FinTech50: Die heißesten Unternehmen der Branche
Kürzlich wurde in London die Liste der aufregendsten 50 FinTechs vorgestellt. Am häufigsten sind britische Unternehmen vertreten, aber auch deutsche Firmen wie Bonify oder N26 sind in der illustren Aufstellung zu finden.
Die FinTech50-Liste wird jedes Jahr von einem Konsortium festgelegt, in dem Finanzexperten aus allen Ländern und Branchen vertreten sind – die Website nennt 63 Namen, die das Ranking der Unternehmen bestimmen, die sich im letzten Jahr besonders um die Nutzung von Technologie im Finanzsektor verdient gemacht haben.Ideen sind so wichtig wie der finanzielle Erfolg
Seit 2013 gibt es die Liste, und auf der Website geben die Initiatoren an, nicht vornehmlich auf den Umsatz zu schauen, um ein Unternehmen aufzunehmen. Für FinTech50 geht es vor allem darum, ob sie das Potenzial haben, die Finanzwelt zu verändern oder ob sie ihr Engagement nach erfolgreichem Start durchhalten konnten.
Die FinTech50-Liste hat keine eigentliche Rangfolge, alle Firmen sind gleichermaßen prädestiniert, in ihr zu erscheinen – und sie liest sich wie ein “Who’s Who” der Innovatoren des letzten Jahres. Die Unternehmen kommen hauptsächlich aus Großbritannien, aber auch aus anderen Ländern. Aus dem deutschen Sprachraum ist ein Dutzend Unternehmen in der Liste zu finden, drei aus der Schweiz, der Rest aus Deutschland – hier seien nur ein paar genannt.
Im Dutzend kreativer
Bonify aus Berlin gibt Anwendern bequem per App Zugriff auf ihre Daten zur Kreditwürdigkeit. N26 hat sich ja seit seiner Gründung als Kreditkartenanbieter zur vollständigen Bank entwickelt, und solarisBank hat ebenfalls eine entsprechende Lizenz – diese nutzen die Berliner, um anderen Firmen ihre modularen Finanzlösungen anzubieten.
Mambu, ebenfalls ein Berliner Unternehmen, offeriert Finanzorganisationen aller Größen eine Softwarelösung als online nutzbarer Service (SaaS), mit der diese dann selbst Services zum Ansparen und Verleihen von Geld anbieten können. Stichwort “as-a-Service”: figo aus Hamburg bietet “BaaS”, kurz “Banking as a Service” an und ist damit Europas erster “Banking-Service-Provider”.
Raisin aus Berlin verspricht den Anwendern Gewinne auch in diesen Zeiten niedriger Zinsen – indem es ihre Investitionen in verschiedenen Banken in Europa verteilt und damit für den Anleger die “Rosinen” aus den Geldanlagen herauspickt. Die gleiche Zielgruppe avisiert die Münchener scalable Capital, sie ermöglicht in Finanzdingen erfahrenen Anwendern den Einstieg in größere Investitionen, vom PC aus und ohne dass man mit Bankberatern auseinandersetzen muss. WeFox aus Berlin analysiert die Versicherungen der Kunden und hilft ihnen, die passende Lösungen zu finden – wobei es nicht allein auf den Preis ankommt wie beim lärmenden Mitbewerb.
Ethereum von der gleichnamigen Nonprofit-Foundation aus der Schweiz ist eine dezentralisierte Plattform für intelligente Nutzung der Blockchain-Technologie. Der ebenfalls aus der Schweiz stammende Qumram ist ein globaler Anbieter von digitalen Lösungen zu Compliance, Risiko-Management und RegTech. Gleiche Region, gleiches Ziel: NetGuardians verhindern für Finanzunternehmen Datenbetrug und automatisieren die Compliance. Seine “Wächter”-Software korrelliert und analysiert große Datenmengen bankenweit und nicht nur anhand einzelner Transaktionen. Ebenfalls nahe am Geldfluss befindet sich die Frankfurter Traxpay, die richtiges Geld in Echtzeit transferieren – die Lösung lässt sich in bestehende ERP-Systeme integrieren.
Man mag über die Relevanz der FinTech50-Liste geteilter Meinung sein: Sie sorgt auf jeden Fall für Aufmerksamkeit für einen Bereich der Informationstechnologie, der in den nächsten Jahren viel in Bewegung setzen und halten wird. tj
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