FinTech OneFor setzt Fokus auf Rücküberweisungen
21,5 Mrd. Euro überweisen Arbeitnehmer jährlich allein aus Deutschland an Familien und Freunde in ihren Herkunftsländern. Das neu gestartete FinTech OneFor will diesen Markt europaweit mit niedrigen Gebühren erobern. Darüber hinaus will OneFor mit Chat- und Nachrichtenfunktionen neben der finanziellen auch die emotionale Bindung in seiner App integrieren.
Zum 1. Juli ist das FinTech OneFor mit seiner App für Überweisungen und Zahlungen gestartet. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen wird von zwei Co-CEOs geführt, die in der FinTech-Szene keine Unbekannten sind. Marco Abele war zuvor unter anderem Chief Operating and Digital Officer bei Credit Suisse, Fatih Bektas war beispielsweise bei den FinTechs Unzer und mpay24/heidelpay beteiligt. Größter Geldgeber ist derzeit die niederländische Private-Equity-Gesellschaft ND Group B.V., die rund zehn Millionen Euro in die Start-up- und Seed-Stage-Finanzierung von OneFor investiert hat. Als Partner für die Kartenfunktionen fungiert Mastercard.
Fokus der OneFor-App
Im Zentrum der Geschäftstätigkeit stehen grenzüberschreitende Geldtransfer- und Zahlungslösungen, OneFor (Website) nennt hier ein Potenzial von mehreren hundert Milliarden Euro. Allein aus Deutschland werden jährlich rund 21,5 Milliarden Euro an Rücküberweisungen getätigt. Im Vergleich mit den anderen EU-Mitgliedern liegt Deutschland in der Hinsicht an erster Stelle.
Mit der Kombination aus einer Transaktionszeit von unter einer Sekunde und bis zu 70 Prozent niedrigeren Gebühren als bei durchschnittlichen Überweisungstransaktionen sieht sich das Start-up als Pionier. Zielgruppe sind dementsprechend insbesondere Arbeitsmigranten und ihre Familien in der Heimat, deren Lebensunterhalt oft vom grenzübergreifenden Senden und Empfangen von Geld abhängt.
Niedrige Gebühren als USP
Den globalen Rücküberweisungsmarkt beziffert das FinTech auf eine Milliarde Menschen. Rund 200 Millionen ausländische und migrierte Arbeiter treten als Absender auf, rund 800 Millionen ihrer Familienmitglieder und Verwandten stehen auf der Empfängerseite. Sowohl Zahlungssender wie Zahlungsempfänger erhalten ortsunabhängig ein E-Wallet sowie eine Mastercard-Debitkarte. Die übertragenen Beträge können für Online- und POS-Zahlungen verwendet oder an lokalen Geldautomaten als Bargeld abgehoben werden. Besonders stark würden daher Millionen von Zahlungsempfängern profitieren, die aus Infrastrukturgründen keinen oder nur einen überteuerten Zugang zu Bankleistungen haben, betont OneFor.
Weitere Funktionen sollen in naher Zukunft folgen.
Wir haben einen ehrgeizigen Wachstumsplan und ein Modell zum Skalieren entwickelt. Neben Überweisungen entwickeln wir weitere innovative Zahlungsfunktionen. Dazu zählt die kommende QR-Code-Lösung, die lokalen Märkten einen günstigen, schnellen und mobilen Point of Sale für Touch & Go-Händler wie Kleinunternehmer oder Lieferdienste bietet.“
Fatih Bektas, Co-CEO von OneFor
Das FinTech verweist auf niedrige Gebühren, mit denen man sich von weiten Teilen des Marktes abhebe. Mit festen Gebühren von 2,70 Euro für internationale Überweisungen, unabhängig vom Betrag, ermögliche OneFor das von der UN und der Weltbank ausgegebene Sustainable Development Goal (SDG) zu übertreffen. EU-Überweisungen kosten 0,30 Euro, Zahlungen an der Kasse sind kostenlos.
Dazu gibt es Monatspakete zu 0,70 Euro und 4,70 Euro, die mehrere EU- bzw. internationale Transfers pro Monat enthalten. Das Premiumpaket für 14,70 Euro erlaubt beliebig viele Transfers weltweit. Die App selbst sowie das dazugehörige E-Wallet sind kostenlos.
Einfacher Zugang
OneFor ist ab sofort in allen EU-Ländern sowie Großbritannien verfügbar. Fokusmärkte sind Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande, die Schweiz und Spanien. Zusätzlich zielt OneFor darauf ab, diese mit den ersten Empfängerländern in Nordafrika, Südosteuropa und Lateinamerika zu verknüpfen.
Zur Anmeldung benötigen Nutzer einen lokal anerkannten Personalausweis sowie einen Adressnachweis, hier genügt beispielsweise eine Telefonrechnung. Die Registrierung für die OneFor-App dauert nach Angaben des Unternehmens nur wenige Minuten. Anschließend können Nutzer direkt aus den Kontakten des Smartphones gewünschte Zahlungsempfänger hinzufügen.
Neben den finanziellen Transaktionen soll die App auch eine „emotionale Schnittstelle“ darstellen, die Menschen stärker miteinander verbindet. So können Nutzer mit ihren Kontakten chatten und ihnen Fotos oder Geschenke schicken.
Wir sind überzeugt, dass es beim Thema Geld um mehr als nur Transaktionen geht – es geht um die Verbindungen, Erfahrungen und Möglichkeiten, die es eröffnet. Unser Ziel ist es, Transaktionen in Momente emotionaler Verbundenheit, Zahlungen in gemeinsame Erlebnisse und finanzielle Inklusion in eine Kraft für sozialen Fortschritt und wirtschaftliches Potenzial zu verwandeln.“
Marco Abele, Co-CEO von OneFor
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