FINTECH18. Januar 2019

FinTech-Start-ups 2018: So verteilten sich die Investorengelder

Bigstock / wutzkoh

Die Unternehmensberatung EY hat im Rahmen des Start-up-Barometers die Finanzierungsrunden deutscher Start-ups unter die Lupe genommen. Der aktuelle Report zeigt unter anderem einige spannende Trends im FinTech-Sektor auf. Klar wird: Es gibt ein Mega-Thema, das im vergangenen Jahr besonders wichtig war und für das Investoren besonders viel Geld übrig hatten.

Das Jahr 2018 war ein Rekordjahr für die Start-ups in Deutschland. Nie zuvor stand den Unternehmen so viel Geld zur Verfügung wie heute. Wie die Unternehmensberatung EY im Rahmen ihres aktuellen Startup-Barometers ermittelte, flossen im vergangenen Jahr stolze 4,6 Milliarden Euro im Laufe von 615 Finanzierungsrunden an deutsche Unternehmen. Das waren immerhin 21 Prozent mehr Finanzierungsrunden und 290 Millionen Euro mehr als im Jahr davor. Betrachtet man nur Q3 und Q4, stieg das Volumen der abgeschlossenen Finanzierungsrunden ebenfalls auf einen Rekordwert seit Erstellung der regelmäßigen Studien zu diesem Thema von EY. Dennoch blieb der Wert um rund 15 Prozent hinter dem des ersten Halbjahrs zurück, was aber auch nicht ungewöhnlich ist.

659 Millionen Euro für deutsche FinTechs

Spannend ist auch der Blick auf die deutschen FinTech-Start-ups. Hier wurden im vergangenen Jahr 659 Millionen Euro investiert – in Vergleich zu 2017 mit 541 Millionen ein Zuwachs von rund 22 Prozent. Den größten finanziellen Zustrom gab’s im Banking-Bereich: In nur zwei Finanzierungsrunden kamen 189 Millionen Euro Investitionskapital zusammen. Namentlich N26 schaffte mit 132 Millionen Euro die fünftgrößte Finanzierungsrunde unter sämtlichen betrachteten Sektoren – und natürlich zählt EY hier noch nicht einmal das Rekord-Investment von vergangener Woche (immerhin 260 Millionen Euro) mit.

EY

Auf den Rängen zwei und drei im FinTech-Sektor (hinter dem Banking) folgen die Sub-Sektoren Insurance und Saving, die es auf Investitionsvolumina von immerhin 148 Millionen beziehungsweise 110 Millionen Euro brachten. Der Bereich Lending war im Vorjahr noch der mit dem meisten Investitionskapital (249 Millionen Euro) – hier flossen 2018 gerade einmal 33 Millionen Euro.

Schlüsselt man das (branchenübergreifend) nach Bundesländern auf, bleibt Berlin der Startup-Standort Nummer eins. Mit 247 Finanzierungsrunden konnte die Hauptstadt rund 40 Prozent der gesamten Finanzierungen für sich verbuchen. Auf den weiteren Plätzen folgen mit weitem Abstand Bayern, NRW, Hamburg und Baden-Württemberg. Immerhin stieg die Zahl der Bayern von 76 auf 124 – ein regelrechter Technologie-Boom im Freistaat. Unterm Strich verzeichneten alle Bundesländer einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. 59 Prozent des gesamten investierten Geldes flossen nach Berlin – insgesamt 2,64 Milliarden Euro. Auch hier landet Bayern auf dem zweiten Platz mit gerade einmal 18 Prozent der investierten Summen.

Venture Capital: Verzehnfachung der Investments rund um Blockchain

Insgesamt zählt das EY Startup-Barometer 13 Prozent mehr Deals unterhalb der Zehn-Millionen-Euro-Grenze, aber auch die Zahl der Big Deals mit mehr als 50 Millionen Euro stieg von elf auf 13. Die Top-5-Deals in Deutschland waren, wir erinnern uns sicher noch an einige, Auto1 mit 460 Millionen Euro vor About you (264 Millionen Euro), Home24, GoEuro und N26. Bemerkenswert im Detail: Der Blockchain-Sektor hat sich in Sachen Venture Capital von neun auf 95 Millionen Euro mehr als verzehnfacht und auch bei den anderen Themenfeldern im Software- und Analytics-Umfeld sind beachtliche Zuwachsraten zu verzeichnen. tw

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