SB & FILIALE9. April 2025

DSGV fordert differenzierte Debatte über Bargeld und digitales Bezahlen wie mit Girocard & Wero

DSGV

Der DSGV fordert eine differenzierte Debatte über Bargeld und digitales Bezahlen. Girocard und Wero seien Beispiele für faire, sichere digitale Alternativen. Die Europäische Zahlungslösung Wero eigne sich sogar als Antwort auf außereuropäische Plattformanbieter.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) möchte digitales Bezahlen weiter verbreiten – warnt aber davor, dabei Barzahlung unter einen Generalverdacht zu stellen.

Ulrich Reuter, ab 2024 neuer Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV)<q>Sparkassenverband Bayern</q>
Sparkassenverband Bayern

Die Entscheidung, ob jemand bar oder digital bezahlt, darf nicht zur Vertrauensfrage werden. Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel und gehört zur gelebten Finanzkultur in Deutschland. Es pauschal mit Steuerhinterziehung in Verbindung zu bringen, lehnen wir ab.“

Ulrich Reuter, Präsident des DSGV

Hintergrund sind aktuelle Stimmen aus Politik und Verwaltung, die in digitalen Zahlverfahren ein Mittel sehen, um Steuerhinterziehung in bargeldintensiven Branchen einzudämmen – teils verbunden mit der Annahme, Barzahlungen seien besonders missbrauchsanfällig.

Reuter stellt klar, dass die große Mehrheit der Unternehmen verantwortungsvoll handelt:

Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Wer Bürokratie abbauen will, sollte Bürgerinnen, Bürgern und Betrieben zutrauen, ihren Pflichten nachzukommen – nicht sie vorsorglich unter Verdacht stellen.“

Bargeld und digitale Zahlverfahren sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer verlässlichen Zahlungsinfrastruktur. Die Sparkassen-Finanzgruppe steht für beides: für das Bargeld als bewährtes Zahlungsmittel – und für faire, sichere digitale Alternativen wie die Girocard oder Wero.

Entscheidend sei, dass die Wahl bei den Menschen bleibt – und die Bedingungen für alle Beteiligten stimmen:

Dr. Joachim Schmalzl Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, Deutscher Sparkassen- und Giroverband e. V.DSGV
DSGV

Wenn digitale Zahlverfahren akzeptiert werden sollen, müssen sie fair, günstig und gewollt sein – von Handel und Kundschaft. Die Girocard ist dafür ein gutes Beispiel: Sie ist zuverlässig, kostengünstig, flächendeckend akzeptiert – und wird von Verbraucherinnen und Verbrauchern geschätzt. Für viele Händler ist sie das bevorzugte Zahlverfahren, weil sie planbar und wirtschaftlich ist.“

Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied DSGV

Zugleich verweist Schmalzl (Website) auf die Weiterentwicklung des europäischen Zahlungsverkehrs: „Mit Wero entsteht eine neue Zahlungslösung aus Europa für Europa – mit dem Ziel, ein faires, wettbewerbsfähiges und datenschutzfreundliches Verfahren aufzubauen. Wir wollen damit eine europäische Antwort auf außereuropäische Plattformanbieter geben – mit einem offenen Zugang für Händler, Banken und Verbraucher. Die Sparkassen-Finanzgruppe steht hinter dieser Initiative. Denn wer digitale Souveränität will, braucht tragfähige europäische Alternativen im Zahlungsverkehr.“aj

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