Die Top-5-Trends im Zahlungsverkehr des Jahres 2023
Der Zahlungsdienstleister Checkout.com und verschiedene Branchenexperten blicken auf die Payment-Trends der kommenden zwölf Monate. Die Einschätzungen thematisieren unter anderem die Frage der Alleinstellungsmerkmale, Risiken für Kunden und Handel sowie Möglichkeiten, Zahlungsmethoden als Umsatz- und Innovationstreiber zu nutzen.
Wie sich das Payment-Jahr 2023 entwickelt, ist auch eine Frage der großen wirtschaftlichen Herausforderungen, auf die es sich einzustellen gilt. Die Einschätzungen verschiedener Branchenexperten dazu sowie eigene Sichtweisen und Einordnungen hat Checkout.com in seinem neuen Trend-Outlook-Report (zum kostenlosen Download) zusammengefasst.
Dabei zeigten sich fünf grundlegende Trends, die auf die Entwicklung der Zahlungsmethoden des laufenden Jahres einen wesentlichen Einfluss ausüben werden:
- Zahlungsmethoden rücken in den Mittelpunkt und werden zum Alleinstellungsmerkmal;
- Neue alte Priorität: die Verringerung „falsch-positiver Ablehnungen”;
- Weiter steigend: Betrugsrisiken im Zahlungsverkehr in allen Branchen;
- Zahlungsmethoden als neuer Umsatztreiber;
- Embedded Finance und Payment-Daten: Innovationstreiber für neue Geschäftsmodelle.
Die meisten befragten Experten legten dabei einen Fokus auf die Individualisierung von Zahlungsprozessen sowie die Prävention von steigenden und immer komplexeren Betrugsrisiken.
Abschied von Einheitslösungen
Die Kundenperspektive wird dieses Jahr stärker in den Mittelpunkt rücken. Kundinnen und Kunden erwarten zum einen, ihre bevorzugten Zahlungsmethoden vorzufinden, zum anderen einen möglichst reibungslosen Ablauf des Kaufabschlusses. Beispielsweise im Retail-Segment investieren Unternehmen zunehmend in zukunftsweisende Zahlungstechnologien, um individuellere Zahlungsmethoden zu ermöglichen. So sieht Dejan Rikic, Senior Payments Strategist von Playstation, das Payment nicht mehr als Routinegeschäft, wie noch vor wenigen Jahren, sondern als einen wichtigen Umsatztreiber und ein immer stärkeres Alleinstellungsmerkmal.
Remko Best, Head of Commercial DACH/NL bei Checkout.com, sieht im Payment-Umfeld sogar noch weitergehende Chancen, die es zu heben gilt:
Zahlungen bilden nicht mehr nur den Abschluss einer Customer Experience, sondern sind eine datenbasierte Möglichkeit, Dienstleistungen zu optimieren und durch diese Verbesserungen zusätzliche Einnahmen zu generieren.“
Remko Best, Checkout.com
Sicherheit weit oben
Ein Punkt von hoher Bedeutung bleiben die Sicherheitsmechanismen beim Kaufabschluss. Dort sind zum einen das Thema Autorisierungsraten. Denn sogenannte „False Positives”, also fälschlicherweise abgelehnte Transaktionen, können zu schmerzhaften Umsatzeinbußen führen. Laut einer Untersuchung von Checkout.com würden 44 Prozent der deutschen Verbraucher auf einen Kauf bei einem Händler verzichten, wenn sie eine solche falsche Ablehnung ein- oder mehrmals erleben.
Auf der anderen Seite muss der Handel kontinuierlich die Lösungen zur Betrugsprävention verbessern – denn auch die Kriminellen rüsten auf. Gemäß der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE) hat die letzte Finanzkrise zu einem sprunghaften Anwachsen von Betrugsfällen um 55,4 Prozent geführt. Auch in den letzten Monaten beobachten immer mehr Händler eine Zunahme von Online-Betrugsversuchen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Möglichkeit, Präventionssysteme an die jeweiligen individuellen Unternehmensstrukturen und -prozesse anpassen zu können. Die Checkout-Experten verweisen hier insbesondere auf die Machine-Learning (ML)-gestützte Betrugsprävention, die durch kontinuierliches Trainieren der ML-Komponenten aktuell gehalten werden können. Das trägt auch dazu bei, die False-Positives-Raten zu senken.
Daneben können mehrstufige Lösungen zur zusätzlichen Authentifizierung von risikobehafteten Transaktionen einen weiteren Beitrag zur Absicherung leisten, der zudem hohe Akzeptanz auf Consumerseite genießt. 73 Prozent der von Checkout.com befragten Verbraucher bewerten Multifaktor-Authentifizierung als Sicherheitsgewinn ihrer Zahlungen. Tracy Kobeda Brown, VP of Programs & Technology bei Merchant Risk Council, gibt zu bedenken, dass nach jüngsten Studien etwa 16 Prozent der Betrugsfälle auf Missbrauch durch Dritte zurückzuführen sind. Zudem bereite Sorge, dass kriminelle Organisationen zunehmend Rückbuchungsprozesse für ihre Machenschaften ausnutzen.
Ido Lustig, VP Product, Risk and Identity bei Checkout.com, warnt davor, betrugsbedingte Verluste durch höhere Umsätze ausgleichen zu wollen. Dies sei keine erfolgsversprechende Strategie – man müsse das Problem an der Wurzel packen und der Betrugsbekämpfung Priorität einräumen.
Payments als Innovationstreiber
Vor dem Hintergrund der drohenden wirtschaftlichen Herausforderungen sucht der Handel zudem nach Wegen, im Umfeld der eigenen Produkte zusätzliche Monetarisierungsmöglichkeiten zu schaffen. Hier zeichnen sich ein verstärkter Trend zu Embedded-Finance-Angeboten ab. Remko Best erwartet hier für 2023, dass Einzelhändler ihren Kunden weitere „Touch-Points“ für neue hauseigene Embedded-Finance-Produkte anbieten werden. Auch für Marketplaces würden solche Services künftig eine immer wichtigere Rolle spielen, so der Checkout.com-Manager.
Daneben erwartet Best einen stärkeren Fokus der Unternehmen auf die Nutzung von Transaktionsdaten um das eigene Wachstum voranzutreiben. Aus den Daten könnten beispielsweise Impulse abgeleitet werden, das Angebot weiter zu personalisieren, Nachfragetrends besser vorherzusagen oder Ressourcen gezielter einzusetzen. In den kommenden 12 Monaten werde man verstärkt eine Verknüpfung von Daten aus Web- und UX-Analysen mit granularen Transaktionsdaten sehen, kombiniert mit KI- und ML-Anwendungen im Hintergrund, so die Prognose des Zahlungslösungs-Anbieters. hj
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