FinTechWorld by Bankingclub 2024 – Schwierige Rahmenbedingungen; trotzdem ein cooles Event
Die zweite Edition der FinTechWorld fand am 13. & 14.02. in Berlin statt. Erneut verschlug es das Kölner Team rund um Thorsten Hahn in die Hauptstadt mit dem Ziel, das Klassentreffen der Branche zu zelebrieren.
von Dirk Emminger
Obwohl das Motorwerk in Berlin-Weißensee als Veranstaltungsort mit seinem industriellen Charme und historischen Ambiente besticht, lag es doch recht abseits des Zentrums, was zusammen mit den deutschlandweiten Bahn- und Flugstreiks die Anreise für einige Teilnehmer besonders erschwerte. Trotz dieser Herausforderungen gelang es der Veranstaltung, beeindruckende 600 Teilnehmer zu versammeln, was die enorme Anziehungskraft und die Relevanz des Bankingclubs innerhalb der FinTech-Community eindrucksvoll unter Beweis stellte.Über zwei Tage konnten die Teilnehmer eine Vielzahl von Formaten erleben. Von klassischen Keynotes, Anwenderberichten, 1:1 Präsentationen an Messeständen, kleinere Pitchbühnen und auch Workshops im World-Café Format wurde alles geboten, was in eine solche FinTech-Veranstaltung gehört. Die Teilnehmer auf der FinTechWorld waren im wesentlichen aus Deutschland und auf die ansonsten häufig anzutreffende FinTech-Sprache “Bad Business Englisch” verzichtete man sehr bewusst. Der Mangel an internationalen Themen wurde durch die Breite der Teilnehmer aufgefangen. Anscheinend sind vorwiegend die Bankmitarbeiter sprichwörtlich auf der Strecke des Streiks geblieben. Das Verhältnis von echten Anwendern zu Dienstleistern war dennoch in einem guten Verhältnis.
Die Einbindung von politischen Akteuren unterstrich zudem die Relevanz der Veranstaltung weit über die unmittelbare FinTech-Community hinaus und betonte ihren Einfluss auf die Gestaltung der Finanzpolitik.
Pitches in 13 Themenwelten
Über den ganzen Tag verteilt pitchten die Teilnehmer der FinTechs in unterschiedlichen Kategorien zuerst um den Tagessieg, um dann am folgenden Tag nochmal erneut in reduzierter Form vor dem Publikum und der Jury zu pitchen.
Bei den Startup Pitches überzeugte LeanMind die Hauptjury und sicherte sich den ersten Platz, während StopCrime mit seiner Anti-Fraud-Lösung den Publikumspreis gewann. Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch das Thema “Women’s Finance”, das darauf abzielte, Frauen in der Finanzwelt sichtbarer zu machen und zu empowern.Als Abendprogramm diente eine lockere Zusammenkunft mit DJ und Streetfood, welche eine willkommene Abwechslung bot und Gelegenheit für informelle Gespräche und Networking gab.
Es war besonders erfreulich zu beobachten, dass viele Teilnehmer des letzten Jahres erneut dabei waren, unter ihnen auch Steffen von Blumröder, der CRO von Sideos. Er nutzte die Veranstaltung, um die neueste Demo von Sideos vorzustellen, die eine der drängendsten Herausforderungen des Web2 angeht: den Mangel an einem vertrauenswürdigen Layer für Authentifizierung und Zugangsdaten. Sideos hat mit seinem neuen Multi-Authentifizierungs-Layer eine Lösung entwickelt, die erstklassige Benutzererfahrung mit moderner Betrugsresistenz und Effizienz verbindet.
IDNow stand besonders im Rampenlicht mit einem Vortrag von Philipp Angermann, der faszinierende Einblicke in die Zukunft der Identitätsverifizierung und Kundenauthentifizierung bot. Er skizzierte eine Welt, in der traditionelle Video-Identifikationsverfahren und KYC-Prozesse durch innovative Wallet-Lösungen ergänzt oder gar abgelöst werden, um Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit im digitalen Zeitalter neu zu definieren.
Women’s Finance auf der FinTechWorld
Ein besonderer Fokus lag auf dem Thema „Women’s Finance“, mit dem Ziel, die Präsenz und den Einfluss von Frauen in der Finanzwelt zu stärken. Diese Initiative wurde durch Vorträge von und für Frauen unterstützt, die dazu inspirieren sollten, die Finanzbranche inklusiver und diverser zu gestalten. So zeigte unter anderen Maria Mondry (Head of Banking) bei Tomorrow, wie Transparenz in der Nachhaltigkeitsbank aus Hamburg gelebt wird.
Während die Veranstaltung viele neue Gesichter und viele Anbieter anzog, wurde leise bemerkt, dass das Programm möglicherweise etwas zu sehr auf die Interessen der Aussteller zugeschnitten war. Nichtsdestotrotz zeugten die vielen produktiven Unterhaltungen und der Ideenaustausch von der Stärke der Veranstaltung als Plattform für Networking.
Es bleibt zu hoffen, dass die FinTechWorld (Website) weiterhin eine relevante Veranstaltung für die Branche bleibt und vielleicht findet man ja auch 2025 wieder den Weg zurück in die Innenstadt.Dirk Emminger
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