Erster vollständig digitaler Blockchain-Schuldschein abgewickelt
Ein Schuldschein-Darlehen von Daimler in Höhe von 25 Millionen Euro wurde erstmals rein digital ausgeführt. Vermarktung, Abwicklung und rechtssichere Signatur erfolgten ausschließlich auf elektronischem Weg.
Als die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im Jahr 2017 erstmals ein Schuldschein-Darlehen für den Automobilhersteller Daimler mittels Blockchain auf den digitalen Weg brachte, mussten parallel noch physische Dokumente gezeichnet und ausgetauscht werden. Nur in Papierform konnten damals die regulatorischen Anforderungen erfüllt werden.
Daraus haben die Beteiligten gelernt. Inzwischen wurde der Prozess um ein Verfahren zur digitalen Signatur erweitert. So konnten nun alle beteiligten Parteien das Darlehensverfahren ohne Medienbruch rein digital durchführen.
Mehrere Technologie-Partner vereint
Vermarktet wurde das Schuldschein-Darlehen über die Plattform Debtvision. Dort angeschlossene Investoren konnten den Schuldschein zeichnen. Ebenfalls mit Debtvision verbunden ist die DLT-Implementierung (Distributed Ledger Technology) der LBBW, die von der Bank-eigenen IT-Tochter Targens realisiert wurde.
Diese setzte wiederum auf das Blockchain-Protokoll Corda von R3. 2017 hatte noch die Ethereum-Blockchain das technische Grundgerüst geliefert. Die rechtssichere Signatur wird ermöglicht über Kooperationen mit der Bundesdruckerei sowie den Software-Anbieter Docusign und dessen Service-Partner Deutsche Telekom.
Digitaler Work- und Informations-Flow
Bei der Vermarktung über Debtvision konnten alle Interessierten die benötigten Informationen aus der Plattform ziehen und auch hier ihre Orders abgeben. Die zum Abschluss der Transaktion notwendigen elektronischen Dokumente konnten fast vollständig automatisiert aus den vorhandenen Daten und Informationen generiert werden, was die Abläufe stark beschleunigt.
Das Schuldschein-Darlehen wird durch einen non-native Token in der DLT-Abwicklungsplattform der LBBW abgebildet, der als digitales Asset mit Beweisfunktion für die Abwicklung verankert ist. Token und Files werden automatisiert im Netzwerk verteilt gespeichert. Die einzelnen Vertragsparteien müssen daher keine einzelnen Dokumente mehr transferieren.
„Wir freuen uns, dass wir unsere Partner bei einem weiteren, wichtigen Schritt zu ganzheitlich digitalisierten Prozessen in Wertschöpfungsketten mit unserer Expertise beraten und unterstützen konnten. Basierend auf diesen Erfolgen arbeiten wir aktuell an Services, welche die Digitalisierung von Wertschöpfungsnetzwerken weiter vorantreiben werden.“
Dr. Lars A. Ludwig, Geschäftsführer Targens
Die Distributed Ledger Technology ist bislang von der LBBW noch nicht ausgereizt. So könnten künftig auch weitere Prozessschritte im DLT-Netzwerk über Smart Contracts automatisiert angestoßen und durchgeführt werden. hj
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