwendungen, die einige Häuser bereits nutzen, erfordern neue Maßnahmen bei der IT-Verwaltung.
Generell ist für die IT-Organisation von Versicherungsunternehmen eine Zielstruktur gefragt, die einerseits konsequent kundenorientiert ist und andererseits unterschiedliche Antworten auf die „Make-or-buy-Frage” zulässt. Anwendungen, bei denen versicherungswirtschaftliches Know-how gefragt ist oder die eine fachliche Kernkompetenz für Versicherer darstellen, werden häufiger selbst entwickelt oder für die eigenen Anforderungen angepasst. Dies fördert innovative und moderne Lösungen. Softwareanbieter müssen ihre Standardprodukte daher zumindest individualisierbar und konfigurierbar gestalten und Schnittstellen zu Eigenentwicklungen der Versicherer bieten.
IT ist der Grundpfeiler der Wertschöpfungskette
Versicherungsunternehmen gehen pragmatisch mit den Anforderungen an neue IT-Architekturen und die Softwareentwicklung um. Als ein Grundpfeiler der Wertschöpfungskette trägt die IT in Versicherungen heute wesentlich zum Unternehmenserfolg bei und erhält Aufmerksamkeit vom Vorstand. Trotzdem sind die IT-Systeme der Versicherer oftmals schwerfällig und können nicht so schnell umgestellt werden, wie es dank des technologischen Wandels möglich wäre. Knappe IT-Budgets und hoher Aufwand zur Integration neuer Lösungen in ältere Strukturen sind Gründe dafür. Die Versicherer haben jedoch die Notwendigkeit erkannt, ihre vorhandene IT-Landschaft in moderne und flexiblere Lösungen zu überführen.
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