EU-Kommission plant zentrale Datenbank für Finanz-Informationen
Anleger sollen dem Vorschlag nach künftig die Kurse von Aktien und anderen Finanzprodukten an allen europäischen Handelsplätzen vergleichen können. Ein zentrales Register, genannt “Consolidated Tape”, soll diese Informationen in Echtzeit bündeln – zur Zeit sind sie nicht einheitlich verfügbar. Das soll mehr Transparenz schaffen und die europäischen Märkte zusammenschweißen.
Vor dem Hintergrund des Brexits soll es strengere Regeln für Investmentfonds geben, die aus dem Ausland gesteuert werden. Das soll sogenannten Briefkastenfirmen entgegenwirken, die zwar in der EU registriert sind – zum Beispiel in Staaten mit niedrigen Steuern wie Luxemburg – aber wesentliche Funktionen und Vermögen ins Ausland verlagern.
Die Kommission (Website) will außerdem ein Verfahren verbieten, das bislang das Geschäftsmodell von Online-Trading-Plattformen wie Robinhood ermöglicht hat. Diese wickeln Aktienkäufe für Anleger günstig oder kostenlos über dritte Marktteilnehmer ab. Wie die Preise auf diesen Trading-Plattformen entstehen, ist aber oft unklar, und es können Interessenkonflikte entstehen. In Ländern wie Großbritannien sind solche “Payment for order flow”-Praktiken daher bereits verboten.
Das Europaparlament und die EU-Staaten befassen sich nun mit den Gesetzesvorschlägen. Sie können noch Änderungen vornehmen, bevor diese verabschiedet werden – was voraussichtlich noch dauern wird.dpa
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/130357
Schreiben Sie einen Kommentar