EU-Partnerschaft für Entwicklung und Nutzung der Blockchain unterzeichnet
Mit nicht weniger als „Europas digitaler Zukunft“ befasst sich der Digital Day der EU-Kommission, der diese Woche in Brüssel stattfand. In diesem Jahr standen die Veranstaltungen unter anderem unter den Themenschwerpunkten Digital Healthcare, künstliche Intelligenz und Blockchain. Dabei unterzeichneten 22 Staaten eine Partnerschaft zur Weiterentwicklung und Nutzung der Blockchain-Technologie.
Andrus Ansip, EU-Kommissions-Vizepräsident, machte im Verlauf seiner Eröffnungsrede deutlich, dass die Europäische Union ihre Fähigkeiten dazu nutzen müsse, die Blockchain weiterzuentwickeln und eine führende Rolle bei deren Nutzung zu übernehmen.Der europäische Technologiesektor sieht die Blockchain als ein Themenfeld, auf dem Europa das Zeug dazu hat, eine treibende und leitende Rolle zu spielen. Gleichwohl müssen wir die nötigen Investitionen und Schritte einleiten – wirtschaftlich, finanziell und politisch. Die Blockchain-Technologie steht an der Schwelle zum Einsatz in der Praxis.”
Andrus Ansip, EU-Vizepräsident
Dabei sei die Europäische Union auf die Unterstützung der Wirtschaft angewiesen, da hier die Expertise und das Know-how verortet sei. „Wir sehen beeindruckende Investitionen in Blockchain-Start-ups, und verschiedene Firmen aus verschiedenen Branchen testen Blockchain-Lösungen. Eine beträchtliche Anzahl von Mitgliedstaaten hat bereits damit begonnen, Initiativen zur Entwicklung und Stärkung lokaler Innovationsökosysteme und zur Schaffung staatlicher Dienstleistungen auf der Basis der Blockchain voranzutreiben“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der EU.
Blockchain: Zusammenarbeit in technischen und regulatorischen Bereichen
Am Nachmittag stand deshalb die Unterzeichnung der Blockchain-Partnership an. Diese soll ein Instrument der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten sein, um Erfahrungen und Fachwissen in technischen und regulatorischen Bereichen auszutauschen und die Einführung EU-weiter Blockchain-Anwendungen im gesamten digitalen Binnenmarkt zum Nutzen des öffentlichen und privaten Sektors vorzubereiten, wie es in der offiziellen Verlautbarung der Europäischen Kommission heißt.
Unterzeichnet wurde die Partnerschaft von 22 Staaten, namentlich von Österreich, Belgien, Bulgarien, Tschechien, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden und Großbritannien. Andere Staaten seien dazu aufgefordert, sich ebenfalls der Initiative anzuschließen, heißt es in einer Mitteilung.
Die Blockchain ist eine große Chance für Europa und die Mitgliedstaaten, ihre Informationssysteme zu überdenken, das Vertrauen der Nutzer und den Schutz personenbezogener Daten zu fördern, neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und neue Führungsbereiche zu schaffen, von denen Bürger, öffentliche Dienste und Unternehmen profitieren. Die heute eingeleitete Partnerschaft ermöglicht es den Mitgliedstaaten, mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten, um das enorme Potenzial der Blockchain in bessere Services für die Bürger umzusetzen.”
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Europäische Union klar zum Thema Blockchain bekennt und die dahinterstehende Technologie fördert: Bereits im Februar hatte sie das EU-Blockchain Observatory Forum und – damit verbunden – das Ethereum-Start-up ConsenSys ins Leben gerufen. tw
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