Finexity öffnet Blockchain-Plattform für Drittanbieter
Als Software as a Service (SaaS) bietet Finexity seine Plattform zur Tokenisierung von Vermögenswerten nun auch anderen Unternehmen zur Nutzung an. Das Hamburger FinTech stellt neben der Blockchain-Technologie weitere Lösungsbausteine bereit, um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken.
Bislang nutzte Finexity seine Plattform ausschließlich für eigene Zwecke. Mittels einer auf Ethereum basierenden Blockchain wurden Immobilienanteile in Token gefasst und über die Finexity-Plattform gehandelt. Nach eigenen Angaben habe man damit bereits 6.000 Kunden auch mit kleineren Investitionssummen Zugang zu Kapitalanlagen verschafft.
Regulierte Blockchain
Nun geht das FinTech einen Schritt weiter und macht seine Technologie auch anderen Unternehmen zugänglich. Die Plattform ist unabhängig von der Art der Vermögenswerte, die darüber digitalisiert gehandelt werden. „Die Welt besteht nicht nur aus tokenisierten Immobilien“, erklärt Henning Wagner, Gründer und CTO der Finexity. Bereits mehrfach habe es Anfragen von Unternehmen und Gründern gegeben, so dass man schnell erkannt habe, dass es eine große Nachfrage nach unkomplizierten und schnellen Lösungen für Blockchain-Anwendungen gebe.
Eines der zentralen Elemente der Plattform ist die eigene Blockchain mit selbstentwickelten Smart Contracts, die zur Emission und Ausgabe der Token verwendet werden können. Die Blockchain sei nach einer intensiven Abstimmungsphase durch die BaFin Ende 2019 freigegeben worden. Direkt im Anschluss war Finexity mit seiner Lösung auf den Markt gegangen.
Das Kernmodul
Im Rahmen eines Open-Banking-Ansatzes bietet Finexity ein vollständiges Lösungsportfolio an. Das Kern-Modul umfasst die Tokenisierung mit allen zugehörigen Prozessen, um digitale Emissionen in den eigenen Webauftritt zu integrieren. Dazu zählt zunächst der komplette digitale Zeichnungsprozess, der im Hintergrund über das Finexity-System abgewickelt wird. Dabei wird der Anleger identifiziert und eine Angemessenheitsprüfung durchgeführt. Im Anschluss erfolgt die Bereitstellung aller begleitenden, digital signierten Vertragsdokumente. Nach der erfolgreichen Finanzierung werden die digitalen Anteile in Form von Tokens erzeugt.
Finexity stellt zur Eigenverwahrung der digital emittierten Wertpapiere, insbesondere für tokenisierte Schuldverschreibungen, eine Wallet als digitales Schließfach bereit. Sowohl Unternehmen als auch Kapitalanleger werden zudem bei der Abführung der Kapitalertragssteuer mit Hilfe der Lösung unterstützt.
Zusätzliche Modul-Lösungen
Über das Modul „Marketplace“ können Unternehmen laut Finexity das volle Potenzial digitaler Wertpapiere zu nutzen, indem ein Sekundärmarkt geschaffen wird, auf dem Investoren ihre digitalen Anteile handeln können. Entweder in einer Community-Variante, die digitale Emissionen auf einem gemeinsamen Handelsplatz bündelt. Oder in der Enterpise-Ausführung, die es ermöglicht, einer geschlossenen Investorengruppe ausgewählte Anlageprodukte exklusiv anzubieten.
Abgerundet wird das Portfolio mit dem Modul „Investor CRM“, das eine kundenorientierte Sicht auf alle Anlagetätigkeiten der eigenen Plattform liefert. So können Mandanten die Investitionspräferenzen ihrer Kunden aufspüren und sie gezielt mit passenden Angeboten ansprechen. Das Modul enthält Schnittstellen zu Mail- und Telefonsystemen, so dass ein lückenloser Nachweis der Gesamtkommunikation möglich wird.
Einstiegshürden reduziert
Das Interesse an Blockchain-Technologien sei zwar hoch, aber ebenso die Hemmschwellen, weiß man bei Finexity. Häufig fehle es an technischen Kenntnissen und in der Folge herrschten oft Sicherheitsbedenken. Doch diese Probleme nehme man den Unternehmen ab, so der Blockchain-Verantwortliche Tim Janssen.
„Wer unsere Blockchain-basierte Plattform nutzt, darf auf Erfahrungswerte und eine regulierte Lösung ‚Made in Germany‘ vertrauen.“
Tim Janssen, Head of Blockchain der Finexity AG
Die komplette Software, die hinter der Plattform steht, wird auch weiterhin von Finexity betrieben und weiterentwickelt. Für die Kunden bedeute dies einen stark reduzierten administrativen und technischen Aufwand. Janssen betonte, dass man als Pionier in diesem Bereich umfangreiche Erfahrungswerte besitze, die man nutzen wolle, um die Marktposition in diesem Jahr weiter auszubauen. hj
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