HAUSMESSE IT-DIENSTLEISTER18. April 2016

Fiducia & GAD Hausmesse COM16: Stimmung gut – jetzt beginnt die Aufholjagd

Hieß es noch im vorigen Jahr “Fiducia & GAD: Schwierige erste Schritte auf der COM15“, so vermittelte die diesjährige COM16 einen völlig anderen, neuen Eindruck: Das Zusammenraufen von Fiducia und GAD scheint abgeschlossen – nun liegt der Fokus auf der Migration (bank21 nach agree21) und einer FinTech-Aufholjagd. So zeigte die Kongress-Messe auch besonders spannende Ansätze im Bereich Big-Data, beim Auflösen der Datensilos und der besonders schicken mobile Banking-App “Yppster”.

Polo statt Krawatte: Im Ideen-Bereich der COM16 zeigt sich die neue, entspannte FiduciaGAD.Fiducia & GAD
Polo statt Krawatte: Im Ideen-Bereich der COM16 zeigte sich die neue, entspannte Fiducia & GAD.Fiducia & GAD
FiduciaGAD
Fiducia & GAD
Etwa 5.500 Banker, Vorstände und IT-Entscheider der Volks- und Raiffeisenbanken trieb es (bei mäßigem Wetter) zur Messe nach Karlsruhe. Geboten waren 150 Exponate, Kongressvorträge und Foren. Zur COM15 waren im vorigen Jahr knapp 5000 Besucher (davon 700 Bankvorstände) gekommen – eine deutliche Steigerung in 2016. Noch deutlicher ist die Stimmung gestiegen: Die Fusion scheint den Schrecken verloren zu haben, nun ist der IT-Dienstleister dabei durchzustarten.

 

ITFM
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Wir freuen uns über die rege Teilnahme und die gute Resonanz unserer Kunden. Der persönliche Austausch mit den Anwendern unserer IT ist für die Weiterentwicklung unserer Lösungen besonders wichtig.“

Klaus-Peter Bruns, Vorstandsvorsitzender der Fiducia & GAD

Yppster - der Prototyp einer neuartigen VR-Banking-App inclusive P2P-Payment.
Yppster – der Prototyp einer neuartigen VR-Banking-App inklusive P2P-Payment (VR & Sparkassen).

Das 2106er-Angebot an die VR-Banken:
Spannende Ideen & Neuheiten

Smartphones & Tablets sind Standard. Keine Frage. Auf der COM16 sind deshalb auch viele mobile Einzellösungen im Angebot: VR-Scan2Bank (die Überweisung per Smartphone-Foto, eine Art gini der VR-Banken), das schon erwähnte VR-mobileCash, GiroCode (ein Rechnungs-QR-Code, um die lästige 22-stellige IBAN loszuwerden), VR-Messenger (Chat und Kommunikation), VR-VideoIdent (Kunden­identi­fikation per Video-Chat), eine neue Version der VR-Banking-App, die sich auch mit TouchID starten lässt – alles keine Raketenwissenschaft, aber solide Umsetzung. Richtig spannend wird es, wenn diese Einzellösungen in ein Frontend zusammengeführt werden. Genau das schafft “Yppster” – ein gelungener Prototyp, den Fiducia & GAD im “Perspektiven-Raum” zeigte. Die neue App wirkt bereits jetzt sehr aufgeräumt und integriert alle bisherigen Funktionen. Optisch aufgeräumt, leicht bedienbar, von Bank-Chinesisch befreit und nach Userwunsch konfigurierbar. Ein Chat-Client gehört genauso dazu. Eine kleine Sensation: Auch das kommende P2P-Payment, das die VR-Banken zusammen mit den Sparkassen anbieten werden, war ebenfalls in der “Yppster”-App zu sehen. Das bisher nur von Sparkassen angekündigte P2P-Payment sei eine gemeinsame Entwicklung, bestätigte Klaus-Peter Bruns.

Big Data – Vertriebssignale per Datenanalyse

Vertriebsimpulse: Wenn der Kunde zustimmt, kann ihm die Bank in Zukunft passende Angebote machen um Geld zu sparen.
Vertriebsimpulse: Wenn der Kunde zustimmt, kann ihm die Bank in Zukunft passende Angebote erstellen – vorab und gezielt.

Im Durchschnitt speichert jede VR-Bank rund 6,5 Millionen Kundenaktionen pro Jahr. Strukturierte Daten, die häufig in einzelnen Datensilos liegen und nicht verwertet werden. Das soll die “Touch Point Analyse: 360-Grad-Kunde und Next-Best-Action mit Big Data Analyse” ändern. Hinter dem etwas sperrigen Arbeitstitel verbirgt sich ein System, das die gigantische Datenmenge (bei 1.100 Banken) nach Kundensignalen durchforstet, um den Bankkunden im richtigen Moment das passende Angebot vorzuschla­gen und so den Kun­den­service erheblich zu stei­gern. Das Stich­wort heißt “Kun­den­orientierung” – und das – so konnte man gut aus den Stand-Ge­spräc­hen heraushören, ha­ben die Banken ver­stan­den.

Die Innovationen sind da – nur kommen sie manchmal nicht bis zu den Kunden

Ein Hingucker der besondern Art ist VRonie: Die Bankberatung per Videoprojektion, die auf die Bewegungen der Kunden reagiert.Fiducia & GAD
Ein Hingucker der besondern Art ist VRonie: Die Bankberatung per Videoprojektion, die auf die Bewegungen der Kunden reagiert.Fiducia & GAD

Ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist die Innovationsstärke von Unternehmen: Wie viel Zeit vergeht zwischen Idee und Marktreife? Wie schnell kann ein Unternehmen reagieren? Welche Innovationen will der Markt? Auch wenn sich die Fiducia & GAD mit dem Claim “Wir denken wie Banker” besonders ihren Besitzern – den VR-Banken – nahe fühlt: Leicht haben es die Innovationen nicht, tatsächlich bis zu den Endkunden durchzudringen. Ein Beispiel: “VR-mobileCash”. 2013 wurde die Auszahlung per Smartphone am Geldautomaten als Idee vorgestellt, seit April 2015 steht das Verfahren jeder VR-Bank zur Verfügung. Für ein so komplexes Produkt mit vielen regulatorischen Hürden durchaus eine bemerkenswerte Leistung. Nur: Leider bieten erst 379 der rund 1.100 VR-Banken ihren Kunden die neue Möglichkeit an. Für 5.566 Geldautomaten. Befragt man VR-Insider, so sollen es bisher “einige 10.000” angemeldete Nutzer geben, dabei könnte der Durchschlag viel höher sein, aber Funklöcher und bankinterne Prozesse würden bremsen. In einem anderen Fall (Banking-App per TouchID entsperren) ist es ähnlich – viele Banken wüssten oft nicht, dass fertige Lösungen bereit stünden, und schalten deshalb neue Funktionen nicht frei. So wäre schon heute viel mehr möglich.

Kreativtechniken fördern neue Ideen

Klaus-Peter Bruns, Vorstandsvorsitzender der Fiducia & GADFiducia & GAD
Klaus-Peter Bruns, Vorstandsvorsitzender der Fiducia & GADFiducia & GAD

„Moderne Plattformen wie Hackathons nutzen wir vermehrt für die Entwicklung neuer Lösungen“, erklärte Klaus-Peter Bruns, Vorstandsvorsitzender der Fiducia & GAD, auf der Pressekonferenz. „Hier entstehen Ideen in einer besonderen Atmosphäre, hier setzen sich kleine Teams, bestehend aus Entwicklern, Bankern und Produktfachleuten zweieinhalb Tage zusammen, diskutieren, probieren und präsentieren am Ende einen neuen Prototypen.“ Ein erstes Ergebnis dieser neuen Strategie sei der Prototyp zu „KIML – Kann ich´s mir leisten?“ – eine App, die in Sekunden anhand der Kontodaten berechnen soll, ob man für das gewünschte Produkt liquide ist. Wenn nicht, kann man via App direkt einen Sparplan anlegen oder ein Kreditangebot einholen. KIML erhielt den ersten Platz auf dem ersten GENOHackathon, den Fiducia & GAD gemeinsam mit der DZ BANK und der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG (wir berichteten) ausrichteten.

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Innerhalb von 60 Sekunden waren alle 30 Plätze beim Hackathon ausgebucht. Das zeigt, wie hoch die Bereitschaft ist.”

Gerd Müller, Bereichsleiter
Architektur und Innovation Fiducia & GAD

Software-Entwicklung und Migration zu agree21

Besonders spannend für VR-Banken im Geschäftsgebiet der ehemaligen GAD: Die Migration auf das neue Bankverfahren agree21. Rund 400 Banken werden in den kommenden Jahren umgestellt – wohl eines der größten Bank-Migrationsprojekte in Deutschland. Hier ist Bruns optimistisch, denn „Wir sind mitten in der Pilotierungsphase, die nach Plan läuft“. Ab Januar 2020 sollen alle rund 1.100 Volksbanken und Raiffeisenbanken agree21 nutzen. 700 Banken nutzen aktuell agree21. Rund 400 Banken aus dem ehemaligen Geschäftsgebiet der GAD werden derzeit auf agree21 migriert. Auch für die Zukunft sei man schneller und beweglicher unterwegs. So würde der Entwicklungsprozess bei agree21 in kleine Etappen aufgeteilt. So käme auch die HTML5-Integration für agree21.

Die COM17 wird im kommenden Jahr vom 24. bis 27. April erstmals in Münster stattfinden.aj

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