ALLGEMEIN28. Oktober 2024

Investitionen in Künstliche Intelligenz für Effizienzsteigerung und Kundenbindung

Sopra Steria Next

Eine aktuelle Marktanalyse der Sopra Steria Next, der Managementberatung von Sopra Steria, zeigt, dass der Finanzsektor weltweit zu den führenden Abnehmern von Künstlicher Intelligenz (KI) gehört. Im Jahr 2023 flossen 87 Milliarden US-Dollar an Investitionen in KI-Projekte in die Finanzbranche, was die Investitionen in andere Sektoren wie das Gesundheitswesen (76 Milliarden) und die Telekommunikations- und Medienbranche (75 Milliarden) übertrifft. Dabei werden KI-Anwendungen vor allem in den Bereichen „AI for Processes“ und „AI for Humans“ eingesetzt – eine Tendenz, die weiter wächst.

Besonders stark gestiegen sind Investitionen in generative KI (GenAI), deren Anteil an den KI-Ausgaben von neun Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent im Jahr 2023 anstieg. Der Finanzsektor, insbesondere Banken und Versicherungen, setzt GenAI zunehmend zur Prozessautomatisierung und Unterstützung von Vertriebs- sowie Kundenmanagement-Aktivitäten ein. Die Motive hierfür sind sowohl Effizienzsteigerungen als auch Wachstumspotenziale, die durch die enge Zusammenarbeit mit FinTechs und InsurTechs im Finanz-Ökosystem begünstigt werden.

Während Banken beispielsweise Echtzeit-Betrugsanalysen durchführen und personalisierte Finanzprodukte entwickeln, nutzen Versicherungen cloudbasierte Services typischerweise zur Verwaltung großer Datenmengen aus Schadensmeldungen, Risikoanalysen und Kundendaten.“

Daniel Wagenknecht, Partner bei KPMG Financial Services

Viele Banken haben bereits in KI-nahe Technologien wie Intelligent Robotic Process Automation (IPA) und erste Chatbot-Generationen investiert, um Kosten im Backoffice zu senken und ihre Kundenservices zu verbessern.“

Matthias Frerichs, Experte für Digital Banking, Sopra Steria

Frerichs ergänzt, dass durch die enge Vernetzung mit FinTechs, die zunehmend reife KI-Lösungen anbieten, Finanzinstitute eine solide Basis für den Aufbau digitaler Kompetenzen und Verbesserungen im Bereich Data Science erlangen und diese Vorteile für Investitionen in GenAI-Anwendungen nutzen.

Ähnliche Entwicklungen sind auch im Versicherungswesen zu beobachten. Dort tragen KI-gestützte Lösungen ebenfalls zur Effizienzsteigerung bei, wobei Versicherungsbetriebe und Schadenmanagement als erste von der Automatisierung profitieren. Der Einsatz von GenAI im Vertrieb und in der Kundenberatung erfährt ebenfalls großes Interesse und erweist sich als hilfreich in einem Umfeld mit knappen personellen Ressourcen.

Sopra Steria Next

Versicherer und ihre Vermittler müssen stark priorisieren. Der Grund: Es fehlt an Personal und Zeit sowohl im eigentlichen Vertrieb als auch in der Vertriebsunterstützung.“

Thorsten Voith von Voithenberg, Leiter des Bereichs Insurance, Sopra Steria Next

Laut Voith von Voithenberg sind GenAI-Lösungen heute so weit entwickelt, dass sie als vielseitige KI-Assistenz fungieren können und Chatbots zunehmend durch echte AI-Agents ersetzt werden. Dies kann den Versicherern und ihren Vermittlern jährlich bis zu 50 Tage an zusätzlicher Vertriebszeit einbringen, die aktuell für Informationsrecherche, Gesprächsvorbereitung und Dokumentation aufgewendet wird.

GenAI als Schlüsseltechnologie im Finanzwesen

Sopra Steria Next

Die Studie prognostiziert, dass bis 2028 mehr als zehn Prozent der IT-Budgets weltweit in KI-Technologien investiert werden. Besonders Finanzdienstleister werden von dieser Entwicklung profitieren, indem sie sowohl Prozessautomatisierung als auch menschliche Interaktionen weiter optimieren. Das Potenzial für KI-Anwendungen ist längst nicht ausgeschöpft: Die Studie zählt insgesamt 22 exemplarische Anwendungsfälle auf, darunter der Einsatz synthetischer Daten zur Verbesserung von Kredit- und Risikobewertungen sowie zur Entwicklung neuer, datenschutzkonformer Datensätze.

Je umfangreicher das KI-Angebot, desto wichtiger sind fundierte Investitionsentscheidungen. Für die Finanzdienstleister kommt es darauf an, KI-Lösungen nach einer Phase der Pilotprojekte in die Breite zu tragen, zu skalieren, und dafür benötigen sie eine Strategie.“

Thorsten Voith von Voithenberg, Leiter des Bereichs Insurance, Sopra Steria Next

Die Studie „Navigating the AI Era“ basiert auf einer umfassenden Analyse sowohl quantitativer als auch qualitativer Datenquellen. Sie beleuchtet den aktuellen Stand und die Zukunftsperspektiven des KI-Marktes und enthält konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die KI erfolgreich skalieren wollen. In drei Schritten wurden der aktuelle KI-Markt analysiert, die Marktaussichten bis 2028 evaluiert und zuletzt Empfehlungen für die Skalierung von KI erarbeitet. Die komplette (englischsprachige) Studie kann hier kostenlos gegen Angabe persönlicher Daten heruntergeladen werden. tw

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