Datenflut? Seagate und IDC untersuchen die Data Readiness der Finanzbranche
IDC und Seagate haben die Studie “Financial Services: DATCON 4” durchgeführt, die sich auf die Fähigkeit und den Vorbereitungsgrad von Unternehmen auf die Nutzung, Verarbeitung und Lagerung der kommenden Datenflut fokussiert: die sogenannte Data Readiness Condition (DATCON). Die Studie wurde grenzüberschreitend durchgeführt, wirft aber auch einen expliziten Blick auf die Verhältnisse in Europa.
Für die EMEA-Region prognostiziert die Studie einen Anstieg der Datenflut von jährlich durchschnittlich 26,1 Prozent, von aktuell 9,5 ZetaByte (ZB) auf 48,3 ZB in 2025. Dabei sei das Datenwachstum mit zehn Prozentpunkten vergleichsweise hoch. Die Zahl mobiler Daten werde um 28 Prozent zunehmen, wichtige und sicherheitsrelevante Informationen (Telemetrie von autonomen Fahrzeugen, medizinische Bildgebung, Gesichtserkennung zur Terrorismusbekämpfung usw.) um 32 Prozent und Daten im Rahmen von KI-Anwendungen legen 2015 – 2025 jährlich um 68 Prozent zu.Bedarfsgerechte Speicherlösungen statt „All-in-One“ für die Datenflut
Dabei wachsen die Speicherkapazitäten nicht im gleichen Tempo mit – unter anderem auch deshalb, weil viele „Einweg-Daten“ keiner nachhaltigen Lagerung bedürfen.
Zurzeit hält der EMEA-Raum 24,4 Prozent des weltweiten physischen Speicherplatzes (5,0 ZetaByte im Jahr 2018), bis 2025 wird der Anteil jedoch leicht auf 23,5 Prozent (von weltweit 16,5 ZB) sinken.”
In jedem Fall, so die Studie, lässt die Nachfrage nach „All-in“- und ausschließlichen Public-Cloud-Lösungen nach. Bevorzugt werden mehr und mehr kombinierte, flexible und bedarfsgerechte Ansätze, wie Multi Cloud und Hybrid-Cloud. Ganze 90 Prozent der Unternehmen haben oder entwickeln eine Multi-Cloud-Strategie – und sind sich bewusst, dass der aktuelle Ist-Zustand in dieser Hinsicht optimierbar ist.
Neben den generellen Entwicklungen der Datensphäre in den unterschiedlichen Regionen zeigt die Studie anhand des Data Readiness Condition (DATCON) auf, wie gut einzelne Branchen weltweit auf die Datenflut vorbereitet sind bzw. wie sie damit umgehen.
Seagate und IDC haben hierzu fünf Stufen definiert – von Stufe eins „Critical“ bis Stufe fünf „Optimized“. Die zentralen Kriterien für diese Einteilung bestehen unter anderem in den Investments in das Datenmanagement, das generelle Datenaufkommen und sein Wachstum und die allgemeine Kompetenz im Hinblick auf den digitalen Wandel. Darüber hinaus sind die Struktur der vorhandenen IT, die Einbeziehung der jeweiligen Unternehmensführung, die Kompetenz in puncto Nutzung des Datenwerts sowie die Selbsteinschätzung der einzelnen Unternehmen weitere Faktoren für die jeweilige Einstufung.
Finanzbranche: smart in die Zukunft
Die Finanzdienstleister kommen mit einer Wertung von 3,3 auf Stufe vier und sind damit als „Advanced“ eingestuft. Die Investitionen sind hoch – genau wie die Ansprüche und Erwartungen der Kunden. Dass Geschwindigkeit gerade hier eine entscheidende Rolle spielt, liegt angesichts der zahlreichen Transaktionen und ihrer Bedeutung auf der Hand. Ob Banken oder Versicherungen: Hier stehen Komfort, Leistungsfähigkeit und Sicherheit ebenso im Fokus wie der kompetente Umgang mit Echtzeit-Daten.
Auf der anderen Seite wächst die Datensphäre und damit die Datenflut jedoch deutlich langsamer als in den anderen Branchen – um „nur“ bis zu zehn Prozent. Bemerkenswertes Wachstum gibt es aber im IoT-Bereich bei den Versicherungen. Was die Branche insgesamt kennzeichnet, ist die hoch entwickelte und weitgehend harmonisierte Business-Landschaft, die zahlreiche Synergieeffekte beim Datenmanagement ebenso zulässt wie immanente Lerneffekte.
Die Investitionsschwerpunkte liegen bei IoT, Edge Computing, Big Data, Analytics und KI-Lösungen, inhaltlicher Schwerpunkt ist neben maximaler Servicequalität vor allem die Betrugsprävention. Zudem nutzen die Unternehmen die Cloud so weit, wie es ihr Geschäft zulässt – immerhin verwalten sie streng vertraulich Daten. Rund 35 Prozent vertrauen der Cloud weniger als ein Viertel ihrer Informationen an und 14 Prozent sehen ganz von deren Nutzung ab. Leider landen die Daten dann oft in unternehmenseigenen Silos, was ihren Einsatz maßgeblich limitiert. Hierin liegt auch die größte Schwäche der Branche.Die Studie “Financial Services: DATCON 4” kann hier kostenlos als PDF heruntergeladen werden.aj
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