Studie: Mehr Vertrauen in Cloud-Services; Tier‑2‑Banken wollen verstärkt Clouds nutzen

Banken nutzen Cloud-Services als Private-Services bereits in begrenztem Umfang (28 Prozent). Die Nutzung der Public Cloud hingegen ist mit 6 Prozent im Moment noch sehr gering ausgeprägt – oft findet gar keine Nutzung statt. Besonders zurückhaltend agieren dabei Banken in Europa. Allerdings wollen Investmentbanken die Nutzung der Public Cloud in den kommenden fünf Jahren um mehr als die Hälfte steigern. Dies zeigt die Studie HFT-Studie im Auftrag der GFT “Cloud adoption” zur Einführung von Cloud-Computing im Investment Banking, die mit 32 Banken durchgeführt wurde.

Cloud-Services beschleunigen die Entwicklung neuer Anwendungen. Die Möglichkeit, Kosten zu senken, geben im Vergleich lediglich 50 Prozent als ausschlaggebend an. Veränderte Anforderungen an die Rechenkapazitäten resultieren unter anderem aus der regulatorischen Berichterstattung wie MIFID II oder FRTB.

Dieses Ergebnis spiegelt vor allem die Notwendigkeit wider, eine große und zugleich schwankende Datenverarbeitungsleistung zu gewährleisten. Das flexible und schnelle Hinzuschalten von Rechenleistung ist der Dreh- und Angelpunkt.“

Marika Lulay, CEO der GFT Technologies SE

Die Regulierung wird dabei von den Banken als das größte Risiko und Unsicherheit gesehen. 90 % der Befragten geben dies als Hürde für die Nutzung von Cloud-Lösungen an, gefolgt vom Datenschutz (72 %) – vor allem durch die Datenschutz-Grundverordnung getrieben – sowie von Sicherheitsthematiken (70 %).

Banken würden sich mehr Klarheit darüber wünschen, welche regulatorischen Anforderungen an Cloud-Services im Investment Banking gestellt werden.

Tier-2 Banken setzen auf Cloud-Services

44 Prozent aller Befragten geben an, in den nächsten 5 Jahren verstärkt Cloud-Services einführen zu wollen. Gerade Tier-2-Banken stechen hier positiv heraus. Dies ist auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen: So besitzen sie im Vergleich zu Tier-1-Banken nicht die komplexen Legacy-Systeme und haben schlussfolgernd weniger Technologiebarrieren zu meistern. Im direkten Verhältnis sind sie zudem deutlich agiler. Einige zentrale Anwendungen wurden auch bereits in die Cloud migriert oder die Umsetzung findet aktuell statt. Erstaunlich ist darüber hinaus, dass teilweise sogar evaluiert wird, die internen Legacy-Systeme direkt in Cloud-native Systeme zu transformieren.

Transformation benötigt Zusammenspiel von Technologie- und Branchen-Experten

Die Studie zeigt auch, dass Banken dafür die Unterstützung von externen Anbietern benötigen. Erfahrene Technologie-Experten seien rar und international stark umworben.

Im weltweiten Cloud-Markt dominiert Amazon mit rund 33 Prozent Marktanteil – das ist mehr als die nächsten drei größten Anbieter zusammen. Mit Blick auf das Investment-Banking führt jedoch Microsoft, dicht gefolgt von Amazon und Google. IBM ist der einzige weitere, namhafte Anbieter. Was die Nutzung der Cloud-Services anbelangt, lag Software as a Service (SaaS) leicht vor Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS). Der präferierte Weg, die Anwendungen in die Cloud zu verlagern, wird mit der Neugestaltung der Anwendungen angegeben.

Ein Link zum herunterladen der Studie wird Ihnen hier nach Angabe der Kontaktdaten zugeschickt.aj