comdirect FinTech-Studie: China dominiert die Szene; in Deutschland führen Immobilien-FinTechs (PropTechs)
Die deutsche FinTech-Szene hat 2018 so viel Wagniskapital eingesammelt wie noch nie. Mit 778 Mio. Euro übertrifft das Volumen in den ersten neuen Monaten bereits den Wert des bisherigen Rekordjahrs 2017 von 713 Millionen Euro. Fast drei Milliarden Euro wurden seit Anfang 2012 in deutsche Finanz-Startups investiert. Im internationalen Vergleich rangiert der FinTech-Standort Deutschland mit diesen Summen allerdings deutlich hinter Großbritannien, USA und vor allem Asien. Das zeigt die aktuelle comdirect FinTech-Studie (Download).
Zum Vergleich: Britische FinTechs etwa konnten zwischen 2016 und dem ersten Halbjahr 2018 Investitionen über 3,3 Millionen Dollar verbuchen. In Deutschland erhielten Finanz-Startups im selben Zeitraum mit 2,1 Millionen Dollar ein Drittel weniger. Insgesamt flossen in den EU-Ländern 7,1 Millionen Dollar an FinTechs – das sind zwei Drittel weniger als in den USA. Die dortigen FinTechs wiederum stehen im Schatten von Asien, wo Finanz-Startups zwischen 2016 und dem ersten Halbjahr 2018 mit 34,6 Millionen Dollar finanziert wurden.Milliarden-Finanzierungen für asiatische FinTechs
FinTechs und Banken in Europa sind gut beraten, die Entwicklungen auf dem asiatischen Finanzmarkt genau zu verfolgen. Die dortigen Investitionssummen übersteigen die Finanzierungen in Europa um ein Vielfaches.“
FinTechs und Banken in Europa sind gut beraten, die Entwicklungen auf dem asiatischen Finanzmarkt genau zu verfolgen. Die dortigen Investitionssummen übersteigen die Finanzierungen in Europa um ein Vielfaches.“
Arno Walter, Vorstandsvorsitzender comdirect
Das chinesische Fintech Ant Financial etwa hat in zwei Finanzierungsrunden 18,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Das entspricht den gesamten Investitionen in alle deutschen Startups der vergangenen zehn Jahre.
Insgesamt gibt es in Asien 13 FinTech-Unicorns, also Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Dollar. Das sind zwar sechs weniger als in den USA. Mit einem Gesamtwert von 217 Milliarden Dollar sind sie aber fast vier Mal so wertvoll wie die FinTech-Unicorns in Übersee (58 Milliarden Dollar). Es sei, laut comdirect, gut möglich, dass die Unternehmen diese Finanzkraft nutzen, um verstärkt in den europäischen Markt einzusteigen.
Über die FinTech-Studie
Basis der comdirect FinTech-Studie ist Barkow Consultings (Website) FinTech Money Map – eine Datenquelle für FinTech-Startups und FinTech-Venture Capital. Die Analyse endete im September 2018. FinTech-Venture Capital-Investitionen werden seit Anfang 2012 erfasst. FinTech-Startups und Gründungen wurden seit 2007 rückwirkend integriert.
Die Daten der FinTech Money Map würden durch kontinuierliche Analyse und Auswertung von relevanten Nachrichtenquellen und Datenbanken gewonnen. Barkow Consulting setzt dabei auf eine Kombination von Mensch (ca. 2/3 der relevanten Datenpunkte) und Maschine (ca. 1/3 der Datenpunkte). Die FinTech Money Map umfasst derzeit weit über 800 Startups. Aktuell seien mehr als 1.000 Risikokapital-Investoren und fast 3 Milliarden Euro Venture Capital-Investitionen in der Datenbank erfasst.
Die gesamte Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden.aj
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https://itfm.link/82383
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