“Jedes Unternehmen kann ein FinTech sein” – Embedded Finance und was das für Banken bedeutet
von Marcos Raiser do Ò, Head of DACH and Central Europe, Stripe
In Deutschland und Europa ist das Potenzial für digitale Finanz- und Versicherungsdienstleistungen enorm. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie ist die Nachfrage der Nutzerinnen und Nutzer nach digitalen Finanzdienstleistungen klar gestiegen. Zahlen, die die stärkere Nutzung von Kartenzahlungen und Online-Payments belegen, erscheinen immer regelmäßiger. Stripe hat kürzlich zusammen mit YouGov in einer Studie (Website) gezeigt, dass 58 Prozent der Befragten in Deutschland während der Pandemie digitale Finanzdienstleistungen nutzten und auch weiterhin nutzen. Außerdem ist im europäischen Vergleich das Vertrauen der Deutschen in digitale Finanzprodukte sogar vergleichsweise hoch.So würden laut der Studie 50 Prozent der Befragten digitalen Finanzdienstleistern und FinTechs im gleichen Maße vertrauen wie traditionellen Finanzinstituten. In Frankreich sind das nur 36 Prozent.”
Die Deutschen entfernen sich also Stück für Stück von der Idee, dass die klassische Hausbank mit der Filiale um die Ecke automatisch das größte Vertrauen genießt.
Das ist nicht nur ein Signal und eine Chance für Tech-Unternehmen und FinTechs, sondern auch für traditionelle Finanzdienstleister und Banken, Innovationen voranzutreiben und neue Services anzubieten.”
Embedded Finance als Wachstumsmotor
Zentral im Boom der digitalen Finanzdienstleistungen ist Embedded Finance, also die Integration von Finanzdienstleistungen über technische Schnittstellen (APIs) durch Unternehmen, deren Geschäftsfokus ursprünglich eigentlich nicht im Bereich Finanzen oder Banking liegt. Die API Economy ermöglicht es Unternehmen jeglicher Art, in Windeseile spezifische Finanzdienstleistungen zu integrieren – zum Beispiel eigene Kreditkarten auszugeben oder auch die Verwaltung von Bankkonten zu ermöglichen. Mit Inkrafttreten von PSD2 und dem Aufkommen von Open Banking gibt es schier unendliche Möglichkeiten für Unternehmen, derartige Services anzubieten, um für Endkundinnen und -kunden einen Mehrwert zu schaffen.
Dabei bieten technische Schnittstellen gleich mehrere Vorteile:
Erstens: Offene Schnittstellen führen zu einem vereinfachten Datenaustausch. Davon profitieren keinesfalls nur Tech-Unternehmen, die Zugriff auf die APIs der Banken und Finanzinstitute erhalten. Auch Banken können so neuartige technische Lösungen integrieren und ihren Kundinnen und Kunden auf diese Weise ein besseres Nutzungserlebnis bieten. Kooperation statt Wettbewerb!
Zweitens: Technische Schnittstellen ermöglichen Unternehmen jeglicher Art eine einfache Integration von Services, wobei oft nicht einmal fortgeschrittenes technisches Know-how erforderlich ist. Außerdem erspart die Nutzung externer APIs Unternehmen die kostspielige Programmierung eigener Lösungen und aufwändige Schritte für Compliance und Lizenzen.
Embedded Finance schafft vier Gewinner: Unternehmen, FinTechs, Verbraucher und Banken
Nie war es einfacher, digitale Finanzdienstleistungen anzubieten – und das Vertrauen der Deutschen in diese Produkte steigt ununterbrochen.”
Nie war es einfacher, digitale Finanzdienstleistungen anzubieten – und das Vertrauen der Deutschen in diese Produkte steigt ununterbrochen.”
Unternehmen jeder Art sollten erwägen, Finanzdienstleistungen anzubieten, die ihre Services sinnvoll erweitern, um der Kundschaft eine reibungslose und Mehrwert stiftende Nutzererfahrung zu ermöglichen.
Von Embedded Finance profitieren alle Seiten: Das Unternehmen, das seinen Kundinnen und Kunden zugeschnittene Finanzdienstleistungen anbieten kann; FinTechs und Plattformen, die die von ihnen gebaute Infrastruktur als White-Label-Lösung zur Verfügung stellen; Verbraucher, die sinnvolle Dienstleistungen angeboten bekommen; und schlussendlich die Banken, die eine Verbreitung ihrer eigenen Services über ihre Stammkundschaft hinaus erreichen.Marcos Raiser do Ò, Stripe
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