FINTECH7. März 2017

Finprove will Banken neue Erträge bringen – per Beratungs-Service für Strom, Gas, Wasser, Mobilfunk

Finprove

Retailbanken kennen ihre Kunden – vor allem über die Umsätze auf den Girokonten. Besonders interessant seien regelmäßige Ausgaben. Dieses Wissen will Finprove nun für Banken auswerten und den Kunden individuelle Sparpotenziale bei deren regelmäßigen Ausgaben zeigen. Zum Beispiel durch den Wechsel zu einem günstigeren Strom-, Gas-, oder Mobilfunk-Anbieter. Wichtig: Die Bank gerate dabei nicht in Loyalitätskonflikte.

Bankkunden können – wenn sie es wünschen – in Zukunft automatisch über Sparmöglichkeiten bei sich wiederholenden Ausgaben informiert werden. Dazu wird der Kunde innerhalb des Online-Bankings nur darauf hingewiesen, dass es ein konkretes Sparpotenzial gibt. Um dann zu einem neuen Anbieter zu wechseln, verlässt der Kunde das Online-Banking und sucht sich in der Finprove-Anwendung seinen neuen Anbieter aus.

Dem Kunden sollen anschließend mehrere Anbieter angeboten werden, die von Finprove vorausgewählt seien. Derzeit wären das beispielsweise zehn bundesweit agierende Energieanbieter. Weitere sollen bald folgen. Für die Bank bedeute das eine Chance, ohne großen Projektaufwand ihren Kunden einen echten Mehrwert zu bieten und zugleich zusätzliche Umsätze zu generieren, verspricht Finprove.

Finprove

Mit Finprove […] stellen wir einen Service zur Verfügung, der Bankkunden den einfachen Weg zum sorglosen Anbieterwechsel ermöglicht. Banken dürfen FinTechs die Kundenrelevanz nicht kampflos überlassen. Banken müssen sich in kleinen, aber schnellen Schritten vom passiven Datenverwalter zum aktiven Geldmanager ihrer Kunden wandeln.“

Arne Westphal, Geschäftsführer der Finprove

Per API an die Bank: Schnittstellenanbindung

Finprove

Die Finprove-Lösung wird über die eigene API der Bank an das System angedockt. Das System sei jedoch auch offen für jegliche bankindividuelle Anbindung sowie Multibanken-APIs. Dabei würde die Finprove-Integration im Banking über einen Aufruflink/Teaser integriert. Die Umsatzdaten ziehe sich der Anbieter dann über die API. Wenn die Bank es technisch ermöglicht (und wünscht), könnten direkt im Banking vertragsbezogen Sparpotenziale aufzeigt werden.

Künstliche Intelligenz errate Kundenwünsche

Die Daten-Analyse würde über ein System mit künstlicher Intelligenz durchgeführt werden, so dass in den Umsätzen Wahrscheinlichkeiten für produktrelevante Größen wie beispielsweise Stromverbrauch automatisch ermittelt würden. Zudem würden über das System auch Kundenpräferenzen ermittelt: Wenn ein Kunde sich zum Beispiel häufiger Ökoprodukte kauft, soll er beispielsweise einen entsprechend umweltfreundlichen Stromanbieter genannt bekommen. Geplant sei auch, das Angebot Produkt für Produkt in alle privaten Ausgabenbereiche wie Mobilfunk, Internet, Versicherung, Streaming-Dienste auszubauen.

Finprove

Erster Kunde: Eine große Retailbank

Die erste Retailbank werde im 2. Quartal 2017 das Produkt anbieten. Es handle sich dabei um eine sehr große, deutsche Bank mit mehreren Mio. Retail-Kunden. Finprove gehört zu IntelliNet, die derzeit Online-Formularprozesse für Banken wie die Postbank, die TeamBank (easyCredit), die netbank und die PSD Bankgruppe entwickeln.aj

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