FinTech Forum: Nr. 10 im Airport Club des Frankfurter Flughafen – das Jubiläum
Am 22. November 2018 war es wieder so weit: Das FinTech Forum lud zum zehnten Mal Start-Ups, Sponsoren und Investoren der Branche zum Erfahrungsaustausch, Pitch und Networking in die Räumlichkeiten des Airport Business Center nach Frankfurt ein.
von Ann-Kathrin Teltz
Das fünfte Jahr in Folge hieß Frank Schwab die Teilnehmer des ausgebuchten Fachforums willkommen. Das Publikum setzte sich aus nationalen und internationalen Akteuren verschiedenster Themenfelder der Finanzwelt zusammen. Die Start-Ups überraschten mit innovativen und einzigartigen Lösungen und sorgten so für ein spannendes Programm. Die Pitches wechselten sich mit Vorträgen von bereits etablierten FinTechs wie Smava und Verbänden wie der InvestHK ab.Aus dem Publikum in die Panel Diskussion
Andreas Thümmler von Acxit Capital Partners und Dr. Christian Nagel von Earlybird, beide Experten der Branche, mischten sich unter die interessierten Zuhörer. Beide standen in der Panel Diskussion am Ende der Veranstaltung auch den Fragen der Moderatoren und Mitgründern des FinTech Forums Frank Schwab und Michael Mellinghoff Rede und Antwort. Traditionell wurde die Veranstaltung abgerundet von einer Fireside Runde, diesmal mit Nektarios Liolios, Mitgründer des berühmten Startupbootcamps, der seine Gedanken zu Entwicklungen und Trends der Finanzwelt teilte. Samarth Shekhar, FinTech Forum Mitgründer, schloss die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Anfänge des Forums vor fünf Jahren und die zurückgelegte Entwicklung der Veranstaltungsserie.
FinTech Forum: Die Übersicht der Europäischen FinTech-Szene
Samarth Shekhar war es auch, der den Tag mit einer Übersicht über die Entwicklung der Europäischen FinTech-Szene einleitete. Von kleinen, auf Zahlungs- und Kreditwesen fokussierten Unternehmen zu dem breitgefächerten Spektrum an Finanzlösungen, wie man sie auch heute unter den vorgestellten Services und Dienstleistungen der teilnehmenden FinTechs vorfand. Die erste Pitch-Runde wurde dann mit dem Berliner Unternehmen AAZZUR gestartet, das eine Anwendung präsentierte, die sowohl klassische Bankkonten als auch FinTech-Lösungen integriert.
„Easy like 1 – 2 -3“
„Easy like 1 – 2 -3“ mit diesem Slogan warb Eva March für ihre Foundraising Plattform ADVINA bei den Investoren um Aufmerksamkeit. Nachfolgend gaben die Start-Ups BITA, CCEX, CrowdDesk und DACEBOOK alles in den ihnen zugestandenen sieben Minuten und behaupteten sich auf dem hart umkämpften Terrain um die Gunst der Investoren.
„Global Corporate Financing“ neu gedacht
Lokalmatador Finbc hat den Anspruch, die „alte mit der neuen Welt zu verknüpfen“ und meint damit, SWIFT und Blockchain in einer Anwendung zu bündeln. Die erste Pitch-Runde des Panel Diskussion des FinTech-Forums schloss dann Imburse Payments. Das Schweizer Start-Up hat den Anspruch, die erste “end-to-end“-Plattform bieten zu können, die übliche Kundenherausforderungen auf Transaktionslevel mit den technischen Vorteilen der künstlichen Intelligenz zu optimieren.
Miles and More goes FinTech
Die Pitch-Runde wurde abgelöst durch einen Ausblick in die Zukunftspläne von Lufthansa Miles & More. Bernd Wendeln stellt dabei ein Finance Dashboard vor, das bereits am Markt ist und Early adopter sucht.
“Stay true to the mission”
Laurens Mauquoi, Marketing Direktor von Deutschlands erstem FinTech, wie das Handelsblatt Smava einst bezeichnete, fasste die „Lessons Learned“ der Jahre seit der Gründung in 2007 für die Zuhörer zusammen. Neben dem stetigen vor Augen halten der Mission des Unternehmenns („Stay true to the mission“), rät der gestandene FinTech-Experte den Start-Ups „echte Probleme zu lösen“ („Solve a real problem“) und vor allem: Loslegen! („Move first and then make it“).
Die zweite Panel Diskussion des FinTech-Forums wurde eingeleitet von ForexFix, gefolgt von Fractal Blockchain und Growney.
Auf der Suche nach „Smartcapital“
Sebastian Lüttringhaus, Mitgründer von Junius Capital, erhofft sich von den Investoren nicht nur eine Finanzierung, sondern vor allem von den Erfahrungen und Netzwerken der Investoren profitieren zu können. Das deutsche Start-Up entwickelt eine vollregulierte Plattform für börsengehandelte Kryptowährungen.
Die Schweizer Antwort auf N26
Nicht weniger als das günstigste und schnellste Konto der Schweiz zu werden, diesen Anspruch hat Michael Noorlander von NEON an sein Produkt und stellt die bereits gelaunchte BETA-Version dem Publikum vor. Nach NEON präsentierten RYSKEX und XTECH den Investoren ihre Lösungen und schlossen damit die zweite Pitch-Runde an diesem Tag.
Von „Flies and BigBalls“ und den Renditen von Whiskey Token
Äußerst unterhaltsam und interessant wurde die Veranstaltung von einem weiteren Highlight gekrönt: In der Panel Diskussion standen Experten der Branche zur Leitfrage, wer die Deutsche Finanzwelt zukünftig wohl beherrschen wird – Anbieter aus dem non-financial services Bereich oder Investoren – den Moderatoren Frank Schwab und Michael Mellingoff Rede und Antwort.
Diskutiert wurde die Höhe der Summen, die Investoren in Deutschland bereit sind, in Start-Ups der Branche zu investieren, vor allem im Vergleich zu den Beträgen, die im Ausland bei ähnlichen Deals abgerufen werden. Witzelnd sprach Hans de Back, Finch Capital, in diesem Zuge von Flies and BigBalls und verwies damit auf die Risikoaversion der Deutschen. Andreas Thümmler überraschte mit Whiskey Token und beantwortete die daraus prompt vom Publikum gestellte Frage nach deren Rendite – 10%.
“All mistakes were made today” – ein FinTech-Fossil in der Fire Round
Als Fossil der FinTech-Welt bezeichnete sich Nektarios Liolios, ehemaliger Startupbootcamp FinTech Co-Founder und Geschäftsführer, selbst, zu Beginn der FireRound und stellte sich damit dem Publikum vor. Er lobte die Professionalität, die die FinTechs in den Pitches an den Tag legten, entdeckte aber auch typische Fehler und Verbesserungspotenzial. „All Mistakes were made today“. Er schloss sich damit den Lessons Learned von Laurens Mauquoi, Smava an und riet den jungen Unternehmern „First move it – than make it“, aber rief vor allem die Gründer auf, ihre Geschäftsidee kritisch zu hinterfragen, ob ihr Produkt auch wirklich reale Probleme löst.
“Every 4th Start-Up get founded in the past”
Mit der Retrospektive schloss Samarth Shekhar den Tag ab und gab Eindrücke und Highlight aus den letzten neun Foren wider, dabei verwies er auf die Erfolgsquote der vergangenen Pitches, in denen im Schnitt jedes vierte Unternehmen auch erfolgreich Investoren akquirieren konnte.
Das elfte FinTech-Forum wird am 21. November 2019 in den Räumlichkeiten der Airport Club des Frankfurter Flughafens stattfinden.aj
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