Girocard mit Co-Badge Mastercard: Was die neue Sparkassen-Card kann und wann sie kommt
Die Unternehmen der Sparkassengruppe werden ihre Sparkassen-Card funktional erweitern. Wie die Finanz-Informatik mitteilt, wird im zweiten Halbjahr 2020 das Portfolio um eine Karte mit dem neuen Co-Badge Debit Mastercard (DMC) ergänzt. Die Karte bringt neue Einsatzmöglichkeiten, die sowohl international relevant sind als auch für digitale Services wie Apple Pay interessant sind.
Die Sparkassen-Card, oft einfach auch als Girocard (oder umgangssprachlich fälschlicherweise als EC-Karte) bezeichnet, ist für die meisten Kunden einer der wichtigsten Bestandteile des Sparkassen-Girokontos. Mehr als 90 Prozent der rund 45 Millionen ausgegebenen Girocards sind nach heutigem Stand mit dem Co-Badge-Zahlverfahren Maestro ausgestattet, das die Funktionalität der Sparkassen-Card durch Einsatzmöglichkeiten außerhalb Deutschlands erweitert. Neben dem gewohnten Debit-Zahlverfahren Maestro ist das Payment-System Mastercard aber auch selbst als Debit-Zahlverfahren einsetzbar.Potenzial für Apple Pay und Google Pay – geplant
Mit einer derart „aufgebohrten“ Karte können die Kunden insbesondere im Ausland besser bezahlen – „an rund 45 Millionen Akzeptanzstellen im In- und Ausland, im stationären Handel sowie im E-Commerce“, wie die Unternehmensmitteilung wissen lässt. Insbesondere im außereuropäischen Ausland ist das ein echter Gewinn. Kunden sollen einfach mit der 16-stelligen Kartennummer, dem Gültigkeitsdatum und der dreistelligen Prüfzahl auf der Kartenrückseite bezahlen können, auch das 3-D-Secure-Verfahren wird unterstützt. Die Autorisierung und Verbuchung erfolgt einfach auf dem Girokonto. Quasi nebenbei enthält die Karte auch die sonstigen gängigen Bezahlverfahren, etwa Giro Go.
Und interessant ist das natürlich auch im Hinblick auf Google Pay und Apple Pay, die sich ja bekanntermaßen besser mit den gängigen Kreditkartensystemen verstehen und eher mit einer virtuellen Paypal-Lösung können als mit einer hundsgewöhnlichen Girocard. Doch hier enttäuscht uns die Sparkasse mal wieder:
Zur Produkteinführung ist das mobile Bezahlen mit Android für die Girocard möglich. Mobiles Bezahlen mit dem Co-Badge Debit Mastercard sowie Bezahlen mit Apple Pay werden zu einem späteren Zeitpunkt bereitgestellt.“
Aus einer Mitteilung der Finanz Informatik
Sparkassen versäumen hier einen USP
Interessanterweise ist also zumindest zum Start nicht geplant, diese Funktionalität im Kontext von Apple Pay anzubieten. Der diesbezüglich anvisierte Start in der ersten Jahreshälfte ist wohl erneut nach hinten verschoben. Man mag den Sparkassen ein „ja, warum denn immer noch nicht?“ entgegenrufen – denn gerade das wäre mal eine gar nicht so schwer umzusetzende Innovation, die einen echten USP bedeuten würde. Offenbar ist hier, glaubt man den Berichten eines Payment-Experten, der allerdings nicht aus dem Sparkassenumfeld stammt, eher Apple ein schwieriger Partner, dem die Girocard und die deutsche Bankenwelt eher weniger wichtig sind.
Das Co-Badge DMC wird ab Juli 2020 für die Sparkassen-Card, Sparkassen-Card Plus (private und gewerbliche Version) angeboten. Die Vorbereitungen für die Ausgabe der Sparkassen-Card mit neuem Co-Badge DMC laufen bereits im Verbund. Die S-Payment koordiniert hierfür ein Umsetzungsprojekt, in das die Bayern Card-Services, der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, der Deutsche Sparkassenverlag, die Finanz Informatik, die Helaba und die Pluscard Servicegesellschaft für Kreditkarten-Processing involviert sind.
Die S-Payment informiert alle beteiligten Institute im Rahmen der Fachtagungen Payment über die Produkteinführung, die Administration in OSPlus und die Servicemodelle. Darüber hinaus sind sparkasseninterne Webinare in komprimierter Form geplant, die wahrscheinlich angesichts der aktuellen Corona-Lage wichtiger sein werden als ursprünglich geplant.tw
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